Laternenfest in Halle (Saale) unter Druck – Debatte um Kosten, Transparenz und Zukunft des Traditionsfestes – Finanzausschuss genehmigt weitere 400.000 Euro, für nächstes Jahr sollen Einsparpotenziale vorgelegt werden

Das Laternenfest, eines der traditionsreichsten und beliebtesten Stadtfeste in Halle, steht in diesem Jahr nicht nur wegen seiner bunten Lichter im Fokus – sondern auch wegen der Finanzen. Rund 1,2 Millionen Euro wird das Fest die Stadt am Ufer der Saale mindestens kosten. Im Finanzausschuss entbrannte nun eine hitzige Debatte um zusätzliche 400.000 Euro, die mit 7 Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen bewilligt wurden. Doch die Diskussionen gehen weit über Zahlen hinaus – sie berühren politische Grundsatzfragen, Transparenz in der Verwaltung und die Zukunft des Festes selbst.
Ein Fest mit langer Geschichte – und wachsendem Anspruch
Das Laternenfest ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der halleschen Kulturlandschaft. Seit den 1920er-Jahren feiern die Hallenserinnen traditionell am letzten Augustwochenende entlang der Saale. Was einst als romantischer Laternenumzug begann, hat sich zu einem Großereignis mit Bühnenprogramm, Feuerwerk, Gastronomie und umfassender Infrastruktur gewandelt. Jährlich zieht das Fest über 100.000 Besucherinnen an.
Doch mit der wachsenden Größe steigen auch die Anforderungen: Sicherheitskonzepte, Logistik, Künstlergagen, Technik, Toilettenanlagen, Verkehrskonzepte und vieles mehr treiben die Kosten in die Höhe. Ein Umstand, der nun zu einem politischen Spannungsfeld geworden ist.
Haushaltslücke und politische Kritik
Die nun bewilligten 400.000 Euro waren nötig, um das Programm wie geplant umzusetzen. Andernfalls drohten laut Michael Gründling vom Team Veranstaltungen “gravierende Einschnitte im Konzept”. Eine Reduktion an einzelnen Stellen sei nicht möglich, ohne das gesamte Konzept zu gefährden. Die Planung sei ein “engmaschig verwobenes Netz”, das nicht beliebig kürzbar sei.
Finanzdezernent Egbert Geier rechtfertigte die Mehrausgaben. Der Haushaltsentwurf sei bereits im Sommer 2024 aufgestellt worden – vor dem Laternenfest des gleichen Jahres. Die nun notwendigen Anpassungen seien nicht vorhersehbar gewesen, insbesondere nicht die drastisch gestiegenen Preise in der Sicherheitsbranche. Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg habe man die Maßnahmen nochmals verschärft – unter anderem durch die Sperrung der Talstraße am Amselgrund für den Autoverkehr während des Festes.
Zweifel und Forderungen im Ausschuss
Nicht alle Ausschussmitglieder waren überzeugt. Die Grünen versuchten, eine Vertagung der Entscheidung zu erreichen. Man wolle eine „ordentliche Vorlage“, so Stadtrat Mario Lochmann. Er kritisierte, dass es de facto keine Auswahlmöglichkeit gebe: entweder die gesamten Mehrkosten zu akzeptieren oder das Fest zu gefährden.
Auch FDP-Stadtrat Tim Kehrwieder äußerte Bedenken: Die Beschlussvorlage enthalte nicht einmal die Kosten für Bühnen. Es könne also noch teurer werden. Er forderte mehr Transparenz und eine klare Kostenstruktur.
Für parteipolitische Kontroversen sorgte erneut AfD-Stadtrat Alexander Raue. In gewohnt scharfer Tonlage warf er der SPD und CDU eine verfehlte Migrationspolitik vor, die die Stadt in finanzielle Schieflage gebracht habe. “Erkennen Sie, in was für eine missliche Lage ihre SPD die Stadt mit ihrer Migrationspolitik gebracht hat.” Neben den Sozialdemokraten sei auch die CDU mit wehenden Fahnen für die Migranten eingetreten, die AfD sei permanent angegriffen worden. “Und nun haben wir das Problem.” Eine Bemerkung, die CDU-Stadträtin Ulrike Wünscher und SPD-Stadträtin Silke Burkert entschieden zurückwiesen. Burkert forderte, Raue solle seine Rolle als Ausschussvorsitzender “sachlich und ohne ideologische Schärfe” wahrnehmen.
Die Unterschrift unter der Vorlage stammt übrigens von Oberbürgermeister Alexander Vogt. Für Bodo Meerheim (Linke) gleich ein Punkt, sich zu Wort zu melden. Vogt habe sich draußen hingestellt und mit seinen Äußerungen zum Stadthaushalt Verwaltung und Stadtrat als blöd dargestellt. “Und jetzt merkt er plötzlich, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem Haushalt umzugehen.”
Ein Blick nach vorn – Zukunftspläne und gestufte Lösungen
Um künftige Diskussionen konstruktiver zu gestalten, kündigte Egbert Geier an, für das Haushaltsjahr 2026 eine abgestufte Entscheidungsgrundlage vorzulegen. Damit könne der Stadtrat künftig frühzeitig entscheiden, ob und wo Einschränkungen im Festkonzept vorgenommen werden sollen. Ziel sei eine langfristige Planbarkeit und mehr Handlungsspielraum – auch unter schwierigen finanziellen Bedingungen.
Fazit: Zwischen Volksfest und Verantwortung
Das Laternenfest bleibt ein Aushängeschild für Halle – doch es steht an einem Wendepunkt. Die Stadt muss sich fragen, wie viel ihr das kulturelle Großereignis wert ist, wie nachhaltig und transparent die Finanzierung gestaltet werden kann und welche inhaltlichen Prioritäten künftig gesetzt werden sollen. Die Debatte zeigt: Der Balanceakt zwischen Tradition, Sicherheitsbedenken, Wunsch nach Qualität und finanziellen Realitäten wird jedes Jahr schwieriger. Umso wichtiger wird es sein, dass Politik und Verwaltung künftig gemeinsam an einem Strang ziehen – zum Wohle eines Festes, das weit mehr ist als nur ein Lichtermeer an der Saale.
Einfach Absage erteilen wenn man Sparen will.
Ich muss auch auskommen und kann nicht nachts das Licht brennen lassen.
Das wird bestimmt ein Loch ins Budget reißen wo wir im Öffentlich dringend Bedarf verzichten müssen.
Die Sondersicherheit kostet.
Am Laternenfest sparen zu wollen, kann nur jenen einfallen, die keine gebürtigen Hallenser sind.
„Einfach Absage erteilen wenn man Sparen will.“
Wer ist in diesem Fall genau „man“?
Das Hauptproblem sind die über 160 „sozialen“ Leistungen für Personen, die auf Kosten anderer leben.
Jetzt kommst du schon zum x’ten mal mit deinen 160 sozialen Leistungen.
Zähl doch mal auf.
Der meint u.a. das WUK, die TOOH um zwei davon zu nennen.
Das Laternenfest gehört bei ihm ja schon mal nicht dazu.
Irgendwie auch eine freiwillige Leistung, eine offensichtlich sehr kostenintensive.
Jetzt bin ich gespannt, wie er den wirtschaftlichen Mehrwert begründet.
Reicht das so?
Du bist weder in Halle geboren noch schlägt dein Herz für die Stadt. Das Laternenfest hat die DDR überstanden und jetzt willst du es abschaffen?
Es gehört historisch zu Halle.
Dann lieber 1€ Eintritt von jedem Besucher.
Einfach mal ein bischen Eintritt nehmen, das bringt keinen finanziell um !
Naja, umhauen die Meisten vielleicht nicht. Aber würdest du vielleicht 10 € Eintritt bezahlen wollen und dann noch 10 € fürn Bier und 5 € fürs Karussell für die Kinder hinzulegen? Sicherlich, die Konzerte sind (bisher zumindest) kostenlos, aber bei allem Anderen wird doch auch schon kräftig zugelangt. Bei mir würde das Feuerwerk ganz oben auf der Streichliste stehen können. Aber das sehen viele vielleicht auch anders.
Diese 400.000 € außerplanmäßige Ausgaben und die 120 Mio. Lücke passen immer noch nicht zusammen. Nach § 105 I KVG müssen solche Ausgaben gedeckt sein. Wie das bei einer plötzlichen Haushaltslücke von dieser Größe gehen soll, leuchtet mir nicht ein.
Vor Jahren hieß es doch, wir werden uns unser Leben von diesen Terroristen nicht beeinflussen lassen. Wenn jetzt aber solche Veranstaltungen auf der Kippe stehen oder aufgrund hoher Sicherheitskosten abgesagt werden müssen, ist inzwischen aber genau das eingetreten. Und die Gründe dafür wurden schon zigmal dargelegt und wurden bis heute nicht beseitigt.
Fünf Euro Eintritt pro Person, 3 Euro pro Kind und schon kann man auch das Sicherheitspersonal finanzieren, falls es dann in gleichem Umfang überhaupt noch notwendig ist.
Vielleicht das Latrinenfest nicht ganz so pompös planen. Und wenn die Stadt Geld braucht, sollten Falschparkende konsequenter zur Kasse gebeten werden.
Absolute Sicherheit gibt es nicht.
Aber es ist eben auch eine Tatsache, dass wir so viele Flüchtlinge willkommen geheißen haben und jetzt müssen wir unsere Volksfeste so sehr absichern.
Eh jetzt der Aufschrei kommt, es ist eine Feststellung und nicht Rassistisch gemeint! Man wird sofort in eine Rechte Ecke gedrängt und erinnert mich zunehmend an DDR Zeiten, da würde man bei nicht staatskonformen Äußerungen von der Stasi ins Visier genommen.
Vielleicht einfach zurück zu den Wurzeln des Festes und nicht so nen Mainstream Gaga Volksfest Mist veranstalten? Wenn’s am Ende ne Minusrechnung für die Stadt ist, wozu sich krampfhaft an alten Konzepten festhalten?
Die AgD wieder. Egal um was es geht, irgendwann kommen die immer auf das Thema Migration! Man muss das Thema natürlich immer am köcheln halten, sonst hat das Ostdeutsche-Wahlvieh keinen Grund mehr ihr Kreuz bei denen zu machen.