„(H)alle spielt mit!“: das war das große Mitmachkonzert auf dem Markt

Am Sonntag gehörte den Hobby-Musikern aus Halle die große Bühne. Auf dem Marktplatz musizierten sie gemeinsam beim Mitmachkonzert. Willkommen war jeder musikalische Mensch, ob Kind oder Rentner. Generalmusikdirektor Josep Caballé-Domenech von der Staatskapelle dirigierte das ungewöhnliche Orchester. Das präsentierte »Morgenstimmung« und »In der Halle des Bergkönigs« von Edvard Grieg sowie die Ungarischen Tänze von Johannes Brahms. Wegen angekündigter Schauer wurde das Mitmachkonzert zeitlich nach vorn gezogen. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte, denn kurz nach Ende des Konzerts fing es an mit regnen.
Das Konzert war zugleich der Abschied von Josep Caballé-Domenech- Fünf Jahre lenkte er als Generalmusikdirektor und Chefdirigent die Geschicke der Staatskapelle Halle und der Oper Halle. Samstag war er letztmalig im Opernhaus in Aktion erleben. Zum Abschied gab es Puccinis fulminantes Meisterwerk Tosca. Und quasi als Höhepunkt dann das große Mitmachkonzert. Die Mitglieder der Staatskapelle bedankten sich mit Blumen mit Domenech. Ebenfalls nach fünf Jahren verlässt außerdem Staatskapellen-Direktorin Claudia Brinker Halle und wurde ebenfalls verabschiedet.
Der katalanische Dirigent Domenach wurde in Barcelona geboren und stammt aus einer Musikerfamilie. Er studierte zunächst Klavier, Schlagwerk, Gesang und Geige in Barcelona. Sein Dirigierstudium absolvierte Caballé-Domenech bei David Zinman und Jorma Panula beim Aspen Music Festival, bei Sergiu Comissiona und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sein Operndebüt gab er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, wo er seither mehrere Produktionen leitete, darunter Così fan tutte, L’elisir d’amore und die Uraufführung der Oper La cabeza del Bautista von Enric Palomar. Darüber hinaus dirigierte er auch Gastspiele des Gran Teatre del Liceu bei den Savonlinna Opernfestspielen und am Teatro La Fenice in Venedig. Außerdem trat er u. a. an der Staatsoper Stuttgart, der Komischen Oper Berlin, der Wiener Volksoper, dem Teatro Nacional São Carlos in Lissabon, an der Ópera de Oviedo, den Opernhäusern von Bilbao und San Sebastian und am Theater an der Wien auf. Seit der Spielzeit 2011 /2012 besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der Semperoper Dresden. 2014 debütierte der Katalane mit großem Erfolg am Aalto-Musiktheater Essen, an der Deutschen Staatsoper Berlin und am Théâtre National du Capitôle de Toulouse. 2016 folgte sein Debüt an der Staatsoper Hamburg. In der Spielzeit 2017/2018 wird er dort Cavalleria rusticana und I Pagliacci dirigieren. An der Oper Halle übernahm der Dirigent in der Saison 2015 / 2016 mit großem Erfolg die Wiederaufnahme von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen und dirigierte die kolumbianische Erstaufführung von Richard Strauss’ Oper Salome am Teatro Mayor in Bogotá. Im Konzertbereich leitete Josep Caballé-Domenech bisher Orchester wie das Royal Philharmonic Orchestra London, das Tonhalle-Orchester Zürich, das WDR Sinfonieorchester Köln, das Swedish Radio Symphony Orchestra, die Radio Kamer Filharmonie, das Orquestra Sinfónica de Radio Televisión Española und das New Japan Philharmonic Orchestra. Seit der Spielzeit 2011 / 2012 ist er Music Director des Colorado Springs Philharmonic. Von Januar 2018 an ist er Künstlerischer Leiter des Orquesta Filarmónica de Bogotá.
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