Hallescher Kunstpreis des Jahres 2020 geht an Grafikerin Gerhild Ebel
Nach der Entscheidung des Kuratoriums des Halleschen Kunstpreises auf seiner 14. Sitzung wird die Grafikerin und Buchkünstlerin Gerhild Ebel mit dem halleschen Ehrenpreis für bildende Kunst im Jahr 2020 ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2008 jährlich für ein bedeutendes künstlerisches Werk als erster Ehrenpreis der Stadt Halle für bildende Kunst verliehen.
Der vom Halleschen Kunstverein ausgelobte, von der Stadt Halle mitgetragene sowie von der Stiftung der Saalesparkasse und privaten Sponsoren großzügig unterstützte Preis wird Ende November des Jahres im Zusammenhang mit einer Personalausstellung der Künstlerin im Literaturhaus Halle in einer festlichen Veranstaltung überreicht.
Die hauptsächlich in Halle tätige Künstlerin Gerhild Ebel setzt sich seit Ende der 1980er Jahre vorwiegend mit experimenteller künstlerischer Literatur in den Grenzbereichen von Sprache, Bild und Wissenschaft auseinander. Ihre vornehmlich konzeptionellen Arbeiten, Installationen, Künstlerbücher, Papierschnitte, Grafiken, Prägedrucke und Objekte fanden bereits Eingang in über 50 renommierte Museen und Sammlungen in ganz Europa, Asien, Nordamerika und Südafrika. Gerhild Ebel gilt heute als eine international führende Persönlichkeit auf dem Gebiet der konzeptionellen Buchkunst.
Mit der Preisvergabe würdigt das Kuratorium eine hoch geachtete Künstlerin mit einem umfangreichen, unverwechselbaren, vielseitigen und konzeptionell überzeugenden künstlerischen Werk. Von der Saalestadt Halle aus knüpfte sie ein internationales Netzwerk, welches sich in ihren Herausgeberschaften buchkünstlerischer Projekte dokumentiert. Die am Rande des Mainstreams wirkende Künstlerin überzeugt mit ihren spannungsreichen und mit besonderer Präzision erarbeiten Werken, die sich mit einschneidenden Ereignissen, mit der Psychologie des Menschen, mit der Sichtbarmachung unsichtbarer Materie, mit wissenschaftlichen Entwicklungen und anderen relevanten Themen auseinandersetzen und nicht zuletzt kalligraphisch die sinnliche
Wirkung von Texten zu einer neuen Ikonographie erheben. Gerhild Ebel zeigt wie die anderen bisherigen
Preisträger die große Vielfalt, die besondere Kreativität und Lebendigkeit der Kunstszene in Halle auf.
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