Gedenken an den Volksaufstand: Gedenkmarsch von Ammendorf zum Hallmarkt
16 Tote waren allein im Bezirk Halle bei den Ereignissen zum Volksaufstand vor 65 Jahren zu beklagen, es gab unzählige Verletzte und viele Verhaftungen. Am Sonntag soll deshalb ein Gedenkmarsch vom ehemaligen Waggonbau Ammendorf bis zum Hallmarkt führen. Wer die 7 Kilometer mitlaufen möchte, findet sich um 9 Uhr am 17. Juni in der Merseburger Straße / Ecke Willi-Brundert-Straße ein.
Organisiert wird der Gedenkmarsch vom CDU-Ortsverband Halle-Süd. „Ich würde mich freuen, wenn die Hallenserinnen und Hallenser uns zahlreich unterstützen würden, um die Helden des 17. Juni 1953 zu ehren“, sagt der Ortsverbandsvorsitzende Thomas Godenrath. „Gemeinsam wollen wir den historischen Marsch der mutigen Frauen und Männer des 17. Juni entlang der Merseburger Straße über die Leipziger Straße hin zur Gedenkstätte im Roten Ochsen, wo 11:15 Uhr die offizielle Gedenkfeier stattfinden wird, nachlaufen.“
In Halle waren am 17. Juni 1953 in den Morgenstunden mehrere tausend Arbeiter und Angestellte vom Waggonbau Ammendorf zum Marktplatz gezogen, besetzten unter anderem die Staatsanwaltschaft. Viele Arbeiter anderer Betrieb schlossen sich entweder dem Demonstrationszug an oder legten ihre Arbeit nieder. Bei der Befreiung von Häftlingen aus dem Gefängnis “Roter Ochse” gab es durch Schüsse der Wachmannschaften erste Tote. Sowjetische Panzer riegelten anschließend die Zufahrtsstraßen zum Gefängnis ab. Trotz Verhängung des Kriegsrechtes durch den sowjetischen Stadtkommandanten hatten sich am Nachmittag des 17. Juni mehr als 60.000 Menschen auf dem Hallmarkt versammelt. Es gab 151 Festnahmen und 76 Verurteilungen, darunter eine Todesstrafe.
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