Halle-Kasseler-Bahn wird saniert: Arbeiten zwischen Angersdorf und Sangerhausen starten im Herbst, Bahnhof Eisleben wird auch erneuert, Elektronische Stellwerke kommen

In den vergangenen Monaten war die Bahnstrecke Halle (Saale) – Kassel mehrfach auf negative Weise in den Schlagzeilen. So waren des Öfteren Stellwerke nicht besetzt, es kam zu Zugausfällen. Nun will die Deutsche Bahn aber für mehr Qualität und eine höhere Leistungsfähigkeit sorgen und modernisiert die stark befahrene Strecke zwischen Halle und dem hessischen Eichenberg. Für zwei wichtige Teilprojekte hat die zuständige Behörde jetzt Baurecht erteilt: den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Lutherstadt Eisleben und den Bau eines 740 Meter langen Überholgleises für Güterzüge in Sangerhausen. Das ist neben dem in Röblingen am See das zweite Überholgleis für lange Güterzüge auf der Strecke.
Im Fokus der Modernisierung der Strecke steht auch der Bau von 14 neuen Elektronischen Stellwerken (ESTW), die künftig die Züge auf der Strecke steuern. 33 alte meist mechanische Stellwerke ersetzt die DB zwischen Halle und Eichenberg: unter anderem in Berga-Kelbra, Sangerhausen, Riestedt, Blankenheim, Lutherstadt Eisleben, Röblingen am See und in Teutschenthal. Die Bedienung erfolgt künftig aus Röblingen am See in Sachsen-Anhalt. Im Herbst 2025 starten hierfür die Bauarbeiten im Abschnitt Sangerhausen – Angersdorf.
DB-Projektleiter Uwe Sieber: „Wir bringen unser Bestandsnetz auf Vordermann und modernisieren zwischen Halle und Kassel eine wichtige Ost-West-Achse unserer Infrastruktur. Die Stellwerkstechnik ist veraltet, störanfällig und erfordert einen hohen Personaleinsatz. Das soll sich ändern. Um unseren straffen Zeitplan zu halten, haben wir frühzeitig Bauunternehmen und Lieferanten informiert. Unser Ziel ist es, dass mehr Züge auf der Strecke fahren können und wir eine bessere Qualität für die Reisenden bieten.“
Damit Reisende in Lutherstadt Eisleben künftig stufenfrei ein- und aussteigen können, baut die DB dort neue Bahnsteige mit einem taktilen Leitsystem für Blinde und Sehschwache. Eine neue Personenunterführung und neue Aufzüge verbessern insgesamt die Erreichbarkeit. Zudem tauscht die DB im Bahnhofsbereich Signaltechnik. Bereits Ende 2027 werden die Baumaßnahmen auf der Strecke Halle-Eichenberg abgeschlossen sein. So kann die Strecke bei späteren Generalsanierungen auch als robuste und verlässliche Umleitung dienen.
Die Arbeiten sind Teil des Gesamtprogramms „S3“, das die DB zur strukturellen Sanierung des Konzerns innerhalb der nächsten drei Jahre gestartet hat. Ziel ist, die Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherzustellen, das Kundenerlebnis deutlich zu verbessern und die finanzielle Tragfähigkeit der DB abzusichern. Kurz: Die DB soll pünktlicher, verlässlicher und profitabler werden.
In der Infrastruktur steht die Bestandssanierung im Fokus. Dies beinhaltet die Generalsanierung von insgesamt 1.500 Streckenkilometern und damit aller kommunizierten Korridore bis 2027 sowie weitere umfangreiche Maßnahmen wie der Austausch von 200 alten, störanfälligen Stellwerken.
In der Tat eine essenzielle Strecke zwischen den Ost-West-Metropolen, da sonst erst über Braunschweig im Norden oder Eisenach im Süden gefahren werden kann. Die Aufwertung und der Ausbau wird dringend benötigt, das zeigt die hohe Auslastung in den Zügen. Allerdings ist die Strecke ohne einen barrierefreien Umstieg am Knoten Eichenberg weiterhin kaum zumutbar. Bedauerlich, dass dies weiterhin nicht priorisiert wird.
Angersdorf ist zwar vernachlässigbar, aber wenn man durch den Tunnel muss, der ist seeehr tief. Genauso Röblingen. Und in Lu Eisleben dürfen Zusteiger erst nach Einfahrt des Zuges auf das Gleis. Gerade der Abschnitt Halle – Eisleben hat auch Bedeutung für den Berufsverkehr.
Schiene wurde eben kaputtgespart.
Und bei der Unstrutbahn ist in Wangen Schluss, obwohl die mal Artern an der Strecke Erfurt – Magdeburg fuhr. Schienen dürften noch liegen, wenn die denn nicht Metallsammlern gefallen haben.