Für rund 15 Millionen Euro: Sekundarschule “Am Fliederweg” in Halle (Saale) ist saniert und hat einen Anbau bekommen
In den vergangenen Wochen und Monaten standen insbesondere marode Schulen in Halle (Saale) im Fokus – vor allem die Grundschulen „Otfried Preußler” und “Südstadt”. Letztere war erst gestern im Stadtrat mehrfach ein Thema. In den Hintergrund rücken dabei oft die Schulen die saniert und teilweise erweitert werden, so zum Beispiel die Sekundarschule “Am Fliederweg”. Die ist in den vergangenen zwei Jahren inklusive Turnhalle komplett saniert worden, hat auch einen Anbau mit Aula bekommen. Rund 15 Millionen Euro sind investiert worden.
Seit den Osterferien sind die Schüler zurück, auch wenn noch nicht alle Arbeiten komplett abgeschlossen sind. So wird noch an den Außenanlagen gewerkelt. Auch ein Wandbild an der Fassade entsteht gerade, dessen Entwurf übrigens in Zusammenarbeit mit den Schülern entstanden ist. Am Donnerstag hat sich Bürgermeister Egbert Geier in dem Gebäude umgeschaut.
Schulleiter Sascha Krystossek lobte die Bauplanung, man sei immer mit einbezogen worden. Ursprünglich hatte sich die Schule eine alleinstehende Aula gewünscht. Doch das war wegen an dieser Stelle verlaufenden Leitungen nicht möglich. Also wurde ein neuer Standort gesucht. Es fiel die Entscheidung für einen Anbau an das Bestandsgebäude. Und neben der Aula im Obergeschoss sind auch noch weitere Unterrichtsräume entstanden. Für die Schule extrem wichtig, denn man stößt an Platzgrenzen, sagte der Schulleiter. Das liegt auch daran, dass die Sekundarschulen gewissermaßen als Auffangbecken für jene Schüler gelte, die bei anderen Schulen rausfliegen oder leistungstechnisch nicht mehr mitkommen. Der Anteil an Migranten und Problemschülern sei hoch. In den Fünften Klassen startet die Schule immer mit zwei Klassenstufen. Doch im weiteren Verlauf kommen die Schüler aus anderen Schülern dazu, so dass es in der 8. Klasse bereits fünf Klassenstufen sind.
Erneuert wurde auch der Eingangsbereich. Eine helle Glasfront empfängt nun Schüler und Lehrer. Sämtliches Mobiliar ist neu – Tischen, Stühle und Schränke. Es gibt einen großen Raum unter anderem mit Küche und Waschmaschine, dieser dient für den Hauswirtschafts-Unterricht, wichtig für die Berufsvorbereitung. Neue und moderne Technik gibt es auch im Technik-Raum (Werken). Ebenso sind sämtliche Geräte in der Turnhalle neu.
Elias Mischke vom Schülerrat freut sich über die “schöne neue Schule.” Die vergangenen zwei Jahre waren die Fliederweg-Schüler am Holzplatz mit untergebracht. Eine riesige Schule, für Elias schon zu groß für ein ordentliches Zusammengehörigkeitsgefühl der Schule.
Die Fliederweg-Schule ist eine von drei Sekundarschulen in Halle. Und anders als bei Gymnasien, Gesamtschulen oder Gemeinschaftsschulen, gibt es hier feste Schulbezirke. Der für die Fliederwegschule umfasst neben der Südstadt auch den kompletten Stadtteil Halle-Neustadt. Dadurch erklärt sich auch der sehr hohe Migrantenanteil unter den 450 Schülern und ein hoher Anteil an Schulschwänzern. Denn wenn ein Schüler erst aus dem Südpark in die Südstadt muss, wird sich immer wieder der Weg gespart. Halle-Neustadt hat keine Sekundarschule mehr.
Obendrauf hat die Schule, wie so viele Schulen – vor allem in “sozial schwierigen Gebieten” – mit einem hohen Lehrermangel zu kämpfen. Zu Schuljahresbeginn lag die Unterrichtsversorgung bei gerade einmal 82 Prozent. Die hat sich zwar mittlerweile etwas verbessert, doch von “Vollversorgung” ist die Schule auch aktuell weit entfernt. So fehlen für die 5. und 6. Klassen Lehrer für Biologie und Kunst. Anfang des Schuljahres sind zwei Mathematik-Lehrerinnen schwangerschaftsbedingt ausgefallen. Diese Lücke konnte jedoch mittlerweile geschlossen werden.
Dabei wird an der Schule viel getan, es gebe engagierte Mitarbeiter. Eine Musiklehrerin hat zum Beispiel eine Band mit den Schülern ins Leben gerufen. Eine Schülerfirma bereitet Essen zu, durchaus auch mal mit Catering für kleine Feiern für Vereine und Firmen. Das dadurch eingenommene Geld ist für den Skikurs bestimmt. Jedes Jahr dürfen rund 40 Schüler zu einem Skikurs aufbrechen. Und auch hier zeigt sich die soziale Lage. Denn nicht wenige Schüler sind zum ersten Mal in ihrem Leben im Urlaub, sehen zum ersten Mal die Berge. Die Skiausrüstung wird über die Schule gestellt.
Zwei Sozialarbeiter hat die Schule noch, eine dritte wurde wegrationalisiert, weil es keine Mittel mehr vom Land gab. Bürgermeister Geier erfuhr bei seinem Rundgang aus erster Hand, welche Aufgaben diese Sozialarbeiter einer Schule mit vielen Herausforderungen haben. “Das zeigt, wie wichtig Sozialarbeiter sind”, sagte er hierzu. Bildungsdezernentin Katharina Brederlow sieht hier das Land in der Pflicht, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Ich hoffe doll, dass die Schülerschaft die schicke neue Bude zu schätzen weiß. Hab da so Zweifelchen.
2 Jahre? Das ist aber eine ganzschöne Untertreibung. 3 bis 4 Jahre waren das sicherlich zum Leidwesen der Anwohner, die jetzt eine noch kaputtere Straße haben und täglich um einen Parkplatz kämpfen und teilweise ewig suchen mussten. Da haben Einige sich dann halt mal etwas unkonventionell hingestellt und prompt wurden von anderen genervten Mitmenschen die Reifen zerstochen und die Autos zerkratzt…..na vielen Dank auch dafür. Ich hoffe die Schüler wissen das neue Gebäude zu schätzen.
Ne, sogar einer „Übertreibung“, denn es waren nicht ganz 2 Jahre, sondern 23 Monate.
Und die südstadt Schule bricht zusammen, Scheiß Politik
Über alles aufregen TYPISCH DEUTSCH. Peinliches Volk. Und dabei geht es uns gut in unserem Land. Lebt euer Leben und genießt es!!!
Gut ? Sicher ??
Extrem hohe Gewaltbereitschaft unter Kindern, Perspektivlosigkeit, Inflation, Migrationsüberflutung…..
Zum Thema Gewaltbereitschaft, allgemein und unter Kindern, sollten sich viele mal an die eigene Nase fassen. Welches Verhalten man im Alltag erleben muss, ist mehr als grenzwertig. Auch die Perspektivlosigkeit ist nie alleine der Umwelt geschuldet. Aber viele sind schon von einfachsten Sachverhalten überfordert.
„Auch die Perspektivlosigkeit ist nie alleine der Umwelt geschuldet.“
Natürlich sind die Schüler selber schuld!!1!1!1
Wenn man 82% Unterrichtsversorgung mit schöner Farbe anmalt, eine winzige Turnhalle hinstellt und so tut, als hätte man einen tollen „Technik“Raum (mit minimalster Ausstattung, ohne technisch moderne Geräte, wie PC’s- oder kommt da noch mehr „Technik“ als eine(!) Fräsmaschine? Wir sind im technischen Zeitalter von 3D Druckern und Computern…) Zumal Technik und Werken mal zwei grundsätzlich verschiedene Unterrichtsfächer waren/sind und nicht so ein gemischter Unsinn. Insgesamt ist da wenig besonderes, sondern lediglich eine längst überfällige Sanierung. Nicht mehr und nicht weniger.
Wie groß muss eine Turnhalle für dich mindestens sein?
Stell nicht so blöde Fragen, geh zu deinem Arzt!
Ich habe auch den Eindruck, dass die Turnhalle recht klein ist. Ich kenne Turnhallen ähnlichen Typs, die deutlich größer sind.
„Eine helle Glasfront empfängt nun Schüler und Lehrer.“
Hell ist was anderes!
„Denn wenn ein Schüler erst aus dem Südpark in die Südstadt muss, wird sich immer wieder der Weg gespart. Halle-Neustadt hat keine Sekundarschule mehr.“
Wäre ja auch zuviel verlangt, für einen großen Stadtteil mit passender Klientel eine eigene Sekundarschule einzurichten.
In Neustadt eine Sekundarschule einzurichten, ist quasi Perlen vor die Säue. Die „passende“ Klientel in Neustadt besucht eher eine Hauptschule.
Sicher?
„…dass die Sekundarschulen gewissermaßen als Auffangbecken für jene Schüler gelte, die bei anderen Schulen rausfliegen oder leistungstechnisch nicht mehr mitkommen.“