Frierende Kinder bei Feuerwehrübung: Stadt weist Vorwürfe zurück

Nach Beschwerden von Eltern im Zuge einer Feuerwehrübung in der Schwimmhalle Neustadt weißt die Stadtverwaltung die Kritik zurück. Eltern hatten sich beklagt, dass die Kinder des Olympiastützpunktes lange in der Kälte stehen mussten und froren.
„Die Kinder des Olympia-Stützpunktes wurden unverzüglich in bereit gestellten Fahrzeugen untergebracht und mit Getränken versorgt“, sagt Tobias Teschner, Leiter des Fachbereiches Sicherheit. „Den Kindern wurden bereits im Vorraum der Schwimmhalle Decken für den Weg zu den Fahrzeugen zur Verfügung gestellt.“ Über die Frage, wie das „unverzüglich“ auszulegen ist, dürften dagegen unterschiedliche Auffassungen bestehen. Denn während die Kinder gegen 10 Uhr aus dem Wasser geholt wurden und nur mit Badekleidung und großen Badetüchern warteten, zunächst im Eingangsbereich und später vor der Tür, wurden die ersten Kinder erst gegen 10.40 Uhr in die Mannschaftswagen des DRK gebracht. Mit Getränken wurden sie tatsächlich versorgt, jedoch nur mit kalten. Warum es keine warmen Getränke gab, hierzu hat die Stadt keine Auskunft erteilt. Auch zur Nachfrage, warum nicht unverzüglich ein Bus der HAVAG zur Unterbringung angefordert wurde, gab es keine Antwort. Für Kritik bei Eltern sorgte allerdings auch die Tatsache, dass den frierenden Kindern vom Einsatzleiter gesagt worden sei soll, sie sollen sich bewegen um warm zu bleiben. Doch auch hierzu antwortete die Stadt nicht.
Ausgelöst wurde der „Alarm“ zur Übung, als die als Statisten dienenden Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus den Umkleiden kamen – im Gegensatz zu den Kindern des Olympiastützpunktes also bereits angezogen waren. „Der Olympia-Stützpunkt war zudem über die Übung informiert“, meint Teschner. Doch zumindest Trainern und den Kindern vor Ort war nichts davon bekannt, auch die Aufsichtspersonen der Schwimmhalle waren – im Gegensatz zur Hausleitung – nicht über die Übung informiert. Und genau dieser Umstand könnte zu der von Eltern bemängelten Reaktion geführt haben, wie auch Facebook-Kommentare anwesender Feuerwehrleute zeigen. Demnach hatte man im Rahmen der Übung nur mit den Mitgliedern der Jugendfeuerwehren gerechnet, die Kinder des Olympiastützpunktes waren nicht eingeplant. Wie zur Übung Anwesende berichten, sollten Trainer und die Schwimmkinder am Morgen abgewiesen werden, hatten aber auf die Trainingsstunden bestanden. Doch dies kann nicht wirklich ein Argument sein. Denn auch bei einem „echten“ Brand gibt es keine Informationen, wie viele Personen zu retten sind.
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