“Gesundheit ohne Profite” protestiert auf der Unteilbar-Demo

Auch das Bündnis „Gesundheit ohne Profite“, beteiligte sich heute an der #unteilbar-Demo in Halle (Saale). Das im Jahr 2020 ins Leben gerufene Bündnis ist ein Zusammenschluss verschiedener politischer Gruppen und Einzelpersonen, aus Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, aus medizinischem Personal und potentiellen Patient*innen.
„Die Gesundheitspolitik der letzten Jahrzehnte in Sachsen-Anhalt lässt sich knackig zusammenfassen: „Sparen und Privatisieren. Diesem Ziel wurden die Interessen von Patient:innen und von Beschäftigten untergeordnet“, sagt Fabiana Lorens. Gegen diese Politik der Verwaltung des Mangels gibt es zunehmend Proteste in Sachsen-Anhalt. Zur Landtagswahl haben sich deswegen verschiedene Initiativen und Bündnisse zusammengeschlossen, um am Samstag bei der Abschlussveranstaltung von #unteilbar Sachsen-Anhalt ihren Protest auf die Straße zu bringen. Neben dem Bündnis „Gesundheit ohne Profite“ und dem „Walk of Care“ aus Halle, gehören dazu unter anderem der Verein „Pro Krankenhaus Havelberg“ und das „Bündnis gegen Pflegenotstand Mansfeld-Südharz“. „Unsere Gesundheit ist keine Ware“, stellt Sebastian Lange klar, „gemeinsam kämpfen wir für eine Gesundheitsversorgung, in der allein der medizinische Bedarf entscheidet – nicht der Profit.“
Fabiana Lorens erklärt dazu für das Bündnis Gesundheit ohne Profite: „Egal wo man in Sachsen-Anhalt hinschaut, überall gibt es Probleme mit der medizinischen Versorgung, mit der sozialen Daseinsvorsorge. Und das nicht erst seit Corona! Seit Jahren werden Stationen oder gar ganze Krankenhäuser, wie in Havelberg geschlossen, selbst die Pandemie hat daran nichts geändert. Deshalb ist es ein gutes Zeichen, dass heute Gruppen aus ganz Sachsen-Anhalt heute hier in Halle sind. Wir machen deutlich, dass es so nicht weiter gehen kann, dass auch die Menschen auf dem Land gute medizinische Versorgung brauchen.“
Sebastian Lange ebenfalls von Gesundheit ohne Profite, ergänzt: „Über die Hälfte aller Menschen in Sachsen schätzt die Gesundheitsversorgung als nicht einmal gut an. Darüber muss sich niemand wundern. Dass Problem beginnt schon, wenn der Rettungsdient viel zu lange braucht und zeigt sich dann im Krankenhaus mit voller Wucht. Es fehlt an allen Ecken an Personal, teilweise ist die Bausubstanz sehr veraltet.“ Doch auch darüber muss sich niemand wundern, so Lange. „Es fehlen über 1,2 Milliarden Euro im sachsen-anhaltinischen Gesundheitswesen. Seit Jahren drückt sich die Landesregierung davor die Krankenhäuser ordentlich zu finanzieren. Und durch die Ökonomisierung im Krankenhaus und das System der Fallpauschalen wird die Situation immer schlimmer. Krankenhauskonzerne, aber auch Kliniken in öffentlicher Trägerschaft, sparen am Personal, sparen an den Patientinnen und Patienten, um selber die Profite einzustreichen. Das haben wir bei Ameos, Vivantes, Asklepios und wie sie nicht alle heißen erst wieder gesehen. Die Kliniken in öffentlicher Hand müssen wegen der fehlenden Unterstützung vom Land Profite machen, um in, zum Beispiel, neue Geräte investieren zu können.“
Laura Michels bemerkt diese Einsparungen jeden Tag. Die Studentin der Pflegewissenschaft fügt hinzu: „Das Krankenhauspersonal geht auf dem Zahnfleisch. Ich beginne meinen Dienst oft um 06 Uhr, um 11 kann ich dann meine erste Pause machen. Zumindest solange bis der nächste Zugang kommt oder der Alarm klingelt. Habe ich dann mal frei, werde ich angerufen, ob ich nicht einspringen kann, oder ich muss auf Arbeit zur Stationsbesprechung. Pflege ist eigentlich ein so vielseitiger Beruf. Ich bin Krankenpflegerin, Psychologin und Seelsorgerin. Doch momentan fühle ich mich meistens als Kostenfaktor. Ich habe oft nicht mal richtig Zeit meine Patientinnen und Patienten ordentlich zu pflegen. Und für Hygienemaßnahmen sowieso nicht, so „Würde ich mir jedes Mal ordentlich die Hände desinfizieren käme ich zu gar nichts mehr.“ Für andere Tätigkeiten sei jedoch dann wieder Zeit zu haben, wie Michels noch ergänzt. „Die Dokumentation muss immer gemacht werden, im Zweifel auch im Feierabend. Denn ohne Dokumentation, ohne meinen Haken, dass ich meine Patient*innen natürlich alle komplett versorgt habe, bekommt das Krankenhaus kein Geld. Und da schrillen sofort die Alarmglocken in der Buchhaltung.“
„Aus all diesen Gründen, gute Arbeitsbedingungen für das Personal und gute Bedingungen für die Patientinnen und Patienten auch wirklich wieder gesund zu werden und nicht nur eine Runde durch die Drehtür zu gehen, gehen wir am Samstag auf die Straße. Egal ob Patientin oder Krankenpfleger, egal ob MTA oder Chefärztin, wir leiden alle unter diesem System.“, ergänzt Fabiana Lorens.
Wenn ich einem Nagel auf dem Kopf schlage, sehe ich irgendein Ergebnis.
Welches Ergebnis sehe ich nach diesen Demos?
Warum hast du einen Nagel am Kopf?
Du hast aber schon nachgedacht, bevor du diesen Kommentar geschrieben hast?
Na klar die dürfen ja nicht fehlen
Man kann wenn man will erkennen was die Altparteien haben liegen lassen.
Deshalb sollten man sie nicht wieder wählen.
Klar, in der DDR ohne Profite waren die Gehältetr und vor allem, was man sich davon leisten konnte, sicher viel besser (Ironie!). Diese Leute sollten in Kuba arbeiten, für ein dortiges Gehalt ( ohne Reserve aus DE), dann wissen sie wo ihre Forderung hinführt, denn dort ist sie bereits umgesetzt. Kuba freut sich und sie können sehen wie es ist. Aber mind. 1 Jahr, denn im ersten Monat übertüncht der Urlaubseffekt noch die Realität. Und kommt nicht damit, wie toll das Gesundheitssystem dort ist – das passiert nämlich aif dem Rücken der Mitarbeiter dort.
„wie toll das Gesundheitssystem dort ist – das passiert nämlich aif dem Rücken der Mitarbeiter dort.“
Genau wie in Deutschland.
Das ist doch kein Vergleich. Wenn wir den Kubanern hier die Plätze anbieten würden und deren Regierung sie rausließe, fast alle wären weg …. Und das wissen Sie auch. Es steht ja auch hier jedem frei sich einen lukrativeren Job zu suchen. Letztlich regeln Angebot und Nachfrage sowas. Wenn es zu wenig Leute gibt, muss man mehr zahlen ( s. IT). Was jeder schnell lernen kann und wo es Viele gibt, wird dann eben wenig gezahlt ( Verkäufer im EZH). So ist es nunmal – Augen auf bei der Berufswahl.
Ein ganz alter Zopf.
Das Geschäftmodel gibt es seit über Tausend Jahren.
Wer sich dazu hingezogen fühlt entgeltrfrei die Gesundheitsdienstleistungen zu besorgen hatte u. hat immer noch die Möglichkeit dazu.
Er/Sie / Es braucht nur lebenslange Armut u. Gehorsam zu geloben u. schon kann es losgehen . Hier gibts es also nichts zu fordern , hier gllt es anzupacken.
Leider hat das Geschäftsmodell in Halle gerade fertig .
Die Grauen Schwestern zur Hl. Elisabeth packen ihre Koffer , weil seit Jahrzehnten kein Nachwuchs mehr kommt.
Hier können die das wohlfeil fordern dieses vorleben.
Nachwuchs wird dringender gebraucht denn je u. mit offenen Armen empfangen.