Hallesche Bühnen stellen Programm für die neue Spielzeit vor: 35 Premieren warten auf die Besucher – unter anderem mit Prinzen-Sänger Tobias Künzel und der Oscar-nominierten Schauspielerin Sandra Hüller

Im Rahmen ihrer jährlichen Spielzeitpressekonferenz stellten die Bühnen Halle heute ihre Pläne für die kommende Saison 2024 / 2025 vor. Es sprachen Geschäftsführerin Uta van den Broek sowie die künstlerischen Leiterinnen und Leiter der Oper, des Balletts, der Staatskapelle, des neuen theaters und Thalia Theaters sowie des Puppentheaters Halle.
Musikalisches am Puppentheater Halle
Das Puppentheater Halle präsentiert in seiner 71. Spielzeit 5 Premieren und rahmt die Saison dabei musikalisch. So feiert das Puppentheater seinen Auftakt mit der Song-Oper „‚Der süße Duft kommt nicht von Rosen‘ genannt ‚Leichenoper‘“ in der Regie von Matthias Brenner. Dieser wird auch in der Hauptrolle auf der Bühne stehen. Das Ende der Spielzeit markiert im Sommer 2025 „Tod auf dem Thron – Ein Klosical“. Hier bringt das Puppentheater ein Musical von Mark Underwood und Tobias Künzel (Die Prinzen) auf die Bühne, das sowohl in London als auch in Halle zur Aufführung kommt. Tobias Künzel selbst ist dabei auch als Band-Leader zu erleben.
Unter dem Titel „Mit dem Rücken zur Welt – Ein Caspar-David-Friedrich-Abend“ widmet Intendant Christoph Werner dem romantischen Maler zu dessen 250. Geburtstag eine Uraufführung. Claudia Luise Bose, selbst Mitglied des Ensembles, inszeniert mit „Die Verwandlung“ die bekannte Erzählung Franz Kafkas, einem der visionärsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Mit „Was man von hier aus sehen kann“, dem Erfolgsroman von Mariana Leky, wendet sich Regisseurin Ania Michaelis einem modernen Märchen zu.
„Nicht von schlechten Eltern!“ – Die neue Spielzeit an Oper und Ballett
12 Premieren, darunter 8 Inszenierungen im großen Saal sowie 4 Produktionen für junges Publikum und mobile Aufführungen stellten Opernintendant Walter Sutcliffe und Ballettdirektor Michal Sedláček für die kommende Spielzeit vor. Das überspannende Motto „Nicht von schlechten Eltern!“ verweist dabei nicht nur auf den Qualitätsanspruch der Oper Halle, sondern auch auf das Thema Eltern und Erziehung, das sich als roter Faden durch das Programm der Saison ziehen wird. An gleichermaßen geeigneten wie beliebten Stoffen fehlt es der Oper Halle dabei nicht: Premiere feiern werden unter anderem „Madama Butterfly“ von Giacomo Puccini, Wolfangang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ oder der amerikanische Musical-Klassiker „Gypsy – Das wahre Leben der Gypsy Rose Lee“. Mit „Agrippina“ präsentiert die Oper Halle in dieser Spielzeit ein frühes Werk des 24-jährigen Georg Friedrich Händel.
Dazu Opernintendant Walter Sutcliffe: „In zahlreichen Opern spielen Fragen nach der Herkunft oder dem vermeintlichen Vermächtnis eine Rolle. Das wollen wir in dieser Spielzeit zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, was uns von der Vergangenheit mitgegeben oder aufgebürdet wurde. Was wir eigentlich unter gutem Verhalten verstehen und wovon wir uns leiten lassen wollen. Die Bühne erlaubt uns, das mit genügend Abstand und Selbstreflexion zu tun und alle Theatermittel wie Ironie, Romantik, Tragik und Komik einzusetzen.“
Das Ballett Halle baut mit Sergej Prokofjews „Romeo und Julia“ in der Choreografie von Ballettdirektor Michal Sedláček sein Repertoire der Ballett-Klassiker weiter aus, wendet sich aber mit dem Tanzstück „Dusk“ von Nanine Linning auch einem zeitgenössischen Werk zu.
Dazu Michal Sedláček, Ballettdirektor: „Ich habe versprochen, neben meinen eigenen Arbeiten jedes Jahr international Gefeierte Gastchoreografen mit profilierten Handschriften an das Ballett Halle einzuladen. Nun freue ich mich sehr, dass wir mit Nanine Linning eine der innovativsten Choreografinnen mit internationalem Renommee als Gast für die zweite Ballettpremiere im Frühjahr 2025 gewinnen konnten.“
„Hören, was verbindet“ – Neue Formate mit der Staatskapelle Halle
Die Staatskapelle Halle stellte für die Saison ein umfangreiches und vielfältiges Konzertprogramm vor. Neben großen Formaten wie den Sinfoniekonzerten oder der Reihe „Klassik am Nachmittag“und zahlreichen Kammermusikprogrammen wurden für die Saison 2024 / 2025 auch neue Angebote präsentiert. So schaffen Gesprächskonzerte eine besondere Nähe zum Publikum und beim Ball der Staatskapelle gibt es einen gemeinsamen Tanz in den Mai. Mit dem umfangreichen Educationprogramm „Hai! Klassik“ spricht das Orchester gezielt Familien und Schulen an: die Familienkonzerte sind im Abonnement erhältlich und auch die beliebte Reihe der Krabbelkonzerte kehrt zurück!
In der Spielzeit 2024 / 2025 begrüßt die Staatskapelle außerdem einen Artist in Residence: den Violinisten, Dirigenten und Professor für historische Aufführungspraxis Reinhard Goebel. Dazu Fabrice Bollon, Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Staatskapelle Halle: „Ich freue mich, dass es mit Reinhard Goebel nach längerer Zeit wieder gelungen ist, einen Artist in Residence für Halle zu gewinnen. Als international gefragter Barock- und Klassikspezialist wird er sowohl in launigen Gesprächsformaten als auch in der Marktkirche zu erleben sein, wenn er gemeinsam mit dem MDR-Rundfunkchor und der Staatskapelle ein großes Oratorium im Rahmen der Händel-Festspiele aufführt.“„Drama ohne Ende“ & „Ohne Ende Drama“ – Die Spielzeit 2024 / 2025 am neuen theater und Thalia Theater Halle
Auf 18 Inszenierungen können sich die Schauspielfreundinnen und -freunde in der kommenden Spielzeit freuen, darunter 12 Premieren am neuen theater Halle und sechs Premieren am Thalia Theater Halle, der Kinder- und Jugendtheatersparte. Beide Sparten beschäftigen sich unter den Mottos „Drama ohne Ende“ und „Ohne Ende Drama“ mit der Verfasstheit unserer Welt. Sämtliche Neu-Inszenierungen setzen sich mit dem Widerstandsfeld von Anfang(en) und Ende(n) auseinander. Der Spielplan befragt das Heute auf seine Verletzungen und Heilungschancen.
Der Premierenkalender des neuen theaters umfasst ein breites Spektrum. Traditionsreiche und klassisch-neugedachte Werke (u. a. „Der Untertan. Eine deutsche Revue“ nach Heinrich Mann, „Die Weber“ von Gerhard Hauptmann, „Der Sturm. How to kill daddy“ nach William Shakespeare) stehen ebenso auf dem Spielplan wie zeitgenössische oder komödiantische Stoffe, etwa Kristof Magnussons Weltuntergangskomödie „Apokalypse Miau“ oder das Auftragswerk an die aufstrebende Autorin Svenja Viola Bungarten „Sibylle“.
Starke weibliche Regiehandschriften prägen den Spielplan. Mit „Penthesile:a:s“ feiert die Schauspielerin Sandra Hüller, die für den Oscar 2024 nominiert wurde, ihr Regiedebüt. Gemeinsam mit Tom Schneider inszeniert sie Marie Dilassers sprachlich-überwältigendes Epos, das an Heinrich von Kleists Antiken-Bearbeitung anschließt und in Halle seine Deutschsprachige Erstaufführung feiert.
Ergänzt wird der Premierenkalender um zahlreiche weitere Begegnungsformate zwischen Publikum und den Theatermachenden. Dazu Mille Maria Dalsgaard, Künstlerische Leiterin: „Die Hallenser sind sehr aufgeschlossen gegenüber unserem Programm und sehr diskussionsfreudig. Wir sind in einen guten Austausch gekommen. Jetzt geht es darum, diese Gesprächsflure zu vergrößern und zu erweitern. Unsere Bühnen sollen ein Ort sein, den sie mitgestalten können und in dem sie selbst eine Rolle spielen. Das ist sicherlich ganze im Sinne von Peter Sodann.“
Das Thalia Theater stellt einmal mehr das Mutig-Sein junger Menschen in den Vordergrund. Es öffnet europäische Perspektiven durch Deutsche Erstaufführungen auf konkrete Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen mit „Der (vorletzte) Panda oder Die Statik“ und dem flämischen Stück „Schwäne“. Dazu Mareike Mikat, stellvertretende Künstlerische Leiterin: „Die Partizipation von und Kollaboration mit Kindern und Jugendlichen, das ist ein Markenzeichen, das wir hier am Thalia weiterentwickeln und betonen.“
Unter dem Titel „Dein, mein, unser Halle an Salle“ wird das Thalia Theater Halle im Sommer 2025 und in Kooperation mit Kinderstadt Halle e. V. erneut die Kinderstadt ausrichten. Ab dem 13. Juni 2025 können Kinder zwischen 7 und 14 Jahren im Rahmen des beliebten Stadtspiels auf der Peißnitzinsel wieder ihre eigene Stadt regieren, Berufsbilder erproben, neue erfinden und sich mit politischer Basisarbeit auseinandersetzen.
Das Spielzeitheft der Bühnen Halle 2024 / 2025
Mit der Spielzeitpressekonferenz veröffentlichten die Bühnen Halle auch ihr Spielzeitheft für die kommende Saison. Das Heft informiert über die Spielpläne der Saison 2024 / 2025, zahlreiche Begleit- und Mitmachangebote sowie die neuen Abonnements. Es liegt ab sofort in allen Spielstätten der Bühne Halle sowie an der Theater- und Konzertkasse aus.
Und jedes Ticket wird mit 400€ Steuergeld subventioniert. Wann wird dieser Geldverbrennungsmaschine endlich der Stecker gezogen?
Wenn das die Emmi oder der Wolter liest… dann wirst Du auch als Banause bezeichnet, so wie ich! Wolter mit seinen beiden Theatern braucht aber die Steuerkohle, ansonsten kann er seine Läden dicht machen. Aber Recht hast Du, diese Verschwendung von Geldern an die TOOH muss beendet werden.
Wenn wir aufhören, Milliarden an die Ukraine zu verschenken, können wir uns in jeder Stadt 5 Theater leisten.
„wir“
Wir verschenken nicht Milliarden an die Ukraine.
Doch, bald sind es 30…
Die bunte Regierung bestätigt, dass wir keine Milliarden an die Ukraine verschenken.
Warum sollten die ausgerechnet mit dir reden?
„frag die Bunte Regierung“
Fragen, antworten…alles dasselbe
Stimmt, das Theater ist eine Bühne für sich.
@Linda: Logisch, dass die bildungsfernen Schichten hier wieder rumnölen. Was würdest Du denn mit dem Geld machen?
Wäre die TOOH ein Unternehmen in der freien Wirtschaft, hätte man schon vor einigen Jahren Insolvenz anmelden müssen. Anstatt immer neue Inszenierungen auf die Bühne zu bringen, sollte man sich auf Bewährtes verlassen. Mittlerweile werden die älteren Besucher mit überdrehten Neuinszenierungen vergrault, das junge Publikum aber auch nicht „abgeholt“. Der Spruch von den neuen Besen, die gut kehren, trifft leider auch in der TOOH nicht zu, die sinkenden Besucherzahlen zeigen es. Ein Lichtblick erlebt man derzeit nur im Puppentheater mit dem „Mord im Orientexpress“.
Ach, wie herrlich begrenzt ist doch Dianas Kommentar, wie eine kleine Insel der Ignoranz in einem Ozean des Wissens! In ihrer Welt scheint die TOOH lediglich ein Unternehmen zu sein, das sich einem vermeintlich simplen Prinzip unterwerfen sollte: Bewährtes bewahren, Neues meiden. Wie naiv muss man sein, um zu glauben, dass die Welt des Theaters so einfach gestrickt ist! Dianas Analyse ist so oberflächlich, dass sie nur die Spitze des Eisbergs zu sehen scheint, während das wahre Drama sich unter der Oberfläche entfaltet. Ihr düsteres Bild der sinkenden Besucherzahlen ist lediglich ein Schatten dessen, was wirklich vor sich geht. Doch warum sollte man sich auch mit Fakten belasten, wenn man stattdessen lieber in der eigenen engstirnigen Perspektive verharren kann? Vielleicht sollte Diana selbst einmal die Bühne betreten und eine Inszenierung wagen, um zu verstehen, wie komplex und herausfordernd die Welt des Theaters wirklich ist. Doch bis dahin bleibt sie wohl lieber in ihrem sicheren Hafen der Simplizität, weit entfernt von den stürmischen Wellen der künstlerischen Vielfalt und Innovation.
Erstaunlich faktenfreie Entgegnung. Mehr Ahnung als Diana scheinst du also auch nicht zu haben.
Darüber hinaus riecht dein Kommentar streng nach KI.
Nein. Das war von Menschen gemachte Handarbeit.
Hoffen wir nicht mehr als 2.
@Laiendarsteller aka Gurke
Deine Inszenierung ist schlecht und wird trotzdem von uns zwangsbezahlt.
Das Geld wird woanders dringend gebraucht. Dir egal.
Showmasterin’s Kommentar trifft ja mal voll ins Schwarze, da bleibt einem ja fast die Spucke weg! Direkt und schonungslos, so wie es eben auf und hinter der Bühne zugeht.
Schonungslos sind die fehlenden Erfolge.
„Ihr düsteres Bild der sinkenden Besucherzahlen ist lediglich ein Schatten dessen, was wirklich vor sich geht. Doch warum sollte man sich auch mit Fakten belasten, wenn man stattdessen lieber in der eigenen engstirnigen Perspektive verharren kann?“
Die Finsternis,
die sinkenden Besucherzahlen sind einfach eine Tatsache, ebenso wie die steigenden Subventionszahlungen in Höhe von jährlich 45 Millionen Euro an die TOOH ein Faktum sind.
„Vielleicht sollte Diana selbst einmal die Bühne betreten und eine Inszenierung wagen, um zu verstehen, wie komplex und herausfordernd die Welt des Theaters wirklich ist.“
Was würde das daran ändern, dass die TOOH extrem schlecht wirtschaftet und jedes Jahr mehrere Millionen Euro regelrecht verbrennt?
Vielleicht sollten Sie selbst mal etwas Betriebswirtschaftslehre wagen.
So ein Theater. Diana verwechselt das „Neue Theater“ mit „Altes Theater“.
Ist und bleibt subventioniertes Theater.
Was schlägst du vor? Soll die Stasi das Programm überwachen?
Die selbsternannten Guten reichen.
Fehlt nur noch Bumsfallera im Theater, nicht wahr? Schönen Schrank auch.