Grüne wollen Wegebau auf der Peißnitz stoppen
Seit Wochen schon wird auf der Peißnitz am Wegenetz gearbeitet. Der halleschen Stadtverwaltung kommt dabei die Flut vor drei Jahren zugute. Denn durch die Wege auf der Insel wurden als Hochwasserschaden gemeldet. Finanziert werden die Bauarbeiter vom Steuerzahler über den Fluthilfefond.
Im seit 1993 bestehenden Naturschutzgebiet sollen neue sogenannte „wassergebundene Wege“ gebaut werden, also befestigte Schotterwege. Und nachdem die Bagger auf der Peißnitz angerollt sind, auf dem Rest der Insel neue Asphaltschneisen gezogen wurden, bemerken nun einige Stadträte, was sie da eigentlich beschlossen haben.
Die Stadtratsfraktion „Bündnis 90 / Die Grünen“ will deshalb die Wegearbeiten im Naturschutzgebiet selbst stoppen. Die Stadt solle auf die Umsetzung der Fluthilfemaßnahme verzichten, heißt es im Antrag. Ein 2,5 Meter breiter befestigter Weg mag vielleicht für Radler und Skater attraktiv sein, doch für die Grünen zu viel. „Der vorhandene Weg ist deutlich schmaler und in ausreichend gutem Zustand. Die Maßnahme hätte daher faktisch einen Ausbau des Weges zur Folge“, so die Fraktionsvorsitzende Inés Brock. „Die mit der Maßnahme verbundenen Eingriffe in das betroffene Naturschutzgebiet wären erheblich und sind im Vergleich zum Nutzen dieses Vorhabens aus unserer Sicht nicht vertretbar.“ Übrigens hätten es die Grünen eigentlich von Anfang an wissen können. Denn zuständiger Planer war der eigene Stadtrat Wolfgang Aldag.
Während die Bauarbeiten an der Nordspitze noch nicht begonnen haben, ist der Wegebau auf dem Rest der Insel so gut wie abgeschlossen. Bereits Asphaltschneisen wurden gezogen. Teilweise wurden dafür neue Strecken angelegt und alte, naturbelassene Wege gesperrt, teilweise mit Baggern aufgewühlt und mit Sträuchern bepflanzt. Doch der Hallenser sucht sich seine Wege. Das zeigen die entstandenen Trampelpfade.
Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hatte sich ebenfalls schon zur Wort gemeldet. Man missbrauche öffentliche Gelder, „aufgebracht vom Steuerzahler, um Umwelt, Landschaft und Natur als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten sowie auch damit verbundener sehr hohen Attraktivität für Naherholung und Tourismus flächendeckend und punktuell zu zerstören bzw. zu beeinträchtigen.“
Journalisten sollten und müssen immer sorgfältig recherchieren. Ja ich bin der Planer eines Teiles der neuen Wege auf der Peißnitz. Bereits in diesem Zuge habe ich die Vorhaben kritisiert und im Rahmrn der Planung auf Änderungen in Wegebreiten und seitlicher Befestigung eingewirkt. Der Weg durch das Naturschutzgebiet Nordspitze Peißnitz um den es jetzt geht wird nicht von mir geplant. Wie andere Planer aus der Stadt auch, habe ich das abgelehnt. Wir sehen einen Unterschied darin, ob wir uns im Landschaftsschutzgebiet oder im Naturschutzgebiet befinden. Deshalb nun dieser Antrag, den wir auch gestellt haben auf Grund zahlreicher Hinweise und Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern.
Saaleschwimmer, der Kneipp Verein und andere drängen darauf den Weg so zu lassen wie er ist.
Recht hat er, der Wolfgang Aldag! Wer Waldwege zuschmieren will und selbiges schon getan hat gehört in den „normalen Strassenbau, aber auch da unter Kontrolle.