Halle stoppt Fällungen im Trothaer Wäldchen – droht Regress?

Die Stadt Halle hat die Baumfällungen im sogenannten „Trothaer Wäldchen“ gestoppt. Von Seiten der Bahn könnten nun Schadensersatzansprüche auf die Stadt zukommen. Denn Firmen waren für die Maßnahmen schon beauftragt. Im Rahmen des Baubeschlusses für die Zugbildungsanlage gilt das Waldstück in Trotha als Ausgleichsmaßnahme, es liegt also eine Genehmigung vor. Das Waldstück soll zu einem mitteleuropäischen Mischwald umgewandelt werden. Dafür sollen Eschen und Pappeln gefällt werden. Die Robinien wurden bereits im Frühjahr geringelt, damit sie langsam absterben.
Umweltdezernent René Rebenstorf begründete im Hauptausschuss den auferlegten Stopp der Fällungen damit, dass man mit der Bahn Gespräche führe, ganz auf die Maßnahme zu verzichten. Mit dem Fällungsstopp wollte man verhindern, „dass bis dahin Tatsachen geschaffen werden.“ Denn bislang gibt es noch kein Ergebnis in den Beratungen zwischen Bahn und Stadt. Bodo Meerheim (Linke) fürchtet Regress-Ansprüche durch die Bahn, denn laut Planfeststellungsbeschluss sind die Maßnahmen rechtens. „Denkbar ist alles“, meinte Oberbürgermeister Bernd Wiegand knapp dazu. Und Christoph Bergner (CDU) zeigte sich verwundert, dass die Stadt einen solchen Beschluss plötzlich kurzfristig kippen will. Wiegand verteidigt die Entscheidung. „Die Stadt benötigt Grünflächen. Und die Robinie wird heute anders bewertet als noch vor Jahren.“
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