Frieden-Schule statt Silberwald: Stadtrat beschließt Änderung der Schulbezirke
Gleich mehrere Straßen in der Silberhöhe in Halle (Saale) werden einer anderen Grundschule zugeordnet. Statt der Grundschule Silberwald werden künftige Kinder in der Grundschule Frieden in Ammendorf eingeschult. Der Stadtrat hat am Mittwoch dazu einen Beschluss gefasst. Folgende Straßen sind von der Maßnahme betroffen: Alte Heerstraße 23a-84a, 260-310, 23a-100b, 250-310, Am Rosengarten, Brühlstraße, Dukatenstraße, Guldenstraße 1-47 (ungerade), Joachimstaler Straße, Kreuzerstraße, Robinienweg und Silbertalerstraße.
Der Stadtrat war wegen Vorgaben auf Landesebene gewissermaßen gezwungen, diesen Beschluss zu fassen. Die bisherigen Schülerzahlen bei der Friedenschule sind zu gering und drohen unter 120 zu fallen, die Mindestgröße. Deshalb droht eine Schließung, wenn sich das nicht ändert.
Kerstin Pallas, Leiterin der Grundschule Silberwald, meldete sich in der Einwohnerfragestunde zu Wort. Ihr geht es um einen Änderungsantrag zur Schulentwicklungsplanung der CDU. Teile des Schulbezirks sollen der Grundschule Frieden zugewiesen werden. Frau Pallas ist auch grundsätzlich dafür. Doch der CDU-Änderungsantrag sieht vor, die Rosengartensiedlung der Friedenschule zuzuweisen, während die Stadt Teile der Gebiete um die Guldenstraße zuweisen will. „Ich hätte nur noch Silberhöhen-Kinder“, warnte sie vor Zustimmung des CDU-Antrags und der sozialen Durchmischung. „Sie würden ganz ganz viel von meiner Arbeit kaputt machen.“ Denn in der Rosengartensiedlung wohnen auch die Eltern des Schulfördervereins. Der Stadtrat hat auch mit großer Mehrheit den CDU-Antrag abgelehnt.
„Nun haben wir die Wahl zwischen Pest und Cholera. Dankeschön ans Land“, sagte Claudia Schmidt (CDU) während der Sitzung zur entstandenen Situation. „Wir alle wollen, dass diese Schule erhalten bleibt.“ Sie halte aber den Schulweg bei der Rosengartensiedlung für sicherer. Torsten Schaper (FDP) verwies auf Aussagen der Direktorin. „Wir wollen verhindern, dass das gesundes Verhältnis zerstört wird und eine Elternschaft sich nicht mehr engagiert.“
„Vielleicht müsste man da nachts einfach einen Zebrastreifen aufmalen“, scherzte Melanie Ranft (Grüne). Grund ist eine Aussage der Stadt, dass ein sicherer Fußgängerüberweg rund 350.000 Euro kostet. Die Landesregelung zu Schulgebieten in städtischen Randgebieten sei nicht praktikabel, sagte Johannes Streckenbach (CDU). Grund sind Anforderungen, dass mindest 120 Schüler vorhanden sei müssen. Man sei sich bewusst, dass für betroffene Schüler ein längerer Schulweg eine Herausforderung ist, sagte Silke Burkert (SPD). Allerdings gebe es wegen der Landesregelungen keine andere Möglichkeit. Sie plädiert für einen Zebrastreifen und ein kostenloses Schülerticket
„Kinder leiden unter bürokratischen Vorgaben“, sagte Detlef Wend (MitBürger). Er verwies darauf, dass in der Debatte CDU, FDP und SPD gegen die Landesregelung sind – jene Parteien, die die Landesregierung bilden.
„Er verwies darauf, dass in der Debatte CDU, FDP und SPD gegen die Landesregelung sind – jene Parteien, die die Landesregierung bilden.“
Passt doch zu den klassischen Umfaller- und Kopierparteien.
Politik gibt’s in Deutschland nich mehr, jedenfalls nicht für die Bevölkerung
„„Ich hätte nur noch Silberhöhen-Kinder“, warnte sie vor Zustimmung des CDU-Antrags und der sozialen Durchmischung.“
Genau deswegen präferiere ich Einrichtungen in freier Trägerschaft. Dort gibt es nämlich keine sozialen Experimente, die zu Lasten meiner Kinder gehen. Die Silberhöhen-Kinder sollen mal schön unter sich bleiben.
Was ist eigentlich in deiner Erziehung falschgelaufen?