Gastgewerbe in Sachsen-Anhalt trotz gutem Sommer pessimistisch vor dem Winter – vor allem wegen Kostendruck

Die Sommersaison 2023 brachte dem sachsen-anhaltischen Gastgewerbe zwar eine positive Einschätzung, aber die Freude wird durch Kostendruck und pessimistische Zukunftsaussichten gebremst. Laut der IHK-Saisonumfrage der LAG Industrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg bewerten 50% der Befragten die Geschäftslage positiv, der Geschäftsklimaindex stieg auf 124, liegt jedoch unter dem Frühjahreswert. 

Zukünftige Herausforderungen wie steigende Lebensmittel- und Energiekosten sowie Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik trüben die Stimmung. Die Geschäftserwartungen für die Wintersaison sind pessimistisch, 45% planen keine Investitionen. Kostensteigerungen, u.a. durch die Mehrwertsteuererhöhung, belasten die Branche. Während die Lohnkosten wachsen, wollen drei Viertel der Unternehmen Personal halten. Dennoch planen 72% Preiserhöhungen, da Gäste preisbewusster agieren. Die Branche sieht politische Entscheidungen als zusätzliches Risiko für die Planungssicherheit. Beherbergungsbetriebe melden gestiegene Geschäftslage, jedoch negative Umsatzentwicklung. 

Gastronomen bewerten ihre Lage geteilt, mit pessimistischem Ausblick auf die Wintersaison. Reisebüros sind mit der Sommersaison zufrieden, trotz rückläufiger Geschäftsreisen. Die finanzielle Lage der Reisebranche ist durch Eigenkapitalrückgang und Liquiditätsengpässe geprägt. Wirtschaftliche Risiken werden in hohen Energie- und Rohstoffpreisen, Fachkräftemangel und politischen Rahmenbedingungen gesehen. 

Die Saisonumfrage basiert auf 255 Antworten von 700 befragten Unternehmen und erstreckt sich über den Zeitraum vom 1. Mai bis 31. Oktober 2023. Die ausführlichen Ergebnisse sind unter www.ihk.de/halle  verfügbar.