Gedenken am S-Bahnhof Neustadt an ermordeten Behinderten
Heute vor 17 Jahren, am 29. Dezember 1999, wurde der 39-jährige Jörg Danek im Tunnelbahnhof in Halle-Neustadt ermordet. Schaffner und Wachschutzbeamte entdeckten den Schwerverletzten geistig behinderten Mann, mit einem Notarzt wurde er ins Krankenhaus gebracht, starb dort jedoch kurz darauf.
Am Donnerstag erinnerte das Offene Antifaplenum an die damaligen Ereignisse. Es wurde ein Banner aufgehangen, dass auf die Geschehnisse hinwies. Außerdem wurde Kerzen angezündet.
Die drei Täter gehörten zur damaligen Neonaziszene, weshalb Danek auch von der Bundesregierung offiziell als Opfer Rechter Gewalt geführt wird. Der Haupttäter wurde wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge zu lebenslanger Haft verurteilt, die beiden Mittäter erhielten neuneinhalb beziehungsweise elf Jahre Haft. Sie hatten den Mann zunächst in einer S-Bahn malträtiert, mit der Faust ins Gesicht geschlagen und mit Springerstiefeln getreten und zudem eine Büchse Bier erbeutet. Anschließend hinderten sie ihn, an seiner Haltestelle auszusteigen und zwangen ihn, die S-Bahn am Tunnelbahnhof zu verlassen. Dort schlugen und traten sie weiter auf ihn ein, entwendeten 2.50 Mark, die der Mann dabei hatte.
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