Frühling in Halle (Saale): Spektrum Bildhauerei – Vier hallesche Kultureinrichtungen zeigen elf Ausstellungen
In diesem Frühling haben sich vier Kultureinrichtungen in Halle (Saale) – das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), die Kunsthalle “Talstrasse“, die Burg Galerie im Volkspark der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und die Zentrale Kustodie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – zusammengetan, um möglichst vielen Kunstinteressierten etwas ganz Besonderes zu offerieren: das Spektrum der Bildhauerei. Themen und Bildsprache der gezeigten bildhauerischen Positionen könnten unterschiedlicher kaum sein und spannen so eine Brücke über das plastische Schaffen vom 15. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart.
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale)
www.kunstmuseum-moritzburg.de
ANNA FRANZISKA SCHWARZBACH bis 28.08.2022
Von expressiven, teils lebensgroßen Eisen- und Bronzeplastiken und Holzskulpturen bis hin zu Medaillen würdigt die Werkschau erstmals das einzigartige Œuvre einer der wichtigen zeitgenössischen deutschen Bildhauerinnen.
FRANZ MARC. Skulptur und Plastik bis 28.08.2022
Bekannt vor allem als Maler, hat Franz Marc insgesamt sechzehn Plastiken und zum Teil unvollendete Skulpturen geschaffen. Sie stehen zusammen mit einer Auswahl kunsthandwerklicher und grafischer Arbeiten sowie einem Gemälde im Zentrum der Kabinettausstellung.
WILLY SCHULZ. Gustav-Weidanz-Preis 2021 bis 12.06.2022
Der 1990 in Dresden geborene Bildhauer ist Preisträger des Gustav-Weidanz-Preises 2021. In seiner dreiteiligen Ausstellung reagiert er mit neuen und neu zusammengestellten Arbeiten auf den Ort, die Sammlung und die Historie.
FIGUREN IN WEISS bis 28.08.2022
Porzellan, das „weiße Gold“, ist für die filigrane plastische Formung ein ideales Material. Die Kabinettausstellung im Gerichtszimmer des Talamts präsentiert kostbare Porzellanplastiken aus drei Jahrhunderten aus der Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale).
GUSTAV WEIDANZ bis 12.06.2022
In Gegenüberstellung zu einer zeitgenössischen Arbeit von Willy Schulz werden im Ausstellungsbereich Kunst im Nationalsozialismus fünf Plastiken und Skulpturen sowie fünf Zeichnungen von Gustav Weidanz präsentiert. Als Professor für Bildhauerei lehrte er zwischen 1916 und 1958 an der halleschen Kunsthochschule in der Burg Giebichenstein und stiftete testamentarisch einen Nachwuchspreis für Bildhauer*innen.
Kunsthalle „Talstrasse“
Talstraße 23, 06120 Halle (Saale)
www.kunstverein-talstrasse.de
EISEN- UND STAHLPLASTIK. Aspekte einer Entwicklung bis 14.08.2022
Die Ausstellung schlägt einen Bogen von international bekannten Metall-Künstlerinnen und -Künstlern, die nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Hintergrund der Klassischen Moderne neue Ansatzpunkte für ihr Schaffen suchten und mit ihrer Arbeit prägend wirkten, hin zu Werken von Metallgestalterinnen und -gestaltern nachfolgender Generationen aus Ost- und Westdeutschland wie darüber hinaus. Auf diese Weise wird eine eindrückliche Welt anschaulich, die geprägt ist von der Experimentierfreude und Neugier auf die Materialien Eisen und Stahl.
DER FELSENGARTEN – Ein Skulpturenpark bis 14.08.2022
Auch 2022 wird der Felsengarten in der Talstraße zum Skulpturenpark. Neben Arbeiten, die der Ausstellung Eisen- und Stahlplastik zugeordnet sind, sind Werke von Absolventen der Klasse für Metall der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zu sehen; zudem wird man Bekanntes und Neues entdecken. Mit Livemusik von Mitte Mai bis Mitte Juli wird der romantische Ort auf besondere Weise verzaubert werden.
KARL MÜLLER und DOROTHEA PRÜHL bis 14.08.2022
Karl Müller, der aus einer klassischen Ausbildung kommend an der BURG seit 1922 durch seine Freude am Ausprobieren und Entdecken in der Auseinandersetzung mit dem Metall keine Grenzen zwischen Kunsthandwerk und freier Kunst kannte, war für seine Schüler prägend. Über die Nazidiktatur hinweg führte er bis 1958 die Metallwerkstatt und begeisterte Studierende wie u. a. Dorothea Prühl, die bis 2002 an der BURG lehrte.
Burg Galerie im Volkspark
Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
www.burg-halle.de/galerie
IN RELATION TO. Positionen junger Bildhauer*innen aus Deutschland 19.05.2022 — 12.06.2022
Die Burg Galerie im Volkspark zeigt eine Ausstellung mit 11 Bildhauerei-Positionen aus Deutschland. Es werden plastische und raumbezogene Arbeiten präsentiert, die durch ihren ungewöhnlichen Umgang mit Formen und Materialien sowie das Zusammenspiel mit anderen Medien überzeugen und die dazu anregen, die Bildhauerei als Gattung in der Gegenwartskunst zu befragen.
Zentrale Kustodie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sessionssaal
Universitätsplatz 11 (Löwengebäude), 06108 Halle (Saale)
www.kustodie.uni-halle.de
GRETE BUDDE. Werke für die Universität bis 15.05.2022
Die 1883 als Tochter eines jüdischen Hutfabrikanten geborene Grete Budde gilt als eine der ersten Frauen, die sich als Künstlerinnen der Bildhauerei und Porträtplastik widmeten. Als freiberufliche Künstlerin schuf sie in Halle (Saale) zahlreiche Gelehrtenplastiken für die Universität, aber auch Porträts von Freunden und Verwandten.
Die Bildhauerei-Tour
Entstanden ist zudem ein Bildhauerei-Spaziergang im Stadtgebiet von Halle (Saale) zum Selbsterkunden per Faltblatt oder in geführten Touren. In rund 1,5 bis 2 Stunden kann man etwa 50 bildhauerische Positionen vornehmlich hallescher Künstlerinnen und Künstler entdecken. Von der Kunsthalle „Talstrasse“ und der Burg Giebichenstein beiderseits der Saale verläuft der Rundgang in südlicher Richtung über das Riveufer, die Ziegel- und Würfelwiese zum Friedemann-Bach- und Universitätsplatz (Führungen jeden dritten Samstag im Monat, 14 Uhr, ab Kunsthalle „Talstrasse“; 11 Euro pro Pers.; Tickets unter www.halle-tourismus.de oder T: +49 345 12299-84)
Alle Ausstellungen und weitere Informationen unter:
www.spektrumbildhauerei.de
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