Fünf vor zwölf für Schulsprachmittlung in Sachsen-Anhalt – Appell an Landespolitik

In fast 200 Schulen in Sachsen-Anhalt stehen nur noch für sieben Wochen Sprachmittler*innen zur Verfügung, während der Bedarf auch im laufenden Schuljahr bestehen bleibt und sogar Mehrbedarf mit Blick auf weitere Sprachen seitens der Lehrkräfte und Schulleitungen angezeigt wird.
Das Projekt „Betrieb einer Fachstelle Sprachmittlung Ukraine” unterstützt über die Hälfte der 5.600 ukrainischen Schüler*innen an Schulen in Sachsen-Anhalt. Täglich bearbeiten 59 Sprachmittler*innen rund 800 Übersetzungsanfragen von über 3.000 Schüler*innen, ihren Eltern und ihren Lehrkräften, Schulbehörden und dem sozialpädagogischen Personal. Wenn die Sprachmittlung entfällt, wird die tägliche Arbeit und Kommunikation in den Schulen erschwert. Dieser enorme Bedarf kann nicht durch ehrenamtliche Sprachmittler*innen abgedeckt werden.
„Es ist fünf vor zwölf für die Schulsprachmittlung in Sachsen-Anhalt. Wir betonen immer wieder: Schuljahre sind keine Haushaltsjahre. Wenn die Forderung zum Jahreswechsel ausläuft, geht Vertrauen bei allen Beteiligten verloren. Mitten im laufenden Schuljahr haben Schulen von heute auf morgen keine Sprachmittlung mehr. 76 kompetente Fachkräfte gehen ohne verlässliche Stellenperspektive für den Bildungssektor verloren“, sagt Mamad Mohamad, Geschäftsfuhrer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) eV.
LAMSA e.V. wurde mit insgesamt 10 regionalen Umsetzungspartner*innen landesweit im Jahr 2022 in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium mit der Einrichtung und dem Betrieb der „Fachstelle Sprachmittlung Ukraine” beauftragt. Um die gleichberechtigte Teilhabe von allen Kindern an dem Programm zu ermoglichen, empfiehlt LAMSA e.V. in Abstimmung mit dem Bildungsministerium eine Ausweitung des Projektes auf andere
Sprachen – etwa für Arabisch oder Rumänisch. Schulsprachmittlung sei in Regelstrukturen bei den Schulämtern anzusiedeln, da der gesamte schulische Bildungssektor davon profitiert. Sprachmittlung ist systemrelevant fur die Schulen und den Bildungserfolg der Kinder. Sprachmittler*innen übersetzen momentan im Rahmen der Elternzusammenarbeit, im Kollegium, im Unterricht rund um inhaltliche und organisatorische Anliegen aller Akteur*innen an den Schulen. Die Übersetzung kann bspw. die Schulordnung umfassen, Konferenzen und Elterngespräche, die Schuleingangsuntersuchung oder Aufgabenstellung im Unterricht, die Arbeit im Hort sowie im Schulfreizeitbereich. Daher appelliert LAMSA e.V. das Projekt weiter zu finanzieren.
Woher sollen das die Politiker wissen
In ein Land kommen, ohne die Sprache zu sprechen, und dann noch erwarten, dass einem alles in den Arsch geblasen wird. 🙄 Wie war das nochmal? Zuwanderung kostet kein zusätzliches Geld?
Euch braucht keiner mehr. Keine Kohle da. Pech!
„…Sprachmittlung ist systemrelevant…“
Kein Geld für Ausstattung der Schulen, zeitgemäße Digitalisierung, angemessene Bezahlung ALLER Landesbediensteten, Schulsozialarbeit ….🧐