Grünes Licht in halleschen Pflegeheimen für ein Umdenken in der Pflege

Grüne Lichter haben am Montagabend in den Fenstern hallescher Pflegeheime geleuchtet – die AWO-Häuser Silberhöhe, Lindenhof und Drosselweg waren dabei. Die Arbeiterwohlfahrt fordert damit eine echte Wende in der Pflegepolitik.
Dazu zählen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte, ein einheitlicher Tarifvertrag für die Mitarbeitenden in der Pflege, die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Deckelung der Eigenanteile in der Pflege, Bürokratieabbau, mehr Absicherung für die Sorgearbeit pflegender Angehöriger, eine Bürgerversicherung für alle Erwerbstätigen, bezahlbarer altersgerechter Wohnraum sowie neue Versorgungskonzepte, die ein eigenständiges Leben zu Hause absichern.
Morgen geht es weiter mit einer Straßenaktion, bei der große Infowürfel innerhalb und außerhalb der AWO-Senioreneinrichtungen platziert werden. Diese Aktion findet landesweit statt. Die AWO Seniorenheime „Haus Silberhöhe“ in der Querfurter Straße 13, Seniorenheim „Lindenhof“ in der Beesener Straße 227 sowie das Seniorenheim „Drosselweg“ in der Calvinstraße 6 beteiligen sich daran.
In einem Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Pflegereform vom 15. März 2021 ist ein weiterer Umsetzungsschritt für die Einführung des Personalbemessungsverfahrens in der stationären Pflege vorgesehen. Danach sollen 2023 weitere zusätzliche Fach-und Hilfskraftstellen in Pflegeeinrichtungen geschaffen und finanziert werden. Allerdings ist das nur etwa die Hälfte der Stellen, die für die Pflege notwendig wären.
„Nur mit einer nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen kann der Pflegeberuf wieder an Attraktivität gewinnen und die anstehenden Herausforderungen bewältigt werden. Warum wird mit der Pflegereform nicht der große Schritt der Sicherung des notwendigen Personals gewagt, indem die Möglichkeit gegeben wird, alle erforderlichen Stellen in der Pflege zu besetzen? Im Rahmen der Entwicklung und Erprobung eines wissenschaftlich fundierten Verfahrens zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in Pflegeeinrichtungen wurde festgestellt, dass der für die Erbringung einer fachgerechten pflegerischen Versorgung erforderliche Personalzuwachs bei 36 Prozent liegt. Warum kann ein bundeseinheitliches Personalbemessungsverfahren nicht schneller eingeführt werden? Das sorgt nicht nur für die längst überfällige Entlastung des noch vorhandenen Personals und dessen Gesunderhaltung, sondern v.a. auch für eine individuellere und auch ganzheitlichere Pflege, die die sozialen, körperlichen und seelischen Bedürfnisse der Menschen endlich wieder in den Mittelpunkt stellt“, fordert Dr. Gaby Hayne, Geschäftsführerin des AWO Regionalverbandes Halle-Merseburg e.V. „Zudem würde es auch Pflegekräfte, die aus dem Beruf ausgestiegen sind, zur Rückkehr bewegen. Die Mehrausgaben für mehr Personal dürfen allerdings nicht zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen gehen. Deshalb ist der Eigenanteil, der von den pflegebedürftigen Menschen zu zahlen ist, wirksam und verlässlich zu begrenzen.“
Die AWO hat sich selbst jahrelang um Tarifverträge gedrückt. Und Tarif heißt bei der AWO teilweise 20% hinter dem TVöD hinterher hinken.
Und was heißt schon Arbeitsbedingungen verbessern? Das liegt ja wohl in der Hand der AWO als Arbeitgeber.
Die AWO fordert hier Vergütung aus Steuermitteln und schiebt dafür die Pflege vors Loch und damit auch ja alle zufrieden sind wird gleich noch versicht alles zum Wohle der Pflegebedürftigen zu fordern.
Welche sinnvollen und konkreten Maßnahmen hat denn die AWO bisher bewerkstelligt außer zu fordern, zu verlangen oder anzumahnen?
Ein Umdenken in der Pflege ist längst überfällig
Tja, mag sein, aber keiner sagt richtig woher das Geld kommt. Pauschal aus Steuetgeldetn ist keine konkrete Aussage. Welche Steuern sollen erhöht werden. Und nur Pflegern mehr geben, wenn dann woanders, z.B. am meist eh schon miesen Essen gespart wird, bringt den Kunden auch nichts.
Und was noch mehr fehlt als bessere Pflege ist: Die Alten in den Heimen ernst nehmen und als zahlende Kunden sehen. Die oft gängige Behandlung wie unmündige Kinder ablegen. Da ist noch viel zu tun. Und das kostet kein Geld, nur Respekt. Am Besten, man schafft sich finanzielle Unabhängigkeit für das Alter. Leider versuchen Grün und Rot das zu verhindern. Wer fürs Alter spart soll durch Vermögenssteuer etc. bestraft werden.
Diese Forderungen sind grunsätzlich berechtigt , leider werden die Leistungserbringer (Pflegekräfte ) auch bei den Wohlfahrtverbänden zugunsten der üppigen Gehälter ihrer Geschäftsführer auch nur skrupellos ausgebeutet.
So ist es und auch in anderen Branchen ist das zu beobachten.