Hallenserin Stella Mehlhorn ist deutsche Junioren-Vizemeisterin im Kajak
„Es hätte Gold sein können“, ärgerte sich Stella nach ihrem bravourösen Finallauf. Zwei Strafsekunden brachten sie um den Sieg. Auf der extrem schwer gehängten Strecke hatte Stella sich im Halbfinale noch mit Platz zwei, hinter der starken Andrea Herzog aus Meißen und vor der Kölnerin Maren Lutz, eine starke Ausgangssituation geschaffen. Aber Finalläufe haben ihre eigenen Gesetze. Die starke nervliche Anspannung, dass man den Sieg schaffen kann und die körperliche Belastung haben so manchen Titelanwärter verlieren lassen. „Stella vor, noch ein Tor“, feuerten sogar Stellas Klassenkameradinnen, als #TeamStella auf einem eigens gemalten Plakat an. Eigens, um ihr auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft und auf der „Road to Krakow“ zur demnächst anstehenden Junioren-Weltmeisterschaft das Beste zu wünschen. Im Finale bewies die Deutsche Jugend-Meisterin des letzten Jahres im Finallauf alle ihre hervorstechenden Qualitäten. Mental und körperlich stark, verbesserte sie die Halbfinalzeit um zwei Sekunden. Und doch musste sie sich nur wegen dieser einen Berührung der Augsburgerin Elena Apel geschlagen geben.
Zusammen mit ihren Vereinskameradinnen Sarah Tauer und Constanze Feine war Stella am Vortag schon in der BSV Halle-Kajakmannschaft auf Platz drei hinter Augsburg (1) und Leipzig (2) gepaddelt. Natürlich ist es doppelt schön, zwei Mal auf dem Treppchen zu stehen.
Überraschung im Canadier-Zweier: Cedric Trödel/Felix Göttling
Gigantisch war die Freude bei den zwei C2-Jugendfahrern Cedric Trödel und Felix Göttling über ihren deutschen Vizemeistertitel. Das hatte keiner erwartet! Sie hatten auch nicht damit gerechnet. Gerade noch so – als letztes Boot – hatten es Cedric und Felix trotz 64 Strafsekunden ins Finale geschafft. Im Finale ließen sie ein wortwörtliches Stangengewitter los: 6 Berührungen standen im Ziel auf ihrem Konto. Trotzdem blieb ihr Name auf Anzeigentafel eine schiere Ewigkeit auf Platz eins stehen bis die Bad Kreuznacher Fahrer Dilli/Dietz sie mit fast 5 Sekunden auf Platz zwei verdrängten. Trainer Sebastian Brendel standen da die Freudentränen in den Augen, hat er doch mit seinem Training die Basis für diesen Erfolg geschaffen.
Die dritte Edel-Medaille in den Einzeldisziplinen holten sich die Junioren Borrmann/Braune im C2 hinter Lehrach/Tuchscherer (Leipzig) und den dies- wie letztjährigen deutschen Meistern Seumel/Seumel aus Zeitz. Die vorangegangenen Qualifikationen hatten die erfolgsverwöhnten Canadierspezialisten noch alle mit Platz eins abgeschlossen. Im Finale waren sie mit sechs Sekunden Abstand auf Platz eins und zwei Berühungen einfach zu langsam für den Titel. Doppelt schmerzlich für Leo, war er doch in seinem C1-Lauf bei der männlichen Jugend mit Bestzeit führend am letzten Tor gekentert und als sicher geglaubter Sieger mit 50 Strafsekunden auf Platz zehn durchgereicht worden. Am Vortag hatten Borrmann/Braune sich noch mit ihren Zeitzer Freunden Seumel/Seumel und den halleschen Vereinskameraden Trödel/Göttling, im Mannschaftsrennen der Canadier-Zweier als Renngemeinschaft Sachsen-Anhalt, den deutschen Meistertitel der Jugend/Junioren gesichert. Das tröstete sie am Schluss wohl leidlich über den Platz drei im Einzelwettbewerb.
Überhaupt waren die Absprachen zur Renngemeinschaft Sachsen-Anhalt wieder geprägt von guter Kenntnis der Trainer über ihre Sportler und anschließend gekrönt vom Erfolg. Neben der Siegermannschaft im 3xC2 Rennen konnte die Mannschaft Marc Harlak/Nico Leßmann (BSV), Steven Heid/Julius Kuplin (BSV) Niklas Buschner/Fabian Pickert (Zeitz) mit Platz drei ebenfalls auf das Podest fahren. Im 3xC1 Teamwettbewerb holten Hannes Seumel, Paul Seumel (Zeitz) und Mark Harlak (BSV) die Silbermedaille. Renngemeinschaften werden immer dann gebildet, wenn die Vereine eines Bundeslandes nicht genug Sportler haben, um selbst eine Mannschaft zu stellen.
Insgesamt zeigte sich der „kampfrichternde“ Vorstandsvorsitzende Uwe Pfannmöller, Schülertrainer Sebastian Brendel und die Jugend- und Juniorentrainer Sebastian Winter, Martin Trummer sehr zufrieden mit der Medaillenbilanz. „15 Sportler hatten sich für dies Meisterschaft in Markkleeberg qualifiziert, acht Finalteilnehmer paddeln zusammen zu sieben Medaillen. Das ist eine Quote mit der wir weiter arbeiten werden, um zur anstehenden deutschen Meisterschaft der Leistungsklasse in Hohenlimburg mit ähnlichen Erfolgen aufwarten zu können“, schloss Martin Trummer das lange Wochenende ab.
Fotos: Böllberger SV
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