Entstigmatisierung der Depression: Mut-Tour machte Station in Halle
Fast jeder fünfte Deutsche erkrankt einmal in seinem Leben an einer Depression. Doch groß wird über das Thema nicht gesprochen.
Das will die „Mut-Tour“ ändern. Seit dem 4. Juni ist die in Deutschland unterwegs. Und am Samstag hat das Mut-Tour-Team Station auf dem Marktplatz in Halle (Saale) gemacht. An Infoständen konnte sich über die Depression, aber auch über Hilfsangebote informiert werden. Denn zahlreiche Vereine kümmern sich in Halle um Betroffene und Angehörige. Insgesamt liegen 7.300 km Strecke durch ganz Deutschland vor den Teilnehmern. Am 3. September soll dann das Ziel Bremen erreicht werden.
„Das Projekt möchte sowohl Betroffenen Mut machen, zu sich zu stehen, als auch Nicht-Betroffene ermutigen, Erkrankten offener entgegenzutreten“, sagt Initiator Sebastian Burger. Ihre positiven Erfahrungen tragen die 39 Betroffenen und 13 Nichtbetroffenen gleich nach außen: „Die Teams können den Menschen auf der Straße und hoffentlich zahlreichen Mitradlern ihren unverkrampften Umgang mit der Krankheit vorleben und damit Ängste und Vorurteile abbauen.“ Die MUT-TOUR sieht sich als Mutmacher, frei über eine Erkrankung zu reden, die mehr Tote fordert als der Straßenverkehr und häufiger zur vorzeitigen Berentung führt als Rückenleiden. Die Tandemfahrer engagieren sich daher auch für das Gros der vier Millionen Deutsche, von denen es sich immer noch viele nicht erlauben können, dem Chef von ihrer Krankheit zu erzählen.
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