Feine Sahne Fischfilet: Ärger um Auftritt der linksextremen Band im Bauhaus

„Die Bullenhelme, die sollen fliegen. Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein!“, heißt es in einem Lied der Band „Feine Sahne Fischfilet“. Am 5. November soll die Band ein Livekonzert im Rahmen der Reihe ZDF@Bauhaus geben. Und darum gibt es in Sachsen-Anhalts Landespolitik nun heftigen Streit.
„Um nicht erneut zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression zu werden, auch vor dem Hintergrund des Status als UNESCO-Welterbe, hat die Stiftung Bauhaus Dessau in Berufung auf ihr Hausrecht das ZDF aufgefordert, das Konzert abzusagen“, heißt es in einer Erklärung des Bauhauses. Der CDU-Generalsekretär Sven Schulze nennt das Konzert „nicht akzeptabel! Dieses Konzert muss abgesagt werden!“
Der medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Holger Hövelmann, hat sich „sehr besorgt“ über die Intervention der Staatskanzlei gegen das Bühnenprogramm für das Livekonzert „ZDF@Bauhaus“ geäußert. Hövelmann: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist in seiner redaktionellen Arbeit unabhängig. Daran darf niemand rühren, und die Politik sollte sich davor hüten, denen recht zu geben, die die öffentlich-rechtlichen Sender als ,Staatsrundfunk‘ und ,GEZ-Journalisten‘ denunzieren.“ Politische Äußerungen zu Programminhalten verlangten Fingerspitzengefühl, so Hövelmann weiter: „Fingerspitzengefühl beweist die Staatskanzlei in diesem Fall am ehesten, indem sie auf ihre Intervention verzichtet.“ Von staatlicher Seite gegen ein Kulturprogramm „ausgerechnet am Bauhaus Dessau“ vorzugehen, sei „hoch problematisch“, ergänzte die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Angela Kolb-Janssen. „Niemand muss FeineSahneFischfilet mögen“, so Kolb-Janssen, „aber man muss aushalten, dass am Bauhaus ein freier Geist weht – dafür haben wir diese Stiftung. Ich erwarte, dass niemand aus der Landesregierung versucht, in die Programmarbeit in Dessau inhaltlich hineinzuregieren.“
Für den AfD-Bundestagsabgeordneten Andreas Mrosek, der selbst aus Dessau kommt, ist die Einladung einer solchen Band durch öffentlich-rechtliche Sender untragbar: „Es ist ein Skandal, dass ein von Zwangsabgaben finanzierter und zur Ausgewogenheit verpflichteter öffentlich-rechtlicher Sender einer linksextremistischen Band ein solches Forum bietet. Dadurch wird wieder einmal deutlich, dass die bundesdeutschen Medienschaffenden zumeist selbst knietief im roten Sumpf stehen, wenn sie mit solchen Texten und dahinterstehenden Ideologien ganz offen sympathisieren.“ Dessau und Sachsen-Anhalt stehen ob des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums besonders im Fokus stehen. Das Bauhaus Dessau ist überdies Unesco-Welterbestätte. Nicht zuletzt aus diesen Gründen verwundert die Einladung der extremistischen Hetz-Band ebenso wie das Schweigen aus der Landespolitik. Mrosek sieht hier auch den Kultur- und Medienminister Sachsen-Anhalts, Rainer Robra (CDU), in der Pflicht, sich zum Auftritt der Band „Feine Sahne Fischfilet“ auf einer solchen Bühne zu äußern. „Kulturminister Rainer Robra ist Mitglied im Rundfunkrat des ZDF. Gleichzeitig obliegt ihm die Medienpolitik des Landes Sachsen-Anhalt. Ich verlange von Robra eine öffentliche Stellungnahme dazu, dass das ZDF einer solchen Band und solchen Texten eine Bühne bietet. Andernfalls ist offenbar davon auszugehen, dass der Staatsminister mit der ideologischen Ausrichtung der Band offenbar ebenso wenig ein Problem hat, wie mit den verhetzenden und menschenverachtenden Texten dieser Linksextremisten.“
Zum heute in der Mitteldeutschen Zeitung erschienenen Artikel zur Kritik des Regierungssprechers an einem geplanten Konzert im Rahmen der Reihe ZDF@Bauhaus erklären die innenpolitische Sprecherin Henriette Quade und der medienpolitische Sprecher Stefan Gebhardt: „Die Band Feine Sahne Fischfilet bezieht dezidiert Stellung gegen alte und neue Nazis, gegen Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und unterstützt immer wieder Proteste gegen Nazidemos. Mittlerweile legendär ist ihr „Noch nicht komplett im Arsch“ -Festival, mit dem gezielt Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt und Hetze in der ostdeutschen Provinz gezeigt und gelebt wird. Der biografische Film „Wildes Herz“ über den Sänger der Band wurde in weiten Teilen der gesamtdeutschen Kulturszene gerade erst in diesem Jahr breit rezipiert und gewürdigt. Dass die AfD und andere Nazis etwas gegen die Band Feine Sahne Fischfilet haben, kann deshalb nicht überraschen und ist auch in keiner Weise neu. Niemand verlangt, dass der Regierungssprecher die Band mag oder Feine Sahne regelmäßig in der Staatskanzlei gehört wird. Wenn der Regierungssprecher aber heute die Programmgestaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kritisiert, einen konkreten Programmpunkt nicht nachvollziehbar findet und allgemein die Politisierung einer Fernsehsendungsreihe kritisiert, handelt es sich um den Versuch, politisch Einfluss auf die Programmgestaltung zu nehmen. Das ist ein schwerwiegender Eingriff in die Freiheit von Medien und Kunst und in die Programmautonomie des ZDF, den wir ausdrücklich zurückweisen. Die Fraktion DIE LINKE wird dies im Rahmen einer aktuellen Debatte zur kommenden Landtagssitzung thematisieren. Dieses Agieren aus der Staatskanzlei ist nicht hinnehmbar. Noch schlimmer ist, dass mittlerweile offenkundig eine Absage des geplanten Konzertes im Raum steht und laut Mitteldeutscher Zeitung eine Abstimmung zwischen Land, Stiftung Bauhaus und ZDF laufen soll, um das Konzert zu verhindern. Damit würde einer rechtsextremen Kampagne, die sowohl auf die Band als auch auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zielt, zum Erfolg verholfen. Das ist schlichtweg verantwortungslos und ein politischer Skandal.“
Dass derart menschenverachtende linke Propaganda vom öffentlich rechtlichem Rundfunk von unseren Zwangsgebühren gefördert wird ist ein Skandal.
Man stelle sich vor, die hätten eine „rechte“ Band eingeladen, die nur halb so menschenverachtende Texte propagieren würde.
Die roten und Grünen würden ja Tag und Nacht rotieren.
Soviel zur „Ausgewogenheit“ im ÖR.
„Hövelmann: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist in seiner redaktionellen Arbeit unabhängig. Daran darf niemand rühren, und die Politik sollte sich davor hüten, denen recht zu geben, die die öffentlich-rechtlichen Sender als ,Staatsrundfunk‘ und ,GEZ-Journalisten‘ denunzieren.“
selten so gelacht.. 🙂
leider zeigt diese Äußerung nur die Ignoranz und Abgehobenheit der angeblichen meinungsmacher.
„aber man muss aushalten, dass am Bauhaus ein freier Geist weht – dafür haben wir diese Stiftung“
Stimmt, deswegen hat man dort glücklicherweise vom Hausrecht Gebrauch gemacht und diese unsägliche Veranstaltung unterbunden.
Feine Sahne Fischfilet engagiert sich gegen Antisemitismus. Immerhin haben vor einigen Jahrzehnten Nazis Juden auf brutalster Art und Weise umgebracht. Und Bauhaus ist jüdisch. Was liegt näher als eine Band zu engagieren, die eben gegen den Hass auftritt.
Was macht die AfD; sie marschiert gemeinsam mit Antisemiten in Chemnitz.
Ich hoffe, dass das ZDF die Veranstaltung woanders durchzieht. Gerade jetzt nach dem gestrigen Anschlag in Chemnitz.
Bitte mal bisschen aufräumen im Klischee-Geschichtsbuch. Nicht alles was die Nazis doof fanden, war automatisch jüdisch, auch wenn sie es vielleicht in ihrer Propaganda einfachheitshalber behaupteten.
Wo bitte engagieren die sich denn gegen Antisemitismus?
Die neuen Linken haben doch wohl eher selbst ein Problem damit, nur, dass dies dort etwas verbrämt als „Israelkritik“ daherkommt.
Ähm? Wer so etwas fragt weiß dann doch nix über die Band.
Und der Hass gegen Polizisten wird gekonnt ignoriert (auch von einigen MdLs), wie? Oder ist das „nur eine satirische Überspitzung“? Nicht umsonst stand die Band zeitweise unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Und sowas soll man unkritisch gewähren lassen?
Feiste-Sahne-Fischgestank
Das Letzte, was wir hier brauchen.
„Dass die AfD und andere Nazis etwas gegen die Band Feine Sahne Fischfilet haben, kann deshalb nicht überraschen…“
.
Dass Henriette Quade und der medienpolitische Sprecher Stefan Gebhardt sich nicht entblöden die demokratisch gewählte, um Bundestag vertretene, größte (und einzige) Oppositionspartei Deutschlands mit Nazis gleichzusetzen, sollte doch mal eine Klage wert sein, oder?
Widerwärtig!
Jo, das ist mal wieder eine Schicht mehr auf dem Berg der Peinlichkeiten aus Sachsen-Anhalt!
Traurig nur dass das Bauhaus, welches eigentlich auf Grund seiner Geschichte für den Freigeist stehen sollte, sich vor den Karren der Landtagsmehrheit aus AFD/CDU spannen lässt.
Es wird Zeit, dass das Bundesland Sachsen-Anhalt Sachsen angeschlossen wird, denn dort gehört es mentalitätsbedingt hin, in den dunklen Teil von Deutschland hinter dem Berg. Wir würden eine Menge Geld sparen.
Linksextremisten mit Gebührengeldern bezahlen! Gut, dass das Bauhaus dem ZDF die rote Karte gezeigt hat!!!
Eine Stiftung die das Erbe, des von den Nazis verbotene Bauhaus, vertritt verbietet eine Band die sich gegen genau diese neuen Ströme positioniert, weil sie Angst vor Nazidemos hat. Na dann kann sich die Stiftung der Freigeister auch gleich wieder von den Nazis verbieten lassen oder sich buckelnd zurück ziehen. Und alle die das „Einschreiten“ der Politik loben…..
Diese „Band“ ruft auf zu Gewalt und Intoleranz. Sonst gar nichts.
Wie nennen die sich eigentlich selbst? Offizielle Staatsband? Merkels-Regime-Punks?
Die feisten Fisch-Säcke wissen ganz genau, wie man an die staatlichen Futtertröge kommt.
Mit Punk hat das absolut nichts zu tun. Mit Musik leider auch nicht.
Macht aber alles nix: Hauptsache Haltung!
“Freier Geist“, “Kunst“? Diese Texte sind einfach nur primitiv und niveaulos und einer Weltkulturerbestätte nicht angemessen!
Schon aus aus musikalischen Gründen macht eine Ausladung dieser Band Sinn.
Danke Bauhaus!
Verstörend ist, dass es in der heutigen Zeit offenbar schon Mut erfordert, eine linksextreme Band mit gewaltverherrlichenden Texten nicht auf seiner Veranstaltung haben zu wollen. Zumal diese – na klar – vom öffentlichen Rundfunk noch protegiert wird.
Da hat das Bauhaus Zivilcourage bewiesen. Respekt dafür!
https://www.zeit.de/kultur/musik/2018-10/feine-sahne-fischfilet-bauhaus-konzert-abgesagt
Kann mal lesen, wenn man nicht allein der rechten Propaganda obliegen will.
Ich finde wizo z.B. wesentlich besser als FSF aber dass sie als linksextrem galten liegt in der Vergangenheit und da der Verfassungsschutz selbst in vielen Teilen rechts ist und rechtsextreme fördert, wundert es nicht, dass so eine Band von solchen beobachtet wurde.
Presse wird bei Konzert ausgesperrt:
https://www.mz-web.de/dessau-rosslau/neuer-aerger-um–feine-sahne-fischfilet–journalisten-wird-zutritt-zu-konzert-untersagt-31584540
Bitte keine Fake News verbreiten! Einer Person, von Beruf Journalist, wurde vom Hausrechtsinhaber der Zutritt zu einer Privatveranstaltung verwehrt.
Das wurde bei linken ja schon immer so gehalten. ..
Diktatur eben .
Richtig, bei dir zu Hause hat die Presse ja rund um die Uhr Zugang.
Verrückt – da werden endlich Befugnisse der Lügenpresse beschnitten und Niemand ist zufrieden.
Das verstehe ich nicht.
“ Ähnlich kommentiert Ralf Leifer vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) in Erfurt den Vorgang. Zwar habe der Klubhaus-Verein ein Hausrecht. Seit Jahren kritisiere der DJV Konzertveranstalter, welche die Berichterstattung der Presse mit Verweis auf das Hausrecht einschränken. Daher fordere der DJV vom Gesetzgeber, im Pressegesetz einen Anspruch auf Kurzberichterstattung zu verankern – bisher erfolglos.
Im konkreten Fall sieht Leifer „ein besonderes öffentliches Interesse“ für eine Presseberichterstattung, da die Band bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Den OTZ-Zugang zum Konzert zu versagen mit einem Hinweis auf die Art der Vorberichterstattung sei „eine etwas dümmliche Begründung“. Dadurch erhalte der Vorgang „eine andere Dimension“. Es handele sich um „einen Eingriff in die unabhängige Berichterstattung“. Leifer: „Die Unabhängigkeit der Redaktion steht über allem.“ “
https://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Nicht-die-feine-Sahne-DJV-kritisiert-OTZ-Klubhaus-Verbot-402521951
Bei den Onkelz gab es auch immer ein „besonderes öffentliches Interesse“ an den Konzerten. Allerdings wurde da so verfahren, daß Pressevertreter eine Eintrittskarte kaufen mussten, wenn sie Zutritt zum Konzert haben wollten. Da war das „besondere öffentliche Interesse“ in den Redaktionen auf einmal besonders gering und privat haben das die „kritischen“ Journalisten auch nicht zahlen wollen, aber dann rumgeheult wegen Pressefreiheit und blabla.
So ist das hier auch. Erst recht bei geschlossener Veranstaltung.
In meiner Glaskugel lese ich aber etwas anderes zum Zutrittsverbot.