Erster Ehrenamtspreis des Landtags von Sachsen-Anhalt verliehen – auch Holzbildhauerin Tilla Messermann aus Halle ausgezeichnet
Aus Anlass des Internationalen Tages des Ehrenamts hatte Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger am 09. Dezember ehrenamtliche engagierte Männer und Frauen aus Sachsen-Anhalt in den Landtag nach Magdeburg eingeladen, um ihr bürgerschaftliches Engagement zu würdigen und ihnen für ihren ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu danken. Jeder Abgeordnete hatte die Möglichkeit, eine ehrenamtlich tätige Person stellvertretend für das vielfältige und zahlreiche Engagement aus seinem Wahlkreis zu benennen.
Mit diesem Jahr kehrte die seit 1996 jährlich stattfindende und bis 2004 vom Landtag durchgeführte Veranstaltung zur Anerkennung des Ehrenamts wieder an den Ort ihres Ursprungs zurück, nachdem diese seit 2005 gemeinsam mit der Landesregierung und zuletzt seit 2006 im Palais am Fürstenwall durchgeführt wurde.
Bei der Feierstunde im Plenarsaal des Landtages von Sachsen-Anhalt wurde dieses Jahr zudem erstmals ein Ehrenamtspreis des Landtages an zwei ehrenamtlich engagierte Personen vergeben, die sich durch ihr Engagement herausragend und beispielgebend eingesetzt haben und deren außergewöhnliche Verdienste von einer unabhängigen Jury gewürdigt wurden.
Neben dem Landtagspräsidenten und seinen beiden Vizepräsidenten Anne-Marie Keding und Wulf Gallert gehörten der sach- und fachkundigen Jury weiter an: Tina Wilhelm, Geschäftsführerin und Programmdirektorin von Radio Brocken/ 89.0 RTL, Christine Sattler, Geschäftsführerin der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis, Marc Rath, Chefredakteur Volksstimme und Mitteldeutsche Zeitung, Felix Kaminski, Leiter des Offenen Kanals Magdeburg und Sprecher des Landesverbandes Offene Kanäle Sachsen-Anhalt, Professor Dr. Matthias Quent, Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für demokratische Kultur und Dr. Holger Backhaus-Maul, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät/Erziehungswissenschaften.
Als erste Preisträger des Ehrenamtspreises des Landtages konnten sich Ingrid Freitag aus Wanzleben für ihr langjähriges und dauerhaftes Engagement im Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt vor allem in der Leitung, Organisation und Vernetzung der Selbsthilfegruppe Wanzleben sowie Eric Stehr aus Weißenfels freuen, der für ein junges vielfältiges Ehrenamt in seinem Engagement für eine öffentliche Suppenküche, bei Baumpflanzaktionen oder für die Anerkennung queerer Menschen gerade im ländlichen Raum als Veranstalter des ersten Christopher Street Day in Weißenfels steht.
Den Ehrenamtspreis, eine von der in Halle ansässigen Holzbildhauerin Tilla Messermann geschnitzte Holzskulptur aus unbehandeltem Lindenholz, erhielten die beiden Preisträger aus den Händen des Landtagspräsidenten, der diesen persönlich überreichte und dazu erklärte: „Es ist mir eine besondere Ehre, diesen Preis in Würdigung und Anerkennung sowie zum Dank für dieses herausragende und beispielgebende ehrenamtliche Engagement zu überreichen. Der Preis ist im wahrsten Sinne des Wortes individuell auf die beiden Preisträger zugeschnitten. Neben dem Aussehen der beiden Preisträger trägt der Preis mit entsprechenden Accessoires zudem Bezüge zu deren ehrenamtlichen Engagement. Zudem haben wir den beiden Preisträgern eine Krone aufgesetzt.“
Damit wolle der Landtag das ehrenamtliche Engagement adeln, so Dr. Schellenberger weiter. Dabei gehe es weniger um die Krone als Herrschaftssymbol, wie der Landtagspräsident betonte und hob hervor: „Mit der Krone möchten wir die Mächtigkeit zum Ausdruck bringen, die jede ehrenamtlich engagierte Person besitzt und für die die beiden Preisträger heute stellvertretend stehen, unmittelbar Einfluss auf die Gesellschaft und das Zusammenleben zu nehmen. Alle ehrenamtlich engagierten Menschen in Sachsen-Anhalt sind durch ihr Tun und Wirken machtvoll, weil sie Menschen sind, die für einander da sind, sein sollen, wollen, weil andere sie brauchen oder weil sie andere brauchen. Die ehrenamtlich Engagierten setzen in und mit ihrem Ehrenamt der Gesellschaft die Krone auf.“
Der Ehrenamtspreis des Landtages von Sachsen-Anhalt sei nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Ermutigung für alle Bürgerinnen und Bürger, sich aktiv für das Gemeinwohl und weiterhin für eine lebendige und engagierte Gemeinschaft einzusetzen.
In der Veranstaltung erfuhren zudem sechs Personen für ihr Engagement ehrende Nennungen durch die Jury: Renate Bauer aus Gräfenheinichen in der Kategorie Soziales und politisches Engagement, Jasmin Willmer aus Tangermünde und Michael Böldicke aus Bad Lauchstädt in der Kategorie Kinder-, Jugend- und Sportarbeit, Maria Hufenreuter aus Quedlinburg in der Kategorie Kultur, Heimat und Brauchtum, sowie Susanne Neumann aus Halle und Axel Mitzka aus Muldestausee in der Kategorie Umwelt und Nachhaltigkeit.
Im Anschluss an die Feierstunde hatten die Ehrenamtlichen Gelegenheit mit den Abgeordneten und untereinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und mehr voneinander und über die Arbeit der Ehrenamtlichen zu erfahren.
Durch die Veranstaltung führten Nadine-Henriette Rathke und Holger Tapper von Radio SAW.
Eindrücke von der Veranstaltung sowie Informationen zu den Preisträgern und ehrenden Nennungen sind auf der eigens vom Landtag von Sachsen-Anhalt eingerichteten Internetseite www.Ehrenamt-Sachsen-Anhalt.de zu finden.
„Neben dem Landtagspräsidenten und seinen beiden Vizepräsidenten Anne-Marie Keding und Wulf Gallert gehörten der sach- und fachkundigen Jury weiter an: (…) Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät/Erziehungswissenschaften.
Na da damit wird dann deutlich, unter welchen (politischen) Kriterien diese Preise verliehen werden.
Ich finde das Ehrenamt zu wichtig, als dass man versucht, die Preisverleihung zu politisieren. Das wird den vielen ehrenamtlichen Akteuren, die sich täglich für die Menschen in Sachsen-Anhalt einsetzen, nicht gerecht.