Finanzausschuss macht Gelder für Sprachlehrer locker

Der Finanzausschuss hat am Dienstag nach kurzer Debatte 110.000 Euro zusätzlich für Sprachlehrer locker gemacht. Das Geld ist für den Monat Dezember bestimmt. Wie Oberbürgermeister Bernd WIegand auf Nachfrage sagte, solle das Geld für jenen Monat sicherheitshalber eingestellt werden, dies liege an möglichen Übergangsfristen.
Die Stadt will auf diese Weise dafür sorgen, dass an den halleschen „Problem-Schulen“ auch weiterhin Sprachlehrer zur Verfügung stehen. Das Land hatte die Verträge eines großen Teils der Sprachlehrer zum Jahresende nicht verlängert, war danach teilweise zurückgerudert. Doch die bisherige Versorgung wird damit nicht aufrecht erhalten bleiben können.
Über Projekte soll den Schulen nun die Möglichkeit gegeben werden, sich bei der Stadt um Fördermittel zu bemühen. „Wir bleiben mit den Schulen in Kontakt“, sagte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow. Man wolle keine Sprachlehrer an Schulen mit einer geringen Zahl an Migranten finanzieren, „sondern dort, wo echter Bedarf herrscht“, so Brederlow. Dies betreffe insbesondere Schulen in Neustadt und der Silberhöhe sowie die Francke-Grundschule. Dort gibt es einen besonders hohen Anteil an nicht Deutsch sprechenden Kindern. Ohne Sprachlehrer würden diese, ohne etwas zu verstehen, in den „normalen“ Klassen sitzen. In Vorbereitung seien „Projekte über die uns bekannten Träger“, so Brederlow.
MitBürger-Stadtrat Tom Wolter fragte, woher eigentlich die Mittel kommen sollen. Immerhin 110.000 Euro monatlich sind eingeplant. Laut Stadtverwaltung wolle man sich um Bundes- und Landesmittel bemühen. Schließlich habe die Bundesregierung Millionensummen für Integrationsprojekte an gekündigt, hieß es im Finanzausschuss. CDU-Stadtrat André Cierpinski äußerte daraufhin die Hoffnung, dass hier nicht alles nach Gutdünken läuft.
In ihrer Vorlage begründet die Stadt den Schritt mit einem „Bildungs- und Erziehungsauftrag“. Eigentlich ist die Ausstattung der Schulen mit Sprachlehrern Landessache. „Zur Sicherstellung einer gelingenden Integration ist es nach Auffassung der Stadt und betroffener Schulleiterinnen und Schulleiter zwingend erforderlich, die vorhandenen Sprachlehrerstellen wenigstens bis Schuljahresende 2016/2017 zu besetzen.“
Andrè Cierpinski ist von Bildungsminister Tullner abkommandiert worden, gegen diesen Vorhaben Wiegands zu wettern, weil OB Wiegand im Interesse dieser wichtigen Sache, mit städtischen Mittel einspringten muss, weil das Versprechen von Tullner die Sprachlehrer weiter zu beschäftigen wohl nicht zu halten ist. Ein Offenbarungseid, dass die Stadt für Tullners Fehler mit ihrem knappesnGeld jetzt blechen muss.
Ein sehr interessanter Kommentar. Ich müsste nur von der Abkommandierung wissen, meinen Sie nicht?
Schlimm ist vielmehr, daß das Land und Tullner da nicht aus der Soße kommen…
Und Herr C., machen Sie sich doch einfach bei Ihren Parteikollegen mal dicke… da sollte doch was laufen; nächstes Jahr ist Wahl… denken Sie daran…
110.000 pro Monat für Stadt halle stimmt doch nicht.