Gegen Impfung, Masken, militärische Unterstützung der Ukraine: 450 Teilnehmer bei Demo der Bewegung Halle

Am Montagabend ist wieder eine Demonstration der Bewegung Halle mit mehreren hundert Teilnehmern durch die Saalestadt. Man trete ein für “Grundrechte, Frieden und unsere Freiheit”. durch Halle gezogen. Teilnehmer riefen unter anderem „Frieden schaffen ohne Waffen“. Neben Masken, Impfung und dem Infektionsschutzgesetz ging es in Plakaten auch gegen „Kriegstreiberei“.

Zu Spitzenzeiten beteiligten sich laut Polizei etwa 450 Menschen. Etwa 30 Teilnehmende verzeichnete eine Versammlung im Bereich der Ludwig-Wucherer-Straße. Eine Versammlung auf dem Markt von Rechtsextremist Sven Liebich fand mit über 30 Teilnehmenden statt. Eine Kundgebung mit Bezug zum Krieg in der Ukraine wurde mit 10 Personen auf dem Marktplatz durchgeführt. Im Zusammenhang mit den versammlungsrechtlichen Aktionen wurden keine strafrechtlichen Sachverhalte bekannt. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.

“Ihr zeigt, dass ihr Solidarisch mit allen anderen seid”, sagte Rednerin Sandra Gabriel. Man sei gegen die Fehlentscheidungen der Politik und die “fünfte Kolonne des Friedens.” Sie kündigte für Montag 16 Uhr auf dem Marktplatz, also unmittelbar vor der Corona-Demo, eine Feier zum “Tag des Sieges” an. Der 9. Mai ist in Russland ein gesetzlicher Feiertag, an jenem Tag hatte die Reichswehr 1945 vor der Roten Armee kapituliert. 

Ein weitere Redner kritisierte die Sanktionen gegen Russland. Er sprach von einem “Wahn nach unabhängiger Energieversorgung.” Die Mengen der aus Russland stammenden Kohle- und Gaslieferungen könne kein anderer weltweiter Produzent ersetzen. Für Flüssiggas wären beispielsweise allein für die Versorgung Deutschlands 800 Tankschiff-Lieferungen im Jahr nötig. Doch es gebe gar nicht ausreichend Tanker. Stattdessen drohen “dramatische Folgen für die deutsche Industrie”. Er sprach von bis zu 4 Millionen Arbeitslosen. Er rief dazu auf, standhaft zu bleiben und weiter zu demonstrieren, auch laut zu sein. Beispielhaft nannte er die Vorfälle in Nordrhein-Westfalen gegen die Bundesregierung. Dort war Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Rede ausgebuht worden. Widerstand sei auch gegen die Politiker in Sachsen-Anhalt nötig. Diese seien mitverantwortlich “für den Unfug aus der Bundesregierung.”

Um Corona ging es auch noch ganz kurz. Das Wort “Impfwahn” fiel. Versammlungsleiter Christian Perz sagte, es gebe eine Studie, wonach die kritische Masse besser über die Impfungen und Corona informiert sei als so mancher Arzt. Deshalb könnte er sich als Experten bezeichnen. 

Die nächste Versammlung der Bewegung Halle ist am Samstag um 14 Uhr auf der Ziegelwiese. Dort soll es unter anderem ein Protestpicknick, eine Bastelstraße für Kinder und eine Buchvorstellung sowie Redebeiträge geben.

“Die nächsten Impfdosen wurden bereits bestellt! Teile der Bevölkerung bestehen weiter darauf, freiwillig und solidarisch die Maske zu tragen und die Impfung als einzige Lösung zu sehen”, heißt es im Aufruf. “Es gibt noch viel zu tun.” Man sei zudem gegen eine militärische Unterstützung der Ukraine. “Deutschland ist dabei mit Waffenlieferungen aktiv in den Krieg einzugreifen. Waffen haben noch nie zum Frieden geführt. Beenden wir endlich das Zeitalter der Kriege.”

Der Veranstaltungsleiter erklärt bei Telegram, es gehe unter anderem um “Psychoterror durch unsinnige Maßnahmen und experimentelle Gentherapien” und “Zerstörung des Mittelstands”. Politiker und ihre Handlanger in den Medien verbreiten “Angst, Terror und Hass” sagt er.