“Für ein besseres Halle streiten”: MitBürger stellen 26 Kandidaten für die Stadtratswahl auf

Wenn am 9. Juni ein neuer Stadtrat für Halle (Saale) gewählt wird, dann treten auch die “MitBürger” wieder an. Seit 1999 sind sie im halleschen Stadtrat vertreten und feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Schwerpunkte sind unter anderem Planen und Bauen, nachhaltige Stadtentwicklung, soziales Miteinander sowie Zukunft der Kultur und des Sports. Am 2. April will die Gruppierung ihre ehrgeizigen Ziele und Standpunkte präsentieren – ein richtiges Wahlprogramm wie bei Parteien üblich, wird es nicht geben.
Die Wählervereinigung ist momentan mit 4 Stadträten im Kommunalparlament vertreten. Tom Wolter, Yvonne Winkler, Detlef Wend und Regina Schöps stehen erneut auf der Kandidatenliste. Aber auch der ehemalige Grüne Stadtrat und Landtagsabgeordnete Mathias Weiland geht für die MitBürger ins Rennen. Durch den Weihnachtsmarkt am Domplatz, das Bewaffel Dich und Brot und Rind ist Mary Gringer bekannt und hat sich ebenfalls entschieden, für die Wählervereinigung anzutreten. Sie verfolge das Geschehen im Stadtrat schon sehr lange, sagte sie. Aus ihrer täglichen Arbeit sei sie gewohnt, dass Dinge sehr schnell umgesetzt werden. Die Beteiligungsprozesse im Stadtrat werden deshalb spannend. “Aber ich habe Lust darauf, Sachen mitzugestalten.”
Man wolle “für ein besseres Halle streiten”, sagte Tom Wolter. Demokratie sei zwar ein mühseliges, aber notwendiges Geschäft, so Detlef Wend. Er hoffe, dass man die Menschen zum Wähle bewegen könne. Er mache sich angesichts der AfD-Stärke Sorgen über die Zusammenstellung des kommenden Stadtrats. Diese tue sich nicht durch sachliche Beiträge und Miteinander hervor, sondern durch einen Ton der Verächtlichkeit. Parteipolitik spiele in der Kommunalpolitik keine Rolle, stattdessen “gesunder Menschenverstand”. Zwar sei man innerhalb der Gruppierung bei manchen Themen unterschiedlicher Meinung, doch das mache Demokratie aus. “Es gibt kein Thema, das uns fremd ist”, meinte Tom Wolter. “Humanistische Gründe vereinigen uns.” Man sei für den Stadtrat nötig, weil man keinem Lager angehört und die anderen Stadträte zu sachlichen Debatten zwinge.
Nicht mehr mit dabei auf der Kandidatenliste ist der Architekt Manfred Sommer. Der 88-jährige beendet altersbedingt sein kommunalpolitische Engagement. Auch Regina Schöps will sich mit 76 Jahren etwas zurückziehen. Zwar steht sie auf dem Wahlzettel, will für die Gruppierung aber vor allem als sachkundige Einwohnerin tätig werden. Denn Kommunalpolitik sei ihr weiterhin wichtig. Schöps hob dabei hervor, dass man keine Partei sei. “Wir haben kein Interesse, in vergütete Positionen der Parteien in Land und Bund aufzusteigen.” Stattdessen wolle man Konsens stiften und für eine konstruktive Debatte im Stadtrat sorgen.
Wahlbereich 1 (Neustadt, Nietleben):
Juliane Blech (Dichterin)
Serdar Kaymak (Dolmetscher)
Johannes Spengler (Denkmalpfleger)
Ulrich Luppe (Anwalt)
Wahlbereich 2 (Landrain, Frohe Zukunft, Trotha, Industriegebiet Nord, Gottfried-Keller-Siedlung, Giebichenstein, Seeben, Tornau, Mötzlich, Lettin, Heide-Nord, Blumenau, Kröllwitz, Heide-Süd, Dölau):
Tom Wolter (Künstler)
Sarah Labusga (Steuerfachangestellte)
Martin Bauersfeld (Reaktorphysiker, Pilot)
Elke Schwabe (Pädagogin, Ruhestand)
Burkhard Lotholz
Wolfgang Matschke (Anwalt, ehemaliger Kanzler der Uni)
Wahlbereich 3 (Nördliche Innenstadt, Paulusviertel, Am Wasserturm, Thaerviertel, Gebiet der DB, Freiimfelde, Kanenaer Weg, Dieselstraße, Diemitz, Dautzsch, Reideburg, Büschdorf, Kanena, Bruckdorf):
Yvonne Winkler (Rechtsanwältin)
Detlef Wend (Kinderarzt)
Susann Albrecht (Geschäftsführerin Special Olympics)
Mathias Weiland (Ehemaliger Landtagsabgeordneter)
Miriam Schöps (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Matthias Dressler (Architekt)
Wahlbereich 4 (Altstadt, südliche Innenstadt, Lutherplatz, Thüringer Bahnhof, Gesundbrunnen, Saaleaue):
André Scherer (Kita-Leiter)
Maria Gringer (Bewaffel Dich, Brot und Rind)
Regina Schöps (Chemikerin)
Steffen Strykowski (Sozialarbeiter)
Matthias Erben (Musiker)
Dorothea Vent (Innenarchitektin)
Wahlbereich 5 (Südstadt, Damaschkestraße, Ammendorf, Beesen, Radewell, Osendorf, Planena, Böllberg, Wörmlitz, Silberhöhe):
Benjamin Müller (Lokführer)
Annette Wunderlich (Leiterin Schöpfkelle)
Michael Belger (IT-Berater)
Thea Ilse (Landespolizeipfarrerin)
„Für ein besseres Halle streiten“
Bei einer solchen Aussage wie dieser lohnt sich immer ein genauer Blick auf die Kandidaten der MitBürger.
„Für ein besseres Halle streiten“ bedeutet für Tom Wolter einfach nur mehr Geld aus der städtischen Kasse in seinen Theaterbetrieb zu leiten, um fragwürdige Personen zu alimentieren.
„Für ein besseres Halle streiten“ bedeutet für Detlef Wend, besorgniserregende Vorkommnisse vor allem in Halle-Neustadt und an Schulen nach Kräften zu relativieren und völlig Unbeteiligten dafür die Schuld anzulasten.
Da hat der Paulus diesmal Recht und ich muss ihm zustimmen: Der Wolter generiert gerne mehr und mehr Geld für seinen Theaterbetrieb und der Dr. Wend unterstützt ihn dabei. „Kultur“ spielt insoweit nur eine Rolle, da man da viel Geld auf die Seite schaffen kann. Auch bei den anderen, mit den „breitgefächerten Berufen“ muss man sehr aufpassen, die machen das auch nicht aus Jux und Dollerei..! Auch Dr. Wend ist nicht so unbeschrieben wie man meint, Stichwort: Poliklinik Reil..
Das solltest du dann doch nochmal richtig aufdröseln, wie die genannten Herren sich am Kulturbetrieb persönlich bereichern. Ich wäre da sicher nicht allein gespannt…Zumal ich mich mit Förderungen ein wenig auskenne…
Übrigens kann man, wenn man nachliest, mit der Arbeit als Stadtrat ganz allgemein nicht reich werden und schon gar nicht seinen Lebensunterhalt davon betreiten. Also doch eher Jux und Dollerei, als Sitzungsgelder.
Födergelder bekommt auch kein Stadtrat als Lohn. Die Personen wissen nur wie man Fördergeld bekommt. Man kennt sich.
Hier stimme ich Ihnen zu, Herr Paulus Hallenser! 👍
An alle Wählerinnem und Wähler: Informiert euch genau über die aufgestellten Personen, ihren Verflechtungen und persönliche Interessen.
Wend ist ein wirklich guter Kinderarzt, empathisch, geduldig und fachlich top … aber auch er handelt nicht nach seinen eigenen Grundsätzen… “ Parteipolitik spiele in der Kommunalpolitik keine Rolle, stattdessen “gesunder Menschenverstand”.
Das sind ja Menschen, die richtige Jobs haben/ hatten. Find ich gut! Breit gefächert.
Also die Mitbürger machen schon seit vielen Jahren eine dem Bürger zugewandte Stadtratsarbeit, gerade Tom Wolter und Detlef Wendt! Was hier gerade versucht wird, ist schon sehr schäbig. Offenbar schreiben hier Konkurrenten? Paulus hat sich ja schon länger als FDP-Mitglied geoutet, da ist man natürlich von den Mitbürgern meinungstechnisch durchaus entfernt.
Die Mitbürger wollen viel. Viel für sich.
Da kannst du Propaganda machen wie du willst. Sicherheit ist in Halle nicht vorhanden. Millonen werden für Schauspieler ausgegeben, da bleibt nichts für die Kriminalitätsbekämpfung übrig.
Parteienklüngelei fängt auf kommunaler Ebene an. Halle ist dafür ein hervorragendes Beispiel.
Sah man auch am Beispiel Berlin, nur durch die Mandate dort, kam die Linke wieder in den Bundestag. Was wurde in Berlin wiederholt?
Demokratie ist hart, aber nicht so hart.
Wäre in der 9. Klasse dran gewesen…
Die Mitbürgern sind keine Partner der Bürger. Frau Yvonne Winkler kämpft seit Jahren gegen die Bürgerintressen und potemkinsche Dörfer in den Erhaltungssatzungen.
Wenn man deren Abstimmungsverhalten beobachtet, erkennt man, dass die Mitbürger verkappte Grüne sind, die als Steigbügelhalter für Rot-Rot-Grün im Stadtrat fungieren.
…Martin Bauersfeld, Ex-CDU, welcher in MZ-Leserbriefen Waffenlieferungen an die UA das Wort redet/schreibt? Dann nach „Blau übermaltes Braun“ und „Grüne“, die nächste Nummer der Nichtwählbarkeit.
Ich begrüße den Blick der MitBürger auf benachteiligte Gruppen. Prima 👍
…zumal jeder unter „besseres Halle“ was anderes verstehen wird.