Ex-Sozialminister Norbert Bischoff ist neuer Vorsitzender des Vereins Künstlerhaus 188

Im vergangenen Jahr hat sich Sachsen-Anhalts Ex-Sozialminister Norbert Bischoff nach seiner Heirat mit Birke Bull in Halle niedergelassen. Nun engagiert er sich auch in der Saalestadt, er wurde zum neuen Vorsitzenden des Vereins Künstlerhaus 188 gewählt.

Er übernimmt die Aufgabe von Dr. Jürgen Weißbach, der den Verein 1994 mit gegründet und in den letzten 13 Jahren sehr erfolgreich geführt hat. Ohne Dr. Jürgen Weißbach würde es dieses Haus so nicht geben, ihm gebührt dafür großer Dank und Anerkennung.

Gleichzeitig wurde ein neuer Vorstand gewählt, der nun die Geschicke des Hauses weiterführen und sich den neuen Herausforderungen mit Engagement und Freude stellen wird. Besonderer Dank gilt allen Unterstützern, insbesondere den Vereinsmitgliedern und Förderern sowie dem Stadtrat, der Stadtverwaltung Halle und dem Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft, so der Verein Künstlerhaus 188.

Norbert Bischoff über das Künstlerhaus 188

Das Künstlerhaus 188 habe ich erst richtig kennengelernt durch das Kompetenzzentrum „Gestalter im Handwerk“. Als Minister für Arbeit und Soziales durfte ich die Abschlusspräsentation der Kursteilnehmer erleben. Diese auf das Handwerk ausgerichtete Gestaltungsausbildung wurde damals vom Sozialministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Ich war überrascht und begeistert von der Qualität der unterschiedlichen Ergebnisse und von den Fähigkeiten der Teilnehmer. Dr. Jürgen Weißbach kommt das große Verdienst zu, diese Ausbildung auf Meisterplusebene im Künstlerhaus 188 etabliert und die Handwerkskammer Halle (Saale) für eine Kooperation gewonnen zu haben.

Nach meinem Eintritt in den Ruhestand und gleichzeitig nach Beendigung meiner Aufgabe als Minister wollte ich mich weiter ehrenamtlich engagieren. Die Entscheidung nach Halle zu ziehen war maßgeblich davon getragen, dass Kunst und Kultur prägend sind im Gesicht dieser Stadt und man die Vielfalt kultureller Angebote täglich erleben kann.

Seit einem Jahr wohne ich nun in Halle und der Kontakt zum Künstlerhaus 188 wurde intensiver. Durch die Mitarbeit im Vorstand habe ich Einblicke in die Vielfalt der Aktivitäten im Haus und die vielen Beziehungen zu anderen künstlerisch Tätigen in dieser Stadt und darüber hinaus erhalten. Das Haus bietet so viele Möglichkeiten kreativ zu arbeiten, sich auszuprobieren und neue Fertigkeiten und Ideen zu entwickeln. Dabei sind die Werkstätten für Keramik, für Druck und Schmuck und andere wichtige Voraussetzungen für die Erledigung eigener Arbeiten, aber auch für Kursangebote an Interessierte, Autodidakten und Gestalter. Mehr als ein Dutzend Künstler arbeiten hier in Ateliergemeinschaften oder eigenen Ateliers im Bereichen wie z.B. Malerei, Skulptur, Plastik, Grafik, Schmuck. Die Singschule Halle e.V. und der Hallesche Kunstverein e.V. nutzen das Haus ebenso wie der Förderkreis der Schriftsteller Sachsen-Anhalt e.V. und der Landesverband Deutscher Komponisten.

Dies alles zu erhalten und immer wieder neue Ideen zu entwickeln bleibt ständige Aufgabe. Außerdem ist das Künstlerhaus ein guter Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen. Verkehrstechnisch gut gelegen in der Nähe zum Stadtzentrum bieten sich auch in Zukunft viele Möglichkeiten künstlerischen Lebens und es ist eine wertvolle und unverzichtbare Ergänzung in der Vielfalt von Kultur und Kunst in der dieser Stadt. Aus diesem Grund sind wir dankbar für die Unterstützung durch den Stadtrat und die Stadtverwaltung und für die Förderung durch das Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt.

Viele Herausforderungen liegen vor uns. Das Haus muss schrittweise weiter saniert werden. Die gesamte Elektrik muss erneuert, die Sanitäranlagen und ein Großteil der Fenster ausgewechselt werden. Und natürlich brauchen wir dringend einen Anschluss an das Internet (Glasfaserkabel ist in der Straße vorhanden). Hier hoffen wir auf die Unterstützung der Stadt und Förderungen durch das Land.