„Hasi“: Wütende Anwohner fühlen sich diffamiert

In der vergangenen Woche hat das Hausprojekt „Hasi“, das sich aus der Hausbesetzung der Hafenstraße 7 entwickelt hat, eine Verlängerung des Nutzungsvertrages um drei Monate erhalten. Zudem wurde im Aufsichtsrat der HWG darüber beraten, das Gebäude durch die Stadt erwerben zu lassen, damit diese es dann dem Projekt dauerhaft überlässt.
All das haben die Anwohner, die seit Monaten Kritik äußern, erst aus den Medien erfahren. Gesprochen hat mit ihnen niemand. Und sie fühlen sich weiterhin nicht ernst genommen. Auf Briefe wurde von der HWG als Eigentümer nicht geantwortet. Und im Stadtrat erklärte Sabine Ernst, Büroleiterin von Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der Stadt lägen keine Beschwerden vor. Dabei gibt es Anwohnerbriefe an die Stadt und auch an die HWG. Versehen sind diese sogar mit Namen. Auf einer Internetseite, deren Schreiberlinge regelmäßig im Hasi verkehren, wird sogar erklärt, die kritischen Anwohner gebe es gar nicht und sie seien möglicherweise eine Erfindung der CDU. Einige von ihnen haben jedoch mit uns Kontakt aufgenommen. Die Namen und Adressen sind uns bekannt, jedoch wollen sie nicht in der Öffentlichkeit genannt werden. Begründet wird dies zu einen damit, dass sich Vertreter des Hasi hinter Pseudonymen verstecken würden, zum anderen befürchtet man negative Begegnungen mit Unterstützern des Projekts. Diese hatten schließlich bereits mehrfach Hausfassaden mit „Hasi bleibt“-Sprüchen verziert.
„Die Leute hier stehen ziemlich fassungslos und wütend vor dieser Situation und möchten gern wissen, wie es weiter geht“, erklärt uns eine Anwohnerin. „Mit der (befristeten) Verlängerung der Nutzung haben sich lediglich die Entscheider eine weitere Komfortzone gegönnt. Für die Anwohner und die Nutzer heißt es weiter, in einen unklaren Situation ausharren zu müssen. Das ist nicht gut.“
Nach der Entscheidung zur Verlängerung haben die Anwohner nun erneut einen Brief an Oberbürgermeister Bernd Wiegand, die Aufsichtsräte der HWG und die Geschäftsleitung des Vermieters geschickt. Der drei Wochen alte Brief sei bis heute nicht beantwortet, wir darin beklagt. Was nun im Hasi vor sich geht, darüber werde man weiter im Dunklen gelassen. „Die Öffentlichkeit, die Anwohner der Hafenstraße und auch die Nutzer der Hasi haben ein Recht auf Information. Insofern bitten wir aufgrund des großen öffentlichen Interesses, umfassend zu den getroffenen Entscheidungen zu informieren und diese Punkte zeitnah zu veröffentlichen“, schreiben die Anwohner.
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