Ex-Straßenbahnfahrer schickt MLPD-Solidaritätsbekundung an die HAVAG-Streikenden
Seit 34 Jahren ist Frank Oettler bei der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG) beschäftigt. 26 Jahre davon war er Straßenbahnfahrer. Wegen eines Augeninfarkts und einer einseitigen Erblindung kann er diesen Beruf aber nicht mehr ausüben. Im Rahmen der HAVAG-Streikkundgebung hat sich auch Oettler zu Wort gemeldet. Er sende im Namen der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) Halle, deren Sprecher er ist, „uneingeschränkte Solidarität“ mit dem Streik:
Die MLPD redet nicht nur über den Streik und organisiert Solidarität. Genossen, Freundinnen und Freunde arbeiten selbst in der HAVAG in verschiedenen Bereichen, wie Fahrdienst, Werkstatt und Büro. Wir wissen also, wovon wir sprechen. Wir sind eben wirklich eine richtige Arbeiterpartei. Genossen, Gewerkschafter und Kolleginnen und Kollegen arbeiten Hand in Hand. Um die Leute von A nach B zu befördern mit allem was dazu gehört. Und wir kämpfen auch gemeinsam wie heute, um unsere Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern.
So ist die Geldfrage, wie u.a. die 550Euro mehr, nur das Eine bei unseren Forderungen. Angesichts der Inflation und gestiegener Preise ist diese Forderung von unserer ver.di geradezu bescheiden. Denn die Superreichen und Kapitalisten verdienen mit der Inflation und den Preissteigerungen teilweise mehr wie je zuvor. Mit 550 Euro Netto monatlich mehr, könnten wir das gerade mal ausgleichen. Heute und Morgen.
Wir brauchen keine Hundert Milliarden Sondervermögen für Bundeswehr und Krieg. Das kommt nur den Kriegsgewinnlern und Karrieristen zu Gute. Jene also, die sich von der Arbeit anderer mästen. Es gibt dem zu Folge keinen Grund für uns, bescheiden zu sein.
Die andere, sehr wichtige Forderung unserer Kolleginnen und Kollegen ist die nach der Bezahlung von Pausen- und Wendezeiten im Fahrdienst. Doch hier geht es nicht einfach nur um deren Bezahlung, sondern auch um deren volle Anrechnung als Arbeitszeit, damit die Dienstzeiten der Fahrerinnen und Fahrer wieder etwas kürzer werden und die Kolleginnen und Kollegen wieder ein wenig mehr Zeit für Erholung, für Kultur Bildung und vor allem für ihre Familien haben können.
Ich sage wieder, weil wir das vor gut 20 Jahren noch hatten, bis uns das die damalige Geschäftsleitung und ein paar „windige“ Betriebsräte, die meisten sind heute nicht mehr bei der HAVAG beschäftigt, per Betriebsvereinbarung wegnahmen. Es ging dabei in Geld gerechnet um mehr als 1 Millionen Euro, um die wir Fahrerinnen und Fahrer betrogen wurden.
Aber damit soll ja nun Schluss sein und ich hoffe doch, dass unsere Verhandlungskommission von ver.di nicht schwach wird und wir unsere ganze Kampfkraft zur Durchsetzung unserer mehr als berechtigten Forderungen einsetzen werden. Das ist dringend nötig, denn physische und psychische Erkrankungen, Zerrüttung von Familie und Beziehungen, sind bei uns auf Grund der überwiegenden 6 Tage Arbeitswoche in einem unregelmäßigen, für den Körper chaotischen 6 Schichtsystem genauso ein Problem, wie auch für unseren Lokführer-Kollegen der Bahn. Deshalb muss ihre Forderung nach einer 35 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich, auch bei uns diskutiert werden!
Ich denke ja, dass auch eine 30-Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich und die Übernahme aller Sozialversicherungsbeiträge durch die sogenannten Unternehmer längst überfällig ist. Auch eine volle Rente für alle Schichtarbeiter und Frauen ab 55 und für alle anderen ab 60. Übrigens: Arbeitszeitverkürzung und früherer Renteneintritt sichert und schafft Arbeitsplätze, jedenfalls kurz- bis mittelfristig im Kapitalismus.
Ich bin auch der festen Überzeugung, dass wir für unsere Forderungen auch die Mehrheit der Bevölkerung auf unserer Seite haben werden. Bei den Streiks im Gesundheitswesen, der Verkäufer, Bauerndemos, Lokführerstreik, Anti-AfD und Anti-Kriegs- Demos war das auch so. Ganz offensichtlich wollen immer mehr Menschen nicht mehr so weiterleben wie bisher und nicht wenige können es auch schon gar nicht mehr.
Wenn uns allen die Dimensionen klar geworden sind, dass bereits eine globale Umweltkatastrophe eingesetzt hat, dass es heute bereits um die Existenz der Menschheit geht, deren Lebensgrundlagen durch die kapitalistische Profitwirtschaft immer mehr zerstört werden, dann wird deutlich, dass es um viel mehr geht. Und weil diejenigen, die sagen, selbst nach einem guten Abschluss, nach einem erfolgreichen Streik verschärfen die Herrschaften durch Inflation, Antreiberei, Preiserhöhungen, durch weitere Umweltzerstörung und Kriegstreiberei die Gesamtsituation ja doch wieder, genau deshalb kommen wir auch nicht um eine Gesellschaftsdebatte über den Kapitalismus und seine Ablösung durch eine echte sozialistische Gesellschaft herum. Da haben dann endlich die Arbeiter die Macht. Man, wird das trotz des schweren Erbes durch den Kapitalismus, ein gutes, ein viel besseres Leben wie heute.
Dass die Kapitalisten, Superreichen, die Pseudodemokraten bürgerlicher Parteien und Karrieristen jedes Couleurs eine solche Diskussion nicht wollen und zu verhindern versuchen, wird jedem einleuchten. Aber wir brauchen diese Debatte, genauso, wie wir die Diskussion und den Kampf für ein vollständiges, allseitiges und gesetzliches Streikrecht brauchen. Und deshalb werden wir sie führen.
Solidarität ist nicht nur die Zärtlichkeit der Völker, wie der Revolutionär Che Guevara sagte, sie hilft auch Siegen.
Frank Oettler
Sprecher der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) Halle,
ver.di Mitglied und seit 34 Jahren bei der HAVAG, davon bis zur einseitigen Erblindung 26 Jahre als Straßenbahnfahrer tätig.
„Ex- Straßenbahnfahrer“…
Vielleicht sollte dbh zur Einordnung dieser abgedruckten Pressemitteilung einmal erwähnen, dass der Landesverfassungsschutz Sachsen-Anhalt im Bericht für 2022 der MLPD ab Seite 198 vier Seiten widmet da diese einen revolutionären Umsturz des Staates proklamiert. Es handelt sich in diesem Fall also einmal um ECHTE Extremisten.
Gewalt als Mittel der Umsetzung politischer Ziele = Extremismus
Da ist der ehemalige Beruf des Sprechers tatsächlich nebensächlich.
Nunja,aber wo ist denn der geistige Ansatz, wenn überhaupt relevant, schon getätigt? Gibt es da Gruppenbildung, Verhaftungen, Anklagen? Ist bei Herrn Reuß schon bissel anders gelaufen, sogar im Bundestag. Da ist eine „MLPD“ wohl noch nicht vertreten und auch keine reale Gefahr, nur eine gefühlte.
Extreme Parolen, nix dahinter. Einfach nur eine kleine verpeilte Politsekte. Die tun nix, die verfassen nur Pamphlete.
Wie kann eigentlich eine Mitgliedschaft bei der MLPD mit einer Tätigkeit bei einem Tochterunternehmen der Stadt und damit indirekt im öffentlichen Dienst vereinbar sein?
Wenn du verstehend lesen könntest… Fahren tut er jedenfalls nicht mehr, was also dann bei HAVAG?
Wenn du wissen würdest, wo Frau Oettler beschäftigt ist, könntest du verstehen …
Er könnte als schwerbehindert vom Landesverwaltungamt eingestuft sein u. damit einen besonderen Kündigungsschutz besitzen – größere Firmen müssen eine Schwerbehindrtenquote haben.
Geht bei Faschisten und rechtsextremisten Parteien doch auch…
Letzte Bundestagswahl Zweitstimmen:
17.799 für MLPD
46.854.508 abgegebenen Stimmen gesamt.
Diese paar „windige“ Betriebsräte haben die Mitarbeiter selbst gewählt, also sollte nicht in Nachhinein gemeckert werden.
Wenn die wirklich „betrogen“ wurden, dann hätten die damals Streiken können, aber da hatten die nicht den Arsch im der Hose.
Tino so einfach ist es nicht….
Zum ersten, natürlich wurde er gewählt man weiß aber vorher nicht wie sich die Leute entpuppen wenn es drauf ankommt, vorher quatschen kann jeder, sieht man ja bei unseren Politikern und selbst die haben einiges schriftlich festgehalten und machen genau das Gegenteil.
So und nun zu der Aussage sie hätten ja streiken können:
Nee hätten sie nicht denn wenn der Vertrag unterschrieben ist dann besteht eine Friedenspflicht und somit Nonsens was du hier von dir gibst
Ach Paul, wie kann man seinen Unmut zeigen, wenn normal Maßnahmen keine Wirkung zeigen?
Natürlich durch ein Streik!
Wenn damals die armen Mitarbeiter wirklich so stark betrogen wurden, hätten die Streiken können.
(Natürlich würde dass dann ohne bezahlung laufen und müssten Konsequenzen tragen, aber davor hatten die Angst)
Einfach mal über Streikrecht belesen? Hätte dir schon helfen können.
Dann wäre dir aufgegangen, daß nicht ein Betriebsrat, sondern eine Gewerkschaft zum Streik aufrufen kann, nach Auslaufen eines Tarifvertrages, sprich Beendigung der Friedenspflicht.
Mir ist das Streikrecht bekannt, du hast anscheinend meine Aussage nicht verstanden.
Ist nicht schlimm, nicht jeder kann lesen und verstehen.
Der Ex-Straßenbahnfahrer hat erklärt, dass er und seine Kollegen „betrogen“ wurden.
Die vielen „betrogenen“ HAVAG Mitarbeiter hätten einfach so ihre Arbeit niederlegen können, um der HAVAG und ihren Betriebsrat zu zeigen, dass dies eine Schweinerei ist.
Dabei würden die gegen das Streikenrecht bzw. Friedenspflicht verstoßen.
Natürlich hätte diese Aktion große Konsequenzen für die angeblich betrogenen HAVAG Mitarbeiter gehabt.
Aber so hätten diese der Öffentlichkeit den angeblichen Betrug offenbart und evtl. eine Veränderung bewirken können.
Doch in der Realität haben sich die Leute nur die Taschen voll gemacht, jetzt bekommen die den Hals nicht voll.
Um Bus-oder Straßenbahnfahrer zu werden, brauchst du nicht wirklich spezielle Fähigkeiten.
Ich finde, was die Netto haben ist schon fair, für die Leistung.
Hier wird viel Bla Bla beim Streik getätigt, würde die HAVAG nicht von Staat unterstützt werden, wäre die schon längst Pleite und die Mitarbeiter arbeitslos.
Sicherlich ist mehr Geld immer besser, aber man sollte auch wissen nicht über sein Verhältnissen leben.
Meine Frau und ich haben 3 Kinder, ein kleines Grundstück mit Haus, ein PKW und können sogar in Urlaub fahren.
Dabei verdienen wir zusammen gerade einmal soviel wie ein HAVAG Mitarbeiter in Monat alleine.
Dann geht’s: Häuschen von der Omi geerbt, das Auto ein alter Polo, der Urlaub im Zelt an der Seenplatte.
@Manchmal…,kostet auch alles Geld! Es gibt wirklich Menschen, die sich selbst mit bescheidenen Verdienst, dieses kleine bisschen „Luxus „erlauben! Nach Willen von Rot-Grün ist auch bald Schluss damit, Heizungsgesetz,CO2-Steuer…!!! Trotz Job!!
Wer wählt denn solche Leute?
Urlaub mache ich hier in Deutschland, ich muss nicht ins Ausland gehen, um mich erholen zu können.
Deutschland hat so viele schöne Orte, die zur Erholung geeignet sind und in Zelt müssen wir nicht schlafen (vobei das auch Spaß macht).
Mein Auto ist bestimmt kein alter Polo, sondern ein Ford – C max.
Tatsächlich haben wir unsere Grundstücke für ein guten Preis bekommen.
Wir haben ein Haus darauf gebaut und viel eigenleistung gebracht, somit konnten wir Geld sparen.
Wer nichts kann, ist immer auf andere angewiesen, was zu einer Abhängigkeit führt.
Sicherlich ist das Leben beschwerlicher, wenn man nichts aus sein Leben macht und nur meckern kann.
Und wenn schon! neidisch?
Was glauben Sie den wieviel ein HAVAG Mitarbeiter verdient?
Was ein HAVAG Mitarbeiter verdient, schreibe ich mal lieber nicht.
Was ein HAVAG Mitarbeiter bekommt ist mehr als Menschen die sehr Hart arbeiten müssen.
Dir wird nie ein HAVAG Mitarbeiter verraten was er Netto bekommt, weil es ihn Peinlich ist zuzugeben, dass es doch eine Menge ist.
(30 Tage Urlaub, mindestens 2400 Euro Netto, 13 Monatsgehalt, kostenlose Fahrkarte usw.)
30 Tage Urlaub stimmt,
2.400€ netto? bei weitem nicht ,
13 Monatsgehalt? eher nicht und die
kostenlose Fahrkarte muss als „geldwerter Vorteil“ versteuert werden.
Und zum sehr harten arbeiten, jeder ist seines Glückes Schmied.
Augen auf bei der Berufswahl;)
Na du, die suchen noch Mitarbeiter bei HAVAG. Geh hin, lass dich ausbilden und fahre. Dann habt ihr als Familie doppelt so viel wie jetzt…
Was die Bezeichnung „bescheide Forderung“(550€ mehr) betrifft, angesichts der widerlichen Bereicherung von Bonzen und Kriegsindustrie und die Folgen für die Bürger, hat er absolut recht.
30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist geradezu lächerlich für eine echte kommunistische Partei, auf Arbeit gehen, wenn man Lust hat, muss die Forderung sein.
„Arbeiten, wenn man Lust hat“ ist Anarchismus.
Sozialismus/Kommunismus bedeutet, dass die Arbeit zunehmend tatsächlich erstes Lebensbedürfnis wird, weil die gewünschten Bedingungen, Entscheidungsmacht, Selbstverwirklichung etc. immer besser verwirklicht werden können.
30h/Woche ist ein Zwischenschritt, damit neben Lohnarbeit andere wichtige, notwendige Arbeit geleistet werden kann.
Und wer weiß ob sein früherer Arbeitgeber der Erich M. ihn heute noch gefallen würde?
Wer lässt sich heute noch mit Genosse anreden ?
40 Jahre Rotlicht ging bei manchen nicht spurlos an einem vorbei!