Halle mit Wanderungsgewinn, Magdeburg mit Verlust
Im vergangenen Jahr mehr Menschen nach Sachsen-Anhalt gezogen als weggezogen sind. Für den positiven Wanderungsgewinn ist unter anderem Halle verantwortlich, während in Magdeburg mehr Menschen die Stadt verlassen haben als zugezogen sind. Innerhalb des Jahres 2019 wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes 57.852 Zugezogene in Sachsen-Anhalt begrüßt, 55.424 Personen haben das Bundesland verlassen. Dadurch hat sich der Wanderungsgewinn gegenüber dem Jahr zuvor um 669 Personen bzw. 38 % erhöht. Trotzdem konntes Geburtendefizit konnte damit nicht ausgeglichen werden und die Bevölkerung schrumpfte um 13 539 Personen. Es sterben also mehr Menschen als neugeboren werden.
Erstmalig seit 1991 war der Wanderungssaldo der deutschen Bevölkerung gegenüber den anderen Bundesländern insgesamt positiv. Insgesamt verlegten 24 922 Deutsche ihren Wohnsitz nach Sachsen-Anhalt; gleichzeitig zogen nur 24 802 Deutsche ins restliche Bundesgebiet fort (Wanderungsgewinn in Höhe von 120 Personen). Gewinne wurden gegenüber 9 Bundesländern registriert. Spitzenreiter war Baden-Württemberg, wo ein Wanderungsgewinn von 291 Personen entstand. Weiterhin folgten Bayern mit einem Wanderungsgewinn von 281 Deutschen, Nordrhein-Westfalen (Wanderungsgewinn von 240 Personen), Berlin (174), Rheinland-Pfalz (112), Brandenburg (90), Hessen (47), das Saarland (16) und Niedersachsen (14).
Ob es sich hierbei um Rückkehrer handelte, kann das Statistische Landesamt nicht feststellen, da Angaben zu früheren Wohnsitzen nicht erfasst werden. Die Altersstruktur deutet auf einen Zuzug von jungen Familien hin, denn der Wanderungsgewinn betraf besonders die erwerbsfähigen Altersgruppen 30 bis unter 40 Jahre (616), 50 bis unter 65 Jahre (536) und 40 bis unter 50 Jahre (393) sowie die Kinder unter 6 Jahre (608) und die Altersgruppe 6 bis unter 15 Jahre (351). Hingegen waren in den Altersgruppen der 18- bis unter 25-jährigen und der 25- bis unter 30-jährigen Deutschen weiterhin deutliche Wanderungsverluste gegenüber den anderen Bundesländern zu verzeichnen. Zudem verlor Sachsen-Anhalt auch Personen in der Altersgruppe der 65-Jährigen und Älteren durch die Nettoabwanderung.
Trotz der neuen Wanderungsgewinne bei der deutschen Bevölkerung blieb die Binnenwanderungsbilanz von Sachsen-Anhalt wie in den Vorjahren negativ. Denn es zogen in Summe 2 907 Ausländerinnen und Ausländer mehr in andere Bundesländer fort als von dort zuzogen. Bei den Binnenwanderungen der Bevölkerung insgesamt verzeichnete Sachsen-Anhalt nur noch gegenüber Brandenburg (98 Personen), Bayern (61), Rheinland-Pfalz (41) und Baden-Württemberg (18) Wanderungsgewinne. Allerdings konnte der Binnenwanderungsverlust im Vergleich zum Jahr 2018 um 407 Personen reduziert werden.
Neben der positiven Binnenwanderungsbilanz der Deutschen ergab sich der Gesamtwanderungsgewinn 2019 auch durch einen Außenwanderungsgewinn bei der ausländischen Bevölkerung in Höhe von 4 076 Personen. 61 % der zugezogenen Ausländerinnen und Ausländer kamen aus Ländern der Europäischen Union (EU). Größtes Nettozuwanderungsland war Indien mit einem Wanderungsgewinn von 394 ausländischen Personen, dicht gefolgt von Bulgarien (327) und Syrien (297). Weitere Spitzenreiter unter den Herkunftsländern waren Rumänien (257), Vietnam (236) sowie Polen (207).
Regional betrachtet profitierten vom positiven Zustrom die Landkreise Harz, Salzlandkreis, Jerichower Land, Saalekreis, Burgenlandkreis, Börde, Wittenberg, die kreisfreie Stadt Halle (Saale) sowie der Landkreis Mansfeld-Südharz mit Wanderungsgewinnen zwischen 945 und 7 Personen. Wanderungsverluste verzeichneten die Landeshauptstadt Magdeburg mit 318 Personen, die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau (228) sowie der Altmarkkreis Salzwedel (54) und die Landkreise Stendal (16) und Anhalt-Bitterfeld (2).
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