Hallenser haben im vorigen Jahr 3,63 Millionen Überstunden geleistet, die Hälfte davon ohne Bezahlung
Es ist der „Fleiß-Pegel“ von Halle: Rund 3,63 Millionen Überstunden haben die Menschen in Halle im vergangenen Jahr am Arbeitsplatz zusätzlich geleistet. Davon 1,75 Millionen Arbeitsstunden zum Nulltarif – ohne Bezahlung. Das geht aus dem „Überstunden-Monitor“ vom Pestel-Institut hervor. Die Wissenschaftler haben dabei die „Plus-Stunden im Job“ im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) untersucht.
Ein pikantes Ergebnis aus dem „Überstunden-Monitor“: „Alle Beschäftigten zusammengenommen haben den Unternehmen in Halle durch unbezahlte Mehrarbeit rund 25,24 Millionen Euro quasi ‚geschenkt‘. Und das ist schon äußerst sparsam – nämlich nur auf Mindestlohn-Basis – gerechnet“, sagt Christian Ullmann von der NGG Leipzig-Halle-Dessau. Außerdem sei der Überstunden-Berg auch ein Gradmesser für den „massiven Fachkräftemangel“.
„Allein in Hotels, Restaurants und Gaststätten leisteten die Beschäftigten im vergangenen Jahr in Halle rund 42.000 Überstunden. 14.000 davon ohne Bezahlung – quasi für umsonst“, so das Pestel-Institut. Die Wissenschaftler haben bei ihrer Untersuchung aktuelle Mikrozensusdaten ausgewertet. Basis der Überstunden-Berechnung ist die Übertragung von Branchen-Durchschnittswerten auf die Beschäftigungsstruktur von Halle.
Mit Blick auf die Überstunden warnt die hiesige NGG: Hotellerie und Gastronomie könnten nicht dauerhaft auf die „Goodwill-Überstunden“ ihrer Beschäftigten bauen. „Es wird höchste Zeit, das Fachkräfte-Loch zu stopfen, das die Corona-Pandemie noch vergrößert hat. Das klappt allerdings nur, wenn Hotels und Restaurants bereit sind, attraktive Löhne zu bezahlen. Perspektivisch muss der Gastro-Startlohn für eine Köchin oder einen Restaurantfachmann nach der Ausbildung bei 3.000 Euro pro Monat für einen Vollzeitjob liegen“, so Christian Ullmann. Dieses „Lohn-Ziel“ müsse die Gastro-Branche Schritt für Schritt erreichen. Nur dann werde es gelingen, junge Menschen für eine Ausbildung im Hotel oder Restaurant zu gewinnen.
Das Gastgewerbe erlebe gerade einen regelrechten „Fachkräfte-Schwund und Mini-Job-Schub“. Ob in der Küche, im Service, an der Hotelrezeption oder an der Bar: „Die Branche versucht, fehlende Fachkräfte immer häufiger durch angelernte Beschäftigte zu ersetzen“, berichtet der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau. Mittlerweile seien 39 Prozent der Gastro-Beschäftigten in der Stadt Mini-Jobber.
Der Fachkräfte-Mangel und eine faire Bezahlung in der Gastronomie, im Lebensmittelhandwerk und in der Ernährungsindustrie werden auch ein Schwerpunktthema auf dem Gewerkschaftstag der NGG Mitte November in Bremen sein, zu dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet wird.
Da sind ja die Coronazahlen vom Tierarzt glaubwürdiger….
Ein Blick auf die Hallenser zeigt ein erschreckendes Bild, die Armut nimmt sichtbar zu. Lebensfreude und ein normales Konsumverhalten sieht man in u.a in Leipzig, in Halle herrscht Tristesse in Form von Tedi, Woolworth & Co. Halle ist bzw. wird zum Armenhaus Ostdeutschlands, daran wird auch kein millionenteures Zukunftszentrum etwas ändern.
Was hat das mit dem Zukunftszentrum zu tun?
Erstaunlich ist wie viele Hallenser umsonst arbeiten.
Nennt man Dummheit
Nennt man Ausbeutung durch die kapitalistischen AG.
Willkommen in Deutschland, wo sich arbeiten lohnt.
Ausbeuten kann man nur Menschen die so dumm sind und sich ausbeuten lassen.
Arbeiten lohnt sich in Deutschland mehr als in sozialistischen Staaten (siehe ehem. DDR) wo die Ausbeutung durch die Herrschenden betrieben wird.
Hallenser sind überwiegend Griesgrämming. Das hat nichts mit Armut zu tun. Das ist mit das erste was „Halunken“ in dieser Stadt bemerken.
Bäuerin Diana frustet wieder.
Vielleicht erklärt sie mal warum Mieten und Grundstückspreise in Halle deutlich über dem Niveau der (Lach)Hauptstadt Magdeburg liegen.
Grüße aus dem attraktiven und lebensfrohen Halle mit Zukunft :).
sozialismus!
Schön wenn die Idioten für mich mit arbeiten 🙂 ich sitze hier und genieße jeden Tag mit Bierpause.
Dauert diese Bierpause den ganzen Tag über an ?
Wenn dein Bürgergeld für nichts anderes reicht
bauch nicht pause
Ach nee. Warum machen wir Überstunden, wo es doch von Fachkräfte und hervorragend in Afrika und dem Nahen Osten ausgebildeten Arbeitern nur so wimmelt?
Wir machen Überstunden, weil viele Leute mental so gepolt sind, sich Angst machen lassen wegen Kündigung bzw. Nicht-Entfristung oder aus einem falsch verstandenen Arbeitseifer oder übertriebenen Verantwortungsbewusstsein … doch am Ende erinnern sich lediglich Angehörige und man selbst an die Überstunden.
„Die Ölv 11“ macht nicht mal Stunden, geschweige denn Überstunden. Das gleicht es ein wenig wieder aus.
Wollen wir wetten, dass die Betriebe, die ihren Leuten die Bezahlung der Überstunden vorenthalten, auch diejenigen sind, die am meisten und lautesten jammern, dass sie kein Personal bekommen, dass sie ausbeuten können ?
Genau so ist es
Wenn man noch dazu schreibt das von 240000 Einwohnern nur ca. 90000 sozialversicherungspflichtig Arbeiten oO
Dann wäre das eine Behauptung ohne Beleg, aber dafür mit wenig Aussagekraft.
An den Kommentaren kann man sehen, dass die , die sich vom Steuerzahler bezahlen lassen, die Realität zum Arbeiten ganz verloren haben.
Die haben sie auch verloren wenn sie von Ausbeutung durch kapitalistische AG sprechen und davon dass sich Arbeit in Deutschland nicht lohnt.