Halle stoppt alle Steinschüttung am Saaleufer in Naturschutzgebieten und setzt Schotterungen außerhalb fort – Umweltdezernent entschuldigt sich für bisheriges Vorgehen – Stadt hofft auf Versicherung
Für heftige Diskussionen haben die Schotterungen am Saaleufer in Halle gesorgt. Vor Gericht konnten sich Umweltschützer durchsetzen, wonach für Steinschüttungen in FFH- oder Vogelschutzgebieten zuvor eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen muss. Nun will die Stadt diese Schotterungen ganz stoppen, dagegen wird außerhalb der Naturschutzgebiet weiter geschottert. Das kündigte die Stadtverwaltung im Stadtrat an.
Diese Variante wäre günstiger als ein kompletter Stopp der Maßnahmen. Trotzdem rollt auf die Stadt eine Schadenssummer von mehreren hunderttausend Euro an. Bei einem kompletten Stopp der Maßnahmen wäre es aber möglicherweise doppelt so viel. Für die Begleichung der Kosten hofft die Stadt nun auf den kommunalen Schadensausgleich, sagte Umweltdezernent René Rebenstorf. Denn die beauftragte Firma muss bezahlt werden, sie hat eine gültige Ausschreibung gewonnen. Die genauen Kosten ermittelt die Stadtverwaltung aber gerade noch.
Damit sind die Maßnahmen auf rund 3.300 Metern Uferzone gestoppt. Dagegen werden auf 2.438 Metern die Schotterungen wie geplant stattfinden. Das Gerichtsurteil selbst hat nur Auswirkungen auf 30 Meter der Steinschüttungen an der Peißnitz-Nordspitze, die für illegal erklärt worden sind. Die Schüttungen beispielsweise an der Saline, am Sandanger und am Amselgrund sind damit Rechtens.
Wolfgang Aldag (Grüne) beklagte in der Stadtratssitzung, dass sich Dezernent Rebenstorf als gewählter Beigeordnete sich hinter einem Fachbereichsleiter zurückziehe. Der ist erst seit kurzem bei der Stadt und war in das damalige Verfahren gar nicht einbezogen. „Wer übernimmt jetzt die Verantwortung für den Schaden, wer kommt dafür auf“, fragte Aldag in der Sitzung. Rebenstorf selbst sagte, er könne sich nur entschuldigen, dass der Verwaltung an der Stelle ein Fehler unterlaufen sei und wolle dafür sorgen, dass sowetwas nicht erneut passiere. Schadensminimierung stehe jetzt an erster Stelle.
Er halte die Steinschüttungen für falsch und umweltschädlich, meinte Sven Thomas (Hauptsache Halle). Neben dem monetären Schaden gebe es aber auch den Schaden am Naturraum der Stadt Halle, sagte Christian Feigl (Grüne).
Also jede Menge Diskussionsstoff für die Zukunft. Bürgermeister Egbert Geier kündigte eine Sondersitzung mit den Fraktionen zum Thema an. Und dann sind da noch Anträge der Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen und Hauptsache Halle / Freie Wähler, die einen kompletten Stopp der Maßnahmen vorsehen und die im kommenden Monat in den Fachausschüssen beraten werden.
Was für ein sinnloses Urteil !
Die Steine müssen komplett weg !!
Dafür sollen dann die Bäume am Ufer nach und nach unterspült werden, oder wie?
Sofort diesen Hauptschüler suspendieren, bevor er noch mehr schaden anrichtet.
Eine weitere Schotterung der Saaleufer wäre „günstiger“ als ein Stopp der fortlaufenden Schädigung der Natur!? „Wer übernimmt die Verantwortung für den Schaden, wer kommt dafür auf?“ Ja, das würde die Einwohner von Halle (Steuerzahler) auch interessieren. Wem sind „Fehler unterlaufen“? In diesem Zusammenhang könnte man ja auch Auskunft über nicht nachvollziehbare vermehrte Baumfällungen und die fragwürdige Umwandlung von Ackerland in Bauland geben, alles Schäden am „Naturraum Halle“.
Dafür sollen dann die Bäume am Ufer nach und nach unterspült werden, oder wie?
Dann geht auch Naturraum kaputt…
@ Herr Rebensdorf, Fehler zugeben ist nicht ihre Kompetenz…….. was ist eigentlich ihre Kompetenz? Da passieren so viele Fehler …..für die Umwelt agieren sie keinesfalls. Müsste ich als Bürger der Stadt Halle Schulnoten für ihre Arbeit vergeben, dann wäre es maximal eine 5.
Ich plädiere dafür, dass Entscheidungsträger mit Teilen ihres Gehaltes zur Verantwortung gezogen werden. Dann würden solche leichtfertigen Entscheidungen nicht getroffen werden.
Dem Kommentar kann man sich nur anschließen.
Da solltest du blitzesflink mal die Gesetzeslage ändern (lassen); macht in Sa-Anh ein Landtag. Vorher wirds halt nüscht. Ist Pech, nicht nur für die Kuh Elsa.
Also wenn man bei der Rentenversicherung in bestimmten Bereichen mit Entscheidungsgewalt arbeitet, muss man für Fehlentscheidungen eine Versicherung abschließen und selber bezahlen.
Wie sieht es damit in der Stadtverwaltung aus?
Einfach sagen, sorry, mir ist da ein Fehler passiert und mehrere hunderttausend Euro Steuergeld in den Sand setzen ist nicht si prall.
Wie viele Mitarbeiter der Rentenversicherung mussten in den vergangenen 10 Jahren bei Fehlentscheidungen zahlen?
Da frag doch die Rentenversicherung.
Die Halleschen Schildbürgerstreiche im Bereich Umwelt und Natur müssen endlich aufhören. Baumfällungen, Schotterung, unnötige Versiegelungen, Zubau von Windschneisen etc.pp. Die Liste wächst ständig. Mehr frühe Bürgerbeteiligung ist dringend notwendig. Hoffentlich wird wenigstens der beschlossene Klimaschutzrat nicht wieder verschleppt. Die Extremwetter nehmen immer mehr zu. Die Inkompetenz der Stadtverwaltung ist olympiaverdächtig und es gibt in Halles Forschungseinrichtungen usw. viele Experten zu Ökologie, Bauen, EE-Physik usw. die bereit sind einen Beitrag für die Stadt zu leisten. Also, Stadtverwaltung: runter vom hohen Ross, ihr seid nicht so kompetent wie ihr glaubt. Bürger endlich mitnehmen. Nur so funktioniert Demokratie.
Schotterumgen müssen sein. Es kann nicht sein, dass sich ein Angler am Flus9sufer , durch Ausrutschen auf alten verfaulte Pflanzen, die Knochen bricht.
Nunja…
Würde man das Ufer weiterhin wegspülen lassen, würden irgendwann die Bäume ins Wasser kippen…
Und Bäume speichern viel CO2
Die ganzen selbst ernannten Experten werden schon gut in ihren Einrichtungen bezahlt, da braucht man sie nicht auch noch in die Stadtverwaltung reinzunehmen. Klimaschutzrat, bitte für welches Klima? Doch nicht etwa für das ausschließlich hallesche? Bürger haben jedesmal die Wahl in vier jahren, also jammer nicht über derzeitige Zustände. Bürger müssen sich halt auch aufstellen und wählen lassen, ansonsten hat der Rat das Sagen. So funktioniert Demokratie. Geh halt deinem Wahlkreis-Stadtrat aufs Schwein, dafür ist der da.
Ich würde mich für einen, quasi, Freispruch nicht entschuldigen. Ein tschuldigung für die knapp 30 m reicht da völlig. Passiert eben auf Strecke gesehen.
Die Schotterungen müssen komplett gestoppt, die Schäden ersetzt werden.
Was für Schäden? Im Gegenteil.Der grüne Schlick ist weg sowie das verfiltzte pflanzliche Gelumpe und Gestrüpp. Man kann das als Wohltat bezeichnen.
Was für Schäden? Das sich in den Schüttungsfugen/-zwischenräumen Kleinlebewesen ansiedeln können? Das sich in den Schüttungsfugen/-zwischenräumen Flußsediment und sich zersetzendes Laub einlagert, welches dann den Nährboden für natürliche Aussamungen bildet?
Das ist später Wildwuchs und verfault. Die kleinen Viecher krabbeln sonst wohin. Aufschüttungen weiter komplett durchziehen. Alles andere ist grünes Gequarke .
Das kommt dabei raus, wenn man den Bock zum Gärtner macht! Es geht gar nicht, den Baudezernenten gleichzeitig den Umweltbereich zu unterstellen! Das ist einfach Unfug und gehört weg!
Das ist einfach nur bescheuert sich über die Steinschüttung aufzuregen.Mensch habt ihr nichts anderes zu tun?
Setzt unbedingt die steinschüttungen fort
Das kommt dabei raus, wenn man den Bock zum Gärtner macht! Es geht gar nicht, den Baudezernenten gleichzeitig den Umweltbereich zu unterstellen! Das ist einfach Unfug und gehört weg!
Alter der Bäume am Ufer widerspricht der Ausspülungstheorie. Ursprünglich waren punktuelle Verfüllungen geplant. War dann einfacher alles pauschal zuzuschottern. Ein Verbot übermotorisierter PS-Protz-Motorboote würde das Ufer und die übrige Saale samt Tourismus mehr schützen. Durch Hochwasser vielfach mehr Sedimentablagerung als Erosionsschäden. Schauen Sie sich Rhein und Main an; das sind weitgehend tote Kanäle. Unsere ostdeutschen Flüsse sollen etwas besonderes bleiben.