Grundschullehrer in Sachsen-Anhalt sollen besser bezahlt werden – Gehalt wird schrittweise angehoben – Schullaufbahn-Empfehlung weiterhin nicht bindend

Lehrkäfte an Sachsen-Anhalts Grundschulen sollen künftig besser bezahlt werden. Die Regierungskoalition aus CDU, SPD und FDP hat beschlossen, das Gehalt stufenweise an das Niveau der Nachbarländer anzupassen. Einem entsprechenden Antrag wurde im Finanzausschuss des Landtags zugestimmt.
“Ich bin allen beteiligten Akteuren für die konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Tagen und Wochen ausdrücklich dankbar. Im Sinne unserer Lehrkräfte, unserer Schülerinnen und Schüler und den verschiedenen Schulträgern konnten wir professionelle und qualifizierte Vorschläge machen, um die Bildungslandschaft perspektivisch zu reformieren. Ebenfalls werden dringliche Herausforderungen im System bedarfsgerecht angegangen”, sagt der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Guido Heuer. “Für uns als Fraktion ist es essenziell, die Sekundarschulen künftig zu stärken. Nur so können wir den akuten Fachkräftemangel im Handwerk und weiten Teilen unserer Wirtschaft bekämpfen. Mit der modifizierten Schullaufbahnempfehlung werden sowohl Schülerinnen und Schüler, als auch deren Eltern sensibilisiert, den bestmöglichen Bildungsweg einzuschlagen. Dabei wird der Elternwille weiterhin respektiert. Im Sinne unserer Kinder ist eine qualifizierte und ehrliche Einschätzung der Leistungsfähigkeit durch ausgebildetes und erfahrenes Lehrpersonal notwendig, um die Anforderungen des Gymnasiums darzustellen.“
Der bildungspolitische Sprecher der CDU, Carsten Borchert, ergänzt zur langfristigen Verbesserung der Unterrichtsversorgung im Land: „Die duale Lehramtsausbildung ist die Zukunft. Mit dem Pilotprojekt des neuen Anwärtermodells ermöglichen wir ca. 30 Studierenden des Sekundarschullehramts ab dem Wintersemester 2024/2025 bereits im Studium mehr schulpraktische Erfahrungen zu sammeln. So wird es zukünftig möglich sein, die Referendarzeit deutlich zu verkürzen. Absolventen der Lehramtsausbildung können dadurch früher vor der Klasse stehen und einen Beitrag zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung leisten.“
Zudem hat man sich auf ein Pilotprojekt zur verpflichtenden Zusammenarbeit von Schule und Hort verständigt. Unter anderem sollen Hausaufgaben nicht nur betreut, sondern auch qualitativ begleitet und kontrolliert werden. Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Sachsen-Anhalts, Tobias Krull, führt hierzu aus: „Unser Ziel ist eine Verbesserung der Zusammenarbeit von Grundschule und Hort. Dazu gehören auch verbindliche Regelungen zur Betreuung der Hausaufgaben. Mit dem beschlossenen Pilotprojekt werden hier entsprechende Erfahrungen gesammelt. Welche weiteren Schritte dann im Rahmen der Ganztagsbetreuung notwendig sind, werden wir anschließend fachlich evaluieren. Die unterschiedlichen Träger der Horte werden wir in diesen Prozess einbeziehen.“
Im Zusammenhang mit den abschließenden Beratungen über den Landeshaushalt 2023 haben sich die Koalitionspartner CDU, SPD und FDP auf wichtige bildungspolitische Entscheidungen verständigt. Die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Katja Pähle, spricht von einem „anstrengenden Einigungsprozess“, sagt aber: „Schule hat in der politischen Debatte in Sachsen-Anhalt endlich wieder die Rolle bekommen, die ihr zukommt. Weichenstellungen in der Bildungspolitik haben entscheidende Bedeutung für die Zukunft des Landes – und der Kinder, die es zukünftig gestalten werden.“
Zu den vereinbarten Punkten erklärt Katja Pähle, SPD-Fraktionsvorsitzende:
· Gleichbehandlung von Grundschullehrkräften
„Endlich kommt die Anhebung der Gehälter für Grundschullehrer:innen – und sie kommt für alle. In den letzten Jahren sind Vorstöße der SPD immer an anderen Prioritäten bei der Haushaltsaufstellung gescheitert. Jetzt kommt die Gleichstellung mit den Nachbarländern in drei Schritten. Bis zum Beginn des Schuljahrs 2025/26 werden alle Grundschullehrer:innen die Gehaltsgruppe E 13/A 13 bekommen. Ein wesentlicher Grund, warum sich junge Lehrer:innen nach dem Studium für eine Stelle in anderen Bundesländern entschieden haben, fällt damit weg. Und das Land zollt allen seinen Lehrkräften gleichermaßen Respekt für ihrer Arbeit, auch finanziell.“
· Mehr Qualität bei der Ganztagsbetreuung im Grundschulalter
„Der Bund hat ein Ganztagsförderungsgesetz beschlossen. Das hat auch bei uns eine Debatte darüber angestoßen, wie wir damit für eine qualitativ bessere Ganztagsbetreuung im Grundschulalter sorgen können. Für Sachsen-Anhalt bringtdas Gesetz zwar nichts grundlegend Neues, weil unsere Kinder den Anspruch auf Ganztagsbetreuung längst haben, sogar mehr als nach dem Bundesgesetz. Auch echte Ganztagsschulen können nach unserem Schulgesetz längst eingerichtet werden. Aber daneben wollen wir auch an allen anderen Schulstandorten die Zusammenarbeit von Grundschule und Hort verbessern, nicht zuletzt bei der Hausaufgabenbetreuung. Dazu werden sie jetzt auch gesetzlich verpflichtet. In 30 Modellprojekten sollen zudem verschiedene Formen einer engeren Kooperation erprobt werden. Schulen und Horte werden diese Modellprojekte gemeinsam beantragen.“
· Die Schullaufbahnempfehlung wird weiterentwickelt, aber bleibt eine Empfehlung
„Die Empfehlung der Grundschule, welche weiterführende Schule ein Kind besuchen sollte, ist eine wichtige pädagogische Hilfe für die Familien. Die letzte Entscheidung treffen jedoch die Eltern, und das wird auch so bleiben. Aber die Schullaufbahnempfehlung soll aussagekräftiger werden. Alle Eltern sollen dazu ein Lernberatungsgespräch mit den Lehrkräften führen, wie es an vielen Grundschulen längst selbstverständliche Praxis ist. Grundlage der Empfehlung ist dabei auch der Notendurchschnitt in den drei wichtigsten Fächern. Wenn die Empfehlung der Schule und die Absicht der Eltern auseinanderfallen, soll es einen Probeunterricht am Gymnasium geben – wie das praktisch durchgeführt werden kann, muss das Bildungsministerium sich jetzt überlegen. Für uns als SPD ist wichtig: Es geht nicht darum, Kinder vom Besuch des Gymnasiums abzuschrecken. Auch ein späterer Wechsel ist möglich. Unser Land braucht dringend junge Leute mit guten Schulabschlüssen von allen Schulformen, auch mit der allgemeinen Hochschulreife!“
· Duales Lehramtsstudium in Magdeburg
„Was schon beim Bildungsgipfel vereinbart wurde, haben wir jetzt näher ausgestaltet: An der Otto-von-Guericke-Universität soll es ein Lehramtsstudium in den dort angebotenen Fächern mit einem erhöhten Praxisanteil geben. Die Studierenden werden also schon frühzeitig Erfahrungen mit dem Unterrichten sammeln.“
“Sachsen-Anhalt muss Chancenland werden und braucht weltbeste Bildung in den Schulen. Deswegen ist es jetzt so wichtig, neue Wege zu gehen und in qualifizierte Lehrkräfte zu investieren. Nur so können wir mehr junge Menschen für den Lehrerberuf begeistern, aber auch als Land im bundesweiten Vergleich für Lehrerinnen und Lehrer attraktiv bleiben”, sagt Andreas Silbersack, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion. “Genau hier setzt die Deutschlandkoalition die richtigen Akzente. Die vereinbarte schrittweise Anhebung der Gehälter für die Lehrkräfte an unseren Grundschulen ist deshalb genau das richtige Signal auch an die Eltern und die Schülerinnen und Schüler im Land. Wir Freie Demokraten wollen den Menschen ein selbstbestimmtes Leben auf Grundlage ihrer eigenen Leistungsbereitschaft und -fähigkeit ermöglichen. Der soziale und finanzielle Hintergrund der Eltern dürfen keinen Einfluss auf den Bildungserfolg haben. Deswegen war es für uns auch so wichtig, dass mit der Einigung der Koalition auch die verschiedenen Schulformen mit ihren Profilen durch eine intensive Beratung von Eltern gestärkt werden. Gleichzeitig respektieren wir den Elternwillen, indem es bei einer nicht-bindenden Schullaufbahnempfehlung bleibt. Schülerinnen und Schüler der Sekundarschulen erhalten außerdem die Möglichkeit, ab Klasse 7 jederzeit in den höheren Bildungsgang zu wechseln. Die Voraussetzung dafür sind die schulischen Leistungen in den Kernfächern Deutsch, Mathe und 1. Fremdsprache.“
Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßt grundsätzlich die Einigung der Koalitionsfraktionen zur Einführung des Einstiegsgehalts A13/E13 für Grundschullehrkräfte, kritisiert aber das Stufenmodell. „Die Zeit für ein Stufenmodell bis 2025 ist in Anbetracht des anhaltenden Lehrkräftemangels unzureichend. Wenn fast alle Nachbarbundesländer den Grundschullehrer*innen A13/E13 als Einstiegsgehalt anbieten, dann können wir nicht bis 2025 warten. Sonst laufen uns die Grundschullehrkräfte weiterhin weg. Wir beantragen in der heutigen Bereinigungssitzung des Finanzausschusses, 26 Millionen Euro im Landeshaushalt 2023 einzuplanen, um A13/E13 in diesem Jahr zu ermöglichen“, sagt Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion. „Der auf dem Tisch liegende Vorschlag zur Schullaufbahnempfehlung ist der falsche Weg. Den mittleren Schulanschluss, die Sekundar- und Gemeinschaftsschulen stärkt man nicht durch mehr Verbindlichkeit bei der Schullaufbahnempfehlung, sondern durch gut ausgestattete, attraktive Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. Das schafft auch mehr Bildungsgerechtigkeit. Dazu macht der zusätzliche Aufwand für Lehrer*innen in Zeiten von Unterrichtsausfall und Lehrkräftemangel diese Idee hoch unrealistisch.“
Mein Gott, tut euch doch nicht so schwer.
Gebt jedem 6jährigen das Abi in die Hand – vom derzeitigen Niveau würde es passen – und der rot grünen „Chancengleichheit“ ist Genüge getan.
Die Lehrer können weiter faul zu Hause rumrollen. Toll. Jetzt auch mit noch mehr Geld
Ach so: 16 Wochen Ferien sind natürlich auch zu wenig. Mindestens 26 sollten es sein.
Es werden doch überall Lehrer gesucht — werde doch Lehrer, dann kannst auch du zu Hause rumrollen und hast 16 Wochen frei! Win, win, win und du musst dich nicht weiter beschweren 🙂
Ach lass doch den Jammerlappen, hat doch sonst nix außer sich im Netz auszuflennen….😭
Nicht schrittweise sondert gleich auf einmal ihr Spinner