Für 28,5 Millionen Euro: „Campus Neustadt“ in der Kastanienallee entsteht
Für 28,5 Millionen Euro soll an der Kastanienallee in Halle-Neustadt ein Bildungscampus als außerschulischer Lernort errichtet werden. Die Stadt will sich dafür um Kohlegelder aus dem Strukturwandelgesetz beworben. Der Stadtrat hat am Mittwoch dem Vorhaben mehrheitlich zugestimmt, Nein-Stimmen gab es von der AfD.
Das neue Campushaus direkt im Umfeld der Gemeinschaftsschule Kastanienallee, der Grundschule Kastanienallee und des Christian-Wolff-Gymnasiums soll eine Symbiose aus Bildung, Beratung, Wissenschaft, Handwerk und Kultur bieten, und zwar für alle Altersklassen. “Es soll ein neuer Ort der Wissensvermittlung und für die breitenwirksame kulturelle Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entstehen”, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. Für die Realisierung des Vorhabens soll vom Land die Immobilie des leerstehenden Studentenwohnheims in der Richard-Paulick-Straße erworben werden.
Geplant ist eine Kooperation mit den großen Wissenschaftseinrichtungen am weinberg campus (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg [MLU], Fraunhofer-, Helmholtz-, Leibniz- und Max-Planck-Institute), städtischen Tochtergesellschaften mit passendem Profil (TGZ & Biozentrum Halle GmbH, MMZ, Stadtwerke, GWG), die Wissenschaftspartner aus dem Wettbewerb Zukunftsstadt (Fraunhofer IMWS, Science2public, Schülerforschungszentrum, Saline-Technikum, Gründerservice und Univations), vier Didaktik-Lehrstühlen der MLU und Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Initiative Schülerlabor Biologie in Gründung sowie weitere Wissenschaftspartner*innen, die Wirtschaftskammern sowie die Arbeitsmarktakteure (IHK, HWK, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Jugendberufsagentur), Unternehmen und Wohnungsunternehmen aus der Stadt Halle (Saale) (GP Günter Papenburg AG, MSU solutions, GISA GmbH, Dell Technologies, Gollmann, Neustädter Wohnungsunternehmen), stadtweit tätige Vereine (u. a. Bürgerstiftung Halle, Freiraumgalerie) und soziale Quartiersakteure (Quartiermanagement, Kulturbühne Neustadt mit Passage 13, Kulturwerkstatt Grüne Villa, Salam Sachsen-Anhalt, Projekt „Nachbarschaftsleben“).
Das Projekt sei überdimensioniert und ideologisch stark beladen, sagte Alexander Raue (AfD). Er sei auch nicht der Meinung, das Projekt aus Kohlausstiegsgeldern zu bezahlen. Man komme damit dem eigentlichen Ziel, gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen, nicht näher. Seiner Meinung nach bleiben „Kochen und Backen mit Migrationshintergrund und ein bisschen Nachhilfe übrig.“
Die Beigeordneten hätten es Projekt ausgewogen erarbeitet und sei auch nicht überdimensioniert, meinte Bürgermeister Egbert Geier. Es sei richtig eine Möglichkeit der Ausbildung junger Menschen zu schaffen. Auch eine sehr enge universitäre Verknüpfung zum Weinberg Caompus sei gegeben.
„Wer für Halle-Neustadt brennt, muss für eine solches Projekt stimmen“, meinte Hendrik Lange (Linke). „Wir brauchen dieses Projekt“, beispielsweise durch die innovative Verknüpfung mit dem Weinberg Campus.
Andreas Schachtschneider (Hauptsache Halle) wies darauf hin, dass schon vor zehn Jahren die ersten Planungen begonnen haben, es aber immer wieder zurückgestellt und gekürzt wurde, weil das Geld nie gereicht hat.
„Für mich ist es an dieser Stelle eine Falschausgabe der Mittel“, meinte Alexander Raue. „Es wird Geld verballert ohne Ende.“ Ein solches Projekt „Hätte es für unsere Kinder nie gegeben.“ In der jetzigen Vorlage lese er viel über Migranten. Und dafür sollen die Kohlemittel ausgegeben werden.
Bodo Meerheim (Linke) enthielt sich. Er finde das Projekt zwar für die Stadt großartig. Doch als Aufsichtsratsvorsitzender der GWG sei er nicht einverstanden, dass sich das Wohnungsunternehmen um die Entwicklung kümmern soll. Der Aufsichtsrat der GWG sei nicht einbezogen worden, das halte er nicht für richtig.
Klar das der Aufsichtsratsvorsitzende etwas dagegen hat. Die Geschäftsleitung und der Oberaufpasser wollen doch nur in Ruhe verwalten und kassieren. Visionen Fehlanzeige. Entwicklung des Stadtteiles sollen bitte die anderen machen.
„Visionen Fehlanzeige. Entwicklung des Stadtteiles sollen bitte die anderen machen.“
So viele Visionen für Neustadt braucht es nicht, da reicht eine Fahrt mit der Straßenbahn. Dieser Stadtteil entwickelt sich von Tag zu Tag stärker in Richtung Ghetto. Das liegt nicht an der GWG, dem Stadtrat oder dem Bürgermeister. Das liegt an den dort lebenden Menschen. Das Campus-Projekt wird daran nichts ändern, sondern die unvermeidliche Ghettoisierung Neustadts nur etwas länger verschleiern.
„“Es soll ein neuer Ort der Wissensvermittlung und für die breitenwirksame kulturelle Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entstehen”, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. “
Das klingt arg nach einem Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Sozialarbeiter- und Sozialpädagogen-Szene. Am Ende werden die „Kohlegelder“ nur verschwendet. Die Neustädter Klientel interessiert sich doch nicht für außerschulische Bildung, sondern eher darum, wann die nächste Hartz-4-Zahlung ansteht.
Allein schon die hohe Zahl der Kooperationsteilnehmer zeigt, dass das geplante Vorhaben nur Symbolnetzwerken ist, aber am Ende nichts Greifbares herauskommt. Oder was soll zum Beispiel aus einer Kooperation zwischen der MLU und dem Jobcenter herauskommen?
Nur noch mal zur Erinnerung: Mit den „Kohlegeldern“ sollten die wegfallenden Arbeitsplätze in der Braunkohle kompensiert werden. Der Campus Neustadt wird stattdessen nur ein Steuergeldgrab sein. Dort wird nichts Produktives entstehen.
Ja wenn das so ist.
Die Stadt will sich dafür um Kohlegelder aus dem Strukturwandelgesetz beworben , soviel dazu anderen Rechtschreibfehler vorzuwerfen😉😇😂Recht hat er, der Exilhallenser👍
Steht das Kohlegeld nicht den Kohlekumpels zu , die ihren Arbeitsplatz verlieren ? Hier werden wieder Steuergelder zweckendfremdet.
es gibt für junge Menschen, sofern sie sich in der Schule anstrengen und einen verwertbaren Abschluß erreichen, genug Möglichkeiten für einen Abschluß. Betriebe und Einrichtungen in der näheren und weiteren Entfernung bieten genügend Möglichkeiten, einen Lehrabschluß oder ein Studium zu absolvieren. Wer nicht wenigstens die erste Hürde dazu überwinden kann, sollte vlt nochmal die Schule besuchen und das nachholen. Die Möglichkeiten sind vorhanden. Dazu bedarf es in erster Line des eigenen Anspruchs . Wer den nicht hat oder H4 als erstrebenswertes Lebensziel ansieht, wird auch mit einem „Campus“ nicht seinen Abschluß in Schule oder Beruf erreichen.
Danke, damit ist eigentlich fast alles dazu gesagt.
Soll es denn nun zur Wissensvermittlung, verstärkter Forschung und Zusammenarbeit, oder aber zur Weiterbildung und Integration dienen? Oder soll das alles ne eierlegende Wollmilchsau werden, ohne Konzept, ohne Bauträger, ohne die beteiligten Firmen und Istitute, ohne Aussagen zur Folgefinanzierung etc???
Nun stör doch nicht das Schwurblerparadies^^
Es ist nichts für dich. Sieh es ein, bei dir ist es zu spät.
Ob das die richtige Adresse ist???
„Geplant ist eine Kooperation mit den großen Wissenschaftseinrichtungen am weinberg campus (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg [MLU], Fraunhofer-, Helmholtz-, Leibniz- und Max-Planck-Institute), städtischen Tochtergesellschaften mit passendem Profil (TGZ &………
Bingo , die perfekte Adresse.
Den steifen , verzärtelten u. lebensfremden Akademikern kann etwas Erdung nicht schaden.
Ausfüllen eines Harz4 Antrages als Überlebenstraining ist bei einem befristeten Job bei gähnend leeren Staatskassen das wichtigste was man können muss. Nicht jeder wird eine Stelle als Taxifahrer kriegen.
Wenn Gelder bezüglich „Kohleausstieg“ gezahlt werden, sind sie doch sicherlich Zweck gebunden, z. B. um die Veränderung des Arbeitsmarktes zu unterstützen… Arbeitsplätze schaffen, umschulen….
Zweckentfremdung sollte zur Anzeige gebracht werden.
Viel Gefühl, viel Vermutung, wenig Fakten. Bringt das was? Wenigstens dir selbst?
Die Anzeige wird leider nichts bringen. Man wird dann davon schwafeln, dass die Kooperation zwischen MLU und Jobcenter viele neue Jobs für die Kohlekumpels bringen wird. Ob das mit der Realität etwas zu tun hat oder nicht, spielt dabei leider keine Rolle.
Sie würde für etwas Erheiterung, mindestens für ein kleines Schmunzeln (wenngleich auch für Augenrollen) sorgen. Die Anzeige bliebe jedenfalls nicht gänzlich ohne Auswirkungen.
Laut Realität steht aber schon lange fest, was man „schwafeln“ wird, denn das wurde schon vor langer Zeit „geschwafelt“. Ja, es gibt dazu schrifltiche Ausführungen und ja, die findet man ganz leicht im Internet. Denn nur das Internet und nur die eigene Recherche gilt. Sonst könnt ja jeder kommen und unsubstantiierten Schwurb schreiben. So wie ich. 😉