Für 171 Mio Euro: neuer Großknast in der Frohen Zukunft kommt

Die Entscheidung zur Erweiterung der JVA in der Frohen Zukunft in gefallen. Derzeit geht das Land von Baukosten in Höhe von 170,6 Millionen Euro aus, allerdings stehen die endgültigen Kosten erst nach der Ausschreibung fest. Gebaut werden soll ab 2020, drei Jahre später sollen die ersten Häftlinge einziehen. Insgesamt sollen zu den bestehenden 400 Haftplätzen weitere 200 hinzukommen. Der Rote Ochse soll nach Fertigstellung des neuen Großgefängnisses geschlossen werden.
Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder hat dem Kabinett heute das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie vorgelegt. Demnach soll das Land die Erweiterung des Standortes an einen so genannten „Totalunternehmer“ vergeben und aus Eigenmitteln finanzieren. Ein entsprechender Vorschlag wurde dem Finanzausschuss unterbreitet. Finanzminister André Schröder: „Wir haben drei Varianten durch Experten prüfen lassen. Am wirtschaftlichsten ist demnach die Beauftragung eines Totalunternehmers, der vom Land bezahlt den gesamten Bau plant und realisiert und damit auch die termingerechte Fertigstellung zu verantworten haben wird.
Laut Justizministerin Anne-Marie Keding wird es nahezu ein Neubau: „Die bestehenden 400 Haftplätze entsprechen nämlich bald nicht mehr den aktuellen EU-Normen, weil ab 2025 jeder Gefangene Anspruch auf eine Einzelzelle mit mindestens 9 m² Grundfläche hat. Dem müssen wir gerecht werden.“
Innerhalb des Sicherheitsbereichs werden ein Verwaltungsgebäude mit Pforte, ein Transportgebäude, Haftbereiche, eine Wäscherei, eine Küche, eine Werkhalle und eine Sporthalle neu errichtet. Das Schulgebäude und die Besuchsdurchführung mit offenem Vollzug und die Hauswerkstatt werden saniert. Die Außenmauer mit zugehöriger Sicherheitstechnik wird neu errichtet. Außerhalb des Sicherheitsbereiches wird im südlichen Bereich ein Neubau für den offenen Vollzug (männlich) errichtet und ein Bestandsgebäude für den offenen Vollzug (weiblich) saniert, bei laufendem Betrieb.
Östlich des Sicherheitsbereichs werden zudem eine Raumschießanlage zur gemeinsamen Nutzung für Polizei- und Justizvollzugsbeamte, ein Mehrzweckgebäude für Polizei- und Justiznutzung mit den erforderlichen Stellplätzen sowie eine Erschließungsstraße gebaut. Geplante Kosten hierfür: ca. 20 Millionen Euro.
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