„Es sind in Halle mehr Straßen nach Ottos und Wilhelms benannt als nach Frauen“
Der Stadtrat hat sich am Mittwoch über die Namensvergabe künftiger Straßen und Bauwerke gestritten. Ein Knackpunkt war dabei ein Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, DIE LINKE, MitBürger & Die Partei und SPD. Diese wollen bei künftigen Vergaben zunächst Frauennamen bevorzugen.
Es gab eine knappe Mehrheit von 25 zu 24 Stimmen bei einer Enthaltung dafür. Zudem gab es eine Mehrheit für einen Antrag der FDP, den Ausdruck „politisch korrekt“ zu streichen.
Inés Brock (Grüne) setzt sich bei künftigen Namensvergabe eine Bevorzugung von weiblichen Personen ein, weil es bei den Straßennamen eine starke Überrepräsentanz von Männernamen. Ulrike Wünscher (CDU) äußerte eine Bevorzugung von Frauen und diversen Personen. So gebe es nur 0,2 Prozent von Menschen in der Bevölkerung, die sich als divers sehen. Sie befürchtet zudem eine neuen Ungleichbehandlung. Eine Ungleichbehandlung aus der Vergangenheit könne man nicht durch eine neue Ungleichbehandlung begegnen. Die Grünen würden versuchen, Toleranz aufzuzwingen.
270 Straßen sind nach Männern und nur 23 nach Frauen benannt, erklärte Linken-Stadträtin Stefanie Mackies. „Es sind in Halle mehr Straßen nach Ottos und Wilhelms benannt als nach Frauen.“
Ernsthaft?
Mir fehlen die Worte.
Dafür wird Aufwand in alle Richtungen betrieben?
Habt Ihr sie nicht mehr alle?
Kümmert euch um unseren Nachwuchs!
Kümmert euch um bessere Besetzung für das Jugendamt, welche pro Person bis zu 80 Fälle betreuen und auf dem Zahnfleisch krauchen und selber noch Familie haben!
Dass Euch dieses Theater nicht peinlich ist und einen Platz in der Öffentlichkeit bekommt sagt aus, wie dermaßen beschränkt Euer Horizont ist!
Unser Nachwuchs heißt nicht Otto oder Wilhelm. Vielleicht liegt da das Problem. Wobei 80 Ottos und Wilhelme pro Person genauso viel Arbeit sind.
Doch, er heißt wieder so. Auch Friedrich, Emil und Albrecht sind wieder aktuell.
Ich werd ja wohl wissen wie unser Nachwuchs heißt. Du kannst deine Kinder nennen wie du willst. Otto und Wilhelm ist da aber garantiert auch nicht bei.
Ich habe „unser“ als „unserer Gesellschaft“ interpretiert, so wie Maria das auch meinte. Wusste doch nicht, dass du nur deinen eigenen Nachwuchs meintest.
@Maria, sie sprechen mir aus dem Herzen, bin ähnlich fassungslos
Ih, Bäh, warum sollten sich die Stadträte um Ihren Nachwuchs kümmern, Maria? Tun Sie das gefälligst selbst!
Bestimmt weil Frauen nicht Otto oder Wilhelm heißen… 🙂
Wenn Halle keine anderen Probleme hat ?.
Fragt mal die Hallenser, was für sie wichtig ist und angegangen werden muss. Ich glaube nicht, dass das Thema männliche/weibliche Straßennamen genannt wird.
Jawoll! Die Margot Honecker Allee kann kommen….
Ich will lieber eine Egon-Ohlsen-Allee. Herr Ohlson hat zu schlimmen Zeiten immer erfolgreich für Erheiterung in der Zone gesorgt. Ich habe viel von Egon gelernt. Fast jeder 40plus-Hallenser kennt den Herrn. Egon ist leider tot – ist aber wichtig für die Straßenumbenennung.
Und ein Egon-Ohlsen-Gymnasium wäre auch nicht schlecht. Gleich neben der McGuyver-Gesamtschule und der Pippi-Langstrumpf-Grundschule. Der Komplex der KGS Huhmboltzen bietet sich dafür an. Wer von den Humboldt-Brüdern hatte eine wichtige Beziehung zu Halle. Keiner.
Die Umbenennung könnte mit einer Neuprofilierung einher gehen: Schwerpunkt „Kunst und Schauspielerei“ – das hilft im heutigen Leben gewaltig.
Damit wäre das Paket rund und geschnürt.
Los, beschliessen! Dalli!
Mächtig gewaltig!!!
Das konnte sie schon vorher. Überrascht? Dachte ich mir…
… der ganze Laden! Zumachen, auflösen, neu wählen!
Haben die Leute keine anderen Sorgen, als sich über so etwas Gedanken zu machen? Unfassbar. Hauptsache die Straße hat einen Namen und gut ist. Die Sorgen möchte ich haben, dann ginge es mir gut.
,,Hauptsache die Straße hat einen Namen und gut ist“
Wie Recht Sie doch haben!
https://www.mdr.de/zeitreise/stoebern/damals/halle-neustadt102.html
Ach.. Jetzt reicht also schon das „richtige“ Geschlecht….. Na gut.. Wenns der Sache dient.
Weibliche oder diverse Namensgeber für Straßen, das klingt ja spannend. Diverse Personen fallen mir da spontan gar nicht ein. Wie wäre es aber mit diese Frauen:
Anne Bonny, Margarethe Gottfried oder gar Dagmar Szabados? So ganz schnöde würde sich auch anbieten: Anjezë Gonxhe Bojaxhiu, Valentina Vladimirovna Tereškova oder Annette von Droste-Hülshoff.
Kann man Vorschläge bei den Parteien einreichen?
Davor mögen uns die Götter bewahren!
Strassennamen repräsentieren Größen der Vergangenheit. Und so war das nunmal, das dort weniger Frauen entsprechend offiziell aktiv waren früher und auch die Vornamen sind entsprechend. Also einfach lassen wie es ist.
In Zukunft sollte sich das ändern, wenn es – hoffentlich – mehr Frauen mit würdigungsfähigen Leistungen gibt. Grüne fallen mir da aber nicht ein, und auch Sozis nicht. Für Frau Merkel ist es noch zu früh. Besser eh niemand aus der Politik. Vielleicht eine Naturwissenschaftlerin – aber bitte nicht wieder Frau Curie!!!
„…mehr Frauen mit würdigungsfähigen Leistungen gibt.“
Es gab früher viel mehr Frauen mit würdigungsfähigen Leistungen, als der Öffentlichkeitbewusst ist. Nur wurden sie damals seltenst anerkannt, manche mussten sogar ein männliches Pseudonym annehmen, um überhaupt arbeiten oder veröffentlichen zu können. Manche haben bei Gemeinschaftsarbeiten mit ihren Lebensgefährten oder männlichen Kollegen die Hauptarbeit geleistet, wurden aber letztlich nur am Rande oder gar nicht erwähnt, als es um die Anerkennung in der Wissenschaft ging. Dementsprechendes Totschweigen führte natürlich auch dazu, dass diese Frauen und ihre Leistungen auch heute größtenteils unbekannt sind. Umso wichtiger wäre es, sie durch Straßennamen bekannter zu machen.
Sie haben ganz recht! Ja, tatsächlich! Denn es wird ja alles gelassen, wie es ist, und nur in Zukunft (die anscheinend schon da ist), werden mehr Frauen mit „würdigungsfähigen Leistungen“ gewürdigt.
Es wird immer kurioser.Lächerlich.Was ist nur los hier?
Der Rat besteht mehrheitlich aus Labertüten. Die können fachlich nüscht. Schwierige fachliche Debatten gibt es mit denen nicht.
Diese Namenssache ist ein Laberthema, da sind all die Krawallbürsten so richtig zu Hause. Da toben sich die Hallischen Politkünstler mal so richtig aus. Ergebnis ist ja bekannt.
na da schlage ich doch mal vor, die Willy-Brand-Straße in „Marguerite-Friedlaender“-Straße umzubenelle. Willy Brandt hat Halle nie gesehen. Es war ein einsamer beschluß unter dem SPD Stadtrat. Frau Friedländer war eine jüdische Keramikerin an der Burg Giebichenstein.
Es wäre würdiger als irgendein Stück des Riveufers umzubenennen, dem na die Notlösung ansehen würde.
Träumst du noch oder schläfst du schon wieder?
Oh, wie furchtbar, nur Ottos und Pauls….Mich, Frau, stört das nicht. Wo ist derartige Idee entstanden, das zu ändern??? Bildungsferne Schicht oder ins Abseits gedrängte “Persönlichkeiten“
Du wolltest noch erklären, warum du dich gestern zum Rollifahrer erklärt hast. Jetzt bist du „Frau“. Aha. Warum nun das? Pillen alle?
Das mit der Frau ist vielleicht ein weiterer bedauerlicher Unfall seit gestern…
Es wäre eine Beleidigung für Frauen, die etwas geleistet haben, wenn Straßen welche Kraterlandschaften ähneln oder von Hunden zugeschissen sind, nach ihnen benannt würden.
Aber davon wollen Grüne und Linke nichts wissen macht Arbeit. Die wollen nur immer dagegen halten. So zum Beispiel Auflösung Reil 78, Namensänderung der Mohrenapotheke oder Lokal zum Mohr alles Traditionseinrichtungen. Da ist es egal aber bei den Straßennamen ist man wieder mal wach geworden. Warum wird das Volk gefragt. Ihr seid zwar Vertreter die wir gewählt haben aber solche Vertreter wollten wir nicht es wird immer schlimmer. Ihr macht Halle so richtig kaputt.
Über andere (in dem Fall Kommunalpolitiker*innen) meckern, ist bequem. Haben Sie sich selbst mal aufstellen lassen zur Wahl?
Zur Abwechslung dann Mohrinnen-Apotheke und Lokal zur Mohrin…
Und schon ist wieder Ruhe im Bau; außerdem gibt es ja auch Ottilie und Wilhelmine, da kann man die Schilder fast weiterverwenden…
„Es wäre eine Beleidigung für Frauen, die etwas geleistet haben, wenn Straßen welche Kraterlandschaften ähneln oder von Hunden zugeschissen sind, nach ihnen benannt würden.“
Dasselbe „Schicksal“ müssen doch auch die männlichen „Namensgeber“ erleiden – Gleichberechtigung für alle.
Man könnte die Willy-Brandt-Straße in „Frau-von-Willy-Brandt-Straße“ umbenennen.
Nach dem Muster könnte man systematisch vorgehen und bräuchte sich nicht allzu sehr umgewöhnen.
Wenn du das noch auf ein Zusastzschild fokussierst (so in der Art „… und seine Frau auch!“), dann kannst du das Projekt sogar völlig auf die Bürgerstiftung abschieben.
Das ist zwar ein witziger Kommentar, aber in dem Zusammenhang fällt mir dieser Artikel hier ein: https://www.tagesschau.de/ausland/namensrechte-frauen-afghanistan-101.html
Große und kleine Ulrikestraße….Friedefrau Bach Platz….Hansarinnenring….?
Bei divers fällt mir nur Grossi ein, das könnte irgendwie wenigstens halbwegs ins Schema passen.
So eine „Stefan-Grossi-Grossmann (oder -frau)-Straße“ hätte schon was.
*Alle Namen sollten abgeschafft werden und nur noch Zahlen genommen werden. Dann hat sich diese ganze sinnlose Diskussion und die Kosten für alle neuen Schilder und Ummeldungen trägt wie immer der Steuerzahler!* Ironie off…
Diese Stadt hat echt andere Probleme, aber das ist das neue Deutschland – wir brauchen ja auch weibliche Dienstgrade bei der Bundeswehr usw.. Wir schaffen uns ab 🙁
Zahlen? Nö.
Aber
-Blumen
-Bäume
-Steine
-Minerale
-Früchte
-Gemüse
-Tiere
-Planeten
-Flüsse
-Landschaften
-Gebirge
-andere Städte
(gibts alles schon)
Da geht so vieles. Aber nein, die Polterprollitiker müssen wieder neuen Sabber erfinden!
Huch, die Polterpolitiker waren es also, die die Frau erfunden haben?
Vielleicht sehen Sie ja irgendwann mal eine…
„Wir schaffen uns ab. “
Meinen Sie mit „wir“ nur die männliche Bevölkerung oder alle Geschlechter?
Dafür, dass das Thema völlig unwichtig sein soll, ist die Zahl der Kommentare aber beachtlich groß.
daran sieht man aber, dass die Bürger sich noch Gedanken machen im Gegensatz zum Stadtrat der sich mit solchen „wichtigen“ Entscheidungen eher lächerlich macht… Demokratie lebt vom Mitmachen und nicht vom „hinnehmen“!
@Oberlehrerin Ja, weil keiner in einer umbenannten Str. wohnen will, das macht nur Probleme und kostet Geld, v.a. wenn es Firmen trifft. Wenn die Stadtratten*Innen die das wollen sollen sie aber auch alle Kosten für neue Briefbögen, Meldungen etc. und vor allem Zeitaufwand und Stundenlöhne für sowas persönlich zahlen. Flausenköppe allesamt.
Bei neuen Straßen kann man das ja machen, aber benennen nach Blumen oder aussterbenden Insekten fänd ich besser, z.B Mistkäferinnenstr. 08/15
Die Straßennamen in Neustadt hat doch auch der Stadtrat beschlossen? Allerdings waren die Schilderbesteller (Stadt) zum Teil ziemlich unbedarft. Aus Barlach wurde Balach, und da das ein Ring ist, gleich x-fach.
Für neue Viertel kann doch ein Vorrat angelegt werden, warum nicht Namen von Frauen?
In L soll jetzt die Arndtstraße umbenannt werden, gibt’s die nicht auch in Halle?
Du sitzt direkt vor dem Internet. Mach’ was draus.
Einfach an jedes Schild „samt Frau“ dran hängen, dann wären alle beruhigt.
Das kommt daher, weil Otto Hahn den Nobelpreis für Chemie bekommen hat und nicht Susan Sziborra-Seidlitz.
23 Namen? Wie wurde da gezählt? Ich komme auf 28 Frauen, nach denen Straßen benannt wurden:
Agnes Gosche
Anna Schubring
Barbara von Nikomedien
Bertha von Suttner
Betty Heimann
Charlotte Unzer
Sophie Charlotte von Preußen
Clara Zetkin
Dorothea Erxleben
Sophie Dorothea von Hannover
Ellen Weber
Elsa Brändström
Felicitas von Selmnitz
Sophie Scholl (Geschwister Scholl)
Gertrud Bergmann
Gudrun Goesecke
Irène Joliot-Curie (Physiker-Ehepaar Joliot-Curie)
Käthe Kollwitz
Lili Schultz
Lise Meitner
Louise Otto Peters
Luise Herzogin zu Mecklenburg
Maria Likarz
Martha von Bethanien
Ottilie Metzger
Paula Hertwig
Rosa Luxemburg
Ernestine Röser
Na da sind einige wohl eher divers… Das zählt natürlich anders.
Abzuziehen:
– Martha von Bethanien
– Barbara von Nikomedien
für Joliot-Curie und Geschwister Scholl muss man sich ziemlich strecken,
dafür aber:
+ Augusta Marie Luise Katharina von Sachsen-Weimar-Eisenach
+ Martha Brautzsch
Das Verhältnis von ca. 1:10 wird in keinem Fall wirklich beeinflusst.
In der Aufzählung fehlen noch vier: Ottilie Blumenau, Heidi (vom Ring), Jodephine Fischer (vom Ring), Irene Wald…
Oh langsam nervt es aber, ob Männer oder Frauen, wer unterdrückt denn hier die Frauen kein Mensch, wir lieben sie doch alle und ich glaube schon dass der normalen Frage das völlig egal ist wie die Straße heißt hauptsache sie hat einen Namen, so sieht es doch in der Wirklichkeit aus
„wir lieben sie doch alle“
So ähnlich hatte sich der olle Mielke auch ausgedrückt.
„und ich glaube schon dass der normalen Frage das völlig egal ist wie die Straße heißt hauptsache sie hat einen Namen“
Wer so schreibt, dem glaubt man gern, dass ihm Straßennamen egal sind.
Mit „wir“ meinen Sie „wir Männer“. Fällt Ihnen etwas auf an Ihrer Perspektive?
Es gibt den generischen Maskulin … aber der wird bewusst fehlinterpretiert. Oder die meisten sind vermutlich zu ungebildet ihn zu kennen oder zu verstehen.
Den mag es ja geben, trifft aber hier nicht zu:
„wer unterdrückt denn hier die Frauen kein Mensch, wir lieben sie doch alle“
Diese Aussage ist einfach nur Blödsinn und sonst gar nichts, weil Einzelpersonen nicht für alle sprechen können, solange sie nicht als Sprecher autorisiert worden sind oder aber die objektive Faktenlage mit der jeweils getätigten Aussage übereinstimmt.