Es ist eine Herzensangelegenheit – Erstes Fußballturnier für besondere Kinder beim Kanenaer Sport Verein

Am vergangenen Donnerstag war auf dem Sportplatz des Kanenaer Sport Verein (KSV) viel mehr los, als an einem Wochentag üblich ist. Mehr als 100 Kinder und Erwachsene wuselten aufgeregt durcheinander, man erkannte sechs Mannschaften und offenbar ging es um Fußball. Was war da los?

„Am Anfang stand die Idee, dass wir von der Schule des Lebens Helen-Keller ein Fußball-Freundschaftsspiel gegen die Angelika-Hartmann-Schule aus Köthen veranstalten wollten.“, sagt David Reza, Pädagogischer Mitarbeiter an der Helen-Keller Schule und Mitinitiator des Turniers. Schnell habe man aber festgestellt, dass der Aufwand für solch ein 30-minütiges Spiel viel zu groß sei. So entschied Reza sich gemeinsam mit Carolin Köhler und Dennis Schilling von der Angelika-Hartmann-Schule ein paar weitere Schulen mit ins Boot zu holen und ein kleines Turnier zu veranstalten. Schnell kamen insgesamt sechs Schulen zusammen: Förderschule Schule Am Heidetor (Zerbst), Angelika-Hartmann-Schule (Köthen), Förderschule Astrid Lindgren (Halle), Schule des Lebens Helen-Keller (Halle), Schule an der Kastanie (Bitterfeld) und Schule am Lebensbaum (Halle). Da es sich bei all diesen Schulen um Schulen mit besonderen Kindern handelt, welche normalerweise nicht den Zugang zu Fußballturnieren haben, war es für alle eine Premiere.

Die Schulen teilten die Organisation untereinander auf: Es galt einen Spielort und Sponsoren zu finden, Pokale mussten bestellt und die Verpflegung gesichert werden. Als Hauptsponsor gewann man die Firma GP Günther Papenburg AG und für das leibliche Wohl den Gasthof Czok als Partner, die Medaillen und Pokale konnten durch die Unterstützung des Wosz Fanshop beschafft werden. Zusätzlich spendierte der Freizeitpark Landsberg tolle Gutscheine für alle teilnehmenden Klassen. Der Spielort war dann auch schnell gefunden: Der KSV stellte seinen Sportplatz gerne zur Verfügung.

So kamen zwischen 8 und 9 Uhr die sechs Schulen mit jeweils rund einem Dutzend Kindern, je zwei Lehrer*innen und/oder Pädagogische Mitarbeiter*innen und Fans in Form von Eltern, Großeltern und Geschwistern auf dem Gelände des KSV an. Das Wetter spielte mit und die Stimmung aller Anwesenden war sicht- und hörbar sehr gut. Um halb zehn begann das Turnier, ein klassisches jeder gegen jeden, mit jeweils 10-minütigen Spielen. Pünktlich zur Mittagszeit gegen 12 Uhr war man nach einer Menge aufregender Zweikämpfe, einigen Ecken und zwei gehaltenen 9-Metern erschöpft aber glücklich mit dem Turnier durch und alle sechs Sieger standen fest.

Nun kam die stressige Zeit für Christian Müller am Grill und Antje Reza mit Ihrem Team am Getränkeausschank. Elias, Elias, Philipp und Leon standen so souverän hinter der Theke, als wäre es das normalste der Welt für sie und schenkten Kaffee, Wasser, Säfte und andere Erfrischungsgetränke aus. Während sich die Sportlerinnen und Sportler beim Essen erholten und wieder zu Kräften kamen, erstellten weitere freiwillige Helfer, von denen sich einige sogar extra einen Tag Urlaub genommen hatten, die Ergebnistabelle.

Dann ging es auch schon zur Siegerehrung, die von allen gespannt erwartet wurde. Den größten Pokal schnappte sich die Förderschule Schule Am Heidetor (Zerbst), der zweite Platz ging an die Angelika-Hartmann-Schule (Köthen) und Bronze an die Förderschule Astrid Lindgren (Halle). Die weiteren Plätze belegten die Schule des Lebens Helen-Keller (Halle), die Schule an der Kastanie (Bitterfeld) und die Schule am Lebensbaum (Halle). Der Jubel nach dem Empfang des Pokals war bei allen Mannschaften riesig und die Freude über das Erlebte war den Kindern deutlich anzusehen.

„Die strahlenden Kinderaugen haben uns gezeigt, dass wir mit dem Turnier genau das Richtige gemacht haben!“, zieht David Reza Bilanz und hofft auf eine Fortsetzung: „Gerne würden wir solch ein Turnier zur Tradition machen! Vielleicht finden wir für nächstes Jahr auch wieder so tolle Partner wie dieses Jahr!“

Auch der Präsident des KSV, René Balthasar, sieht eine Zukunft für das Turnier: „Von der Idee zur Planung bis hin zur Umsetzung konnten wir das leuchten in die Kinderaugen zaubern und dies war das größte Geschenk für uns als Verein. Ein solch tolles Projekt zu unterstützen macht uns sehr stolz und froh. Es ist eine Herzensangelegenheit. Wir hoffen auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr. Die Ideen sprudeln, also packen wir es an.“