Hafen Trotha: Lager für gefährliche Abfälle geplant, Altreifenverbrennung wohl vom Tisch

Im Hafen in Halle-Trotha könnte ein Lager für gefährliche Abfälle entstehen. Die Stadtwerke-Tochter Hafen Halle GmbH einen Antrag zum „Betrieb einer Anlage zur Zwischenlagerung von gefährlichen Abfällen“ beim Landesverwaltungsamt gestellt. Bereits im Juli soll die Anlage in Betrieb gehen.
Bis 6. Mai können sich Interessierte die Planunterlagen im Landesverwaltungsamt oder im Technischen Rathaus ansehen und ihre etwaigen Einwendungen abgeben. Und Kritik kommt bereits von der Bürgerinitiative, die in den vergangenen Jahren gegen die geplante Altreifenverbrennung von Pyrolyx / Pyrolytec vorging. „Eigentlich wollten wir uns schon auflösen“, sagte BI-Sprecher Ruben Hacker dem Stadtrat. Doch dann hörte man von den Plänen der Stadtwerke.
Und die haben es in sich. Jährlich bis zu 150.000 Tonnen gefährlicher Abfällen sollen hier vom LKW auf die Bahn umgeschlagen und ständig 4.000 Tonnen zwischengelagert werden. „Das ist nötig, weil der Umschlag vom LKW auf den Zug nicht immer innerhalb von 24 Stunden gelingt“, sagte Baudezernent Uwe Stäglin. Die Lagerung werde aber in geschlossenen Containern erfolgen.
Dagegen hegt die Initiative Hoffnungen, dass die geplante Altreifenverbrennung nun gar nicht mehr kommt. Man habe Klage gegen das Vorhaben eingereicht, so Hacker. Auf Vorschlag der betroffenen Firma ruhe die Klage jedoch momentan. „Wir gehen davon aus, dass die Anlage nicht mehr im Hafen gebaut wird“, so Hacker. Die Genehmigung gilt noch bis Mitte nächsten Jahres. Seien dann keine Aktivitäten zu verzeichnen, erlösche diese.
Um den Bau der sogenannten Wertstoff-Rückgewinnungsanlage für Gummi-Granulat gibt es seit Jahren Streit. 2009 war bereits erster Spatenstich für die Anlage. Seit dem tat sich lange nichts, die Firma wurde verkauft. Der neue Betreiber will nun unter dem Namen Pyrolytech GmbH loslegen. Errichtet werden soll die Fabrik durch den Anlagenbauer Zeppelin Systems. Geplant war zwischenzeitlich ein Start der Anlage im Herbst vergangenen Jahres, auch daraus wurde nichts. Vorgesehen ist die Schaffung von 25 Arbeitsplätzen, darunter vier Azubis. Nachdem zunächst im Hafengelände gebaut werden soll, ist nun ein Standort wenige hundert Meter entfernt in der Brachwitzer Straße vorgesehen.
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