Hausärzte in Sachsen-Anhalt protestieren gegen Sparpolitik der Bundesregierung und wollen Inflationsausgleich
Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt wendet sich entschieden gegen Regelungen durch das GKV-FinStG (Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung). In Zeiten von ungebremster Inflation und Energiekrise mutet es schon grotesk an, ein Spargesetz gerade für den Gesundheitssektor auf den Weg zu bringen, und dies im Angesicht einer immer älteren und damit auch kränker werdenden Bevölkerung, so der Hausärzteverband.
Dem Gesundheitswesen in Deutschland sollen 40 Milliarden Euro für die Patientenversorgung entzogen werden, auf unser Bundesland entfallen dabei circa 315 Millionen Euro, so die Gesundheitsallianz Sachsen-Anhalt. Acht Milliarden Euro werden als Rettungsschirm für die Krankenhäuser und die stationäre Pflege bereitgestellt. Der ambulante Bereich geht leer aus. Neues Ungemach sei mit weiteren Finanzkürzungen für Mai 2023 mit neuen Reformansätzen geplant. Die Politik versäumt aber, den mündigen Bürger zu informieren und aufzuklären, welche Probleme auf ihn als Patient zukommen. Wo Gelder eingespart werden, muss es unweigerlich zu einer Verschlechterung der Versorgung durch Leistungskürzung kommen. Wir sehen eine starke Diskrepanz zwischen den Sparbemühungen des BMG (Bundesgesundheitsministerium) einerseits und der Verschwendung von Versichertengeldern für die katastrophale Einführung und Durchsetzung digitaler Prozesse in der Medizin andererseits und prangern diese an. (Wir verweisen auf die Presseerklärung vom 10.10.2022.) Der ambulante Sektor und hier insbesondere die hausärztlichen Praxen stemmten bei der Bewältigung der Corona Pandemie mit Testungen, Behandlung und Betreuung der Corona erkrankten (zuletzt mit 32 von 33 Erkrankten, also fast 97 Prozent) sowie den Impfkampagnen den Hauptteil der Arbeit. Die Möglichkeit, unser Personal mit Corona-Prämien von bis zu 4.500 Euro in den Jahren 2021 und 2022 zu unterstützen und ihre Mehrarbeit wertzuschätzen, haben viele Arbeitgeber im ambulanten Gesundheitswesen genutzt. Eine Gegenfinanzierung von Seiten der Politik erfolgte nicht mal ansatzweise.
In den Jahren 2023 und 2024 dürfe man den Mitarbeitern einen steuerfreien Zuschuss von bis zu 3.000 Euro als Inflationsausgleich zahlen, so der Hausärzteverband. Erneut appelliere der Gesetzgeber an die soziale Verantwortung der Arbeitgeber, ohne jedoch den Ärzten ebenfalls Entlastungen zuzugestehen. Das Vorgehen wiederhole sich und spiegele die Wertschätzung der Politik für die ambulante Medizin wieder. Die Praxen heizen sich nicht von selbst, Medizintechnik benötigt Strom, die laufenden Kosten für Material, Kraftstoff und Softwarewartung sind durch die ungebremste Inflation in nie da gewesene Höhen geschnellt, beklagt der Hausärzteverband. Wegepauschalen für Hausbesuche wurden seit den neunziger Jahren nicht angepasst. Nicht zuletzt führt allein die Krisensituation zu mehr Kranken mit insbesondere psychischen Beschwerden, die vornehmlich in den Hausarztpraxen aufgefangen werden. Deshalb fordere man einen Inflationsausgleich.
„Eine Drosselung der Heizung auf 19 Grad in den Praxisräumen ist im Sinne der Patientengesundheit nicht zumutbar. Über eine Verkürzung der Sprechzeiten auf die Stunden mit Tageslicht und die Reduzierung von Hausbesuchen muss man aber schon nachdenken“, findet Pressesprecher Holger Fischer.
Ich will auch einen Inflationsausgleich!
Strom ist teurer, Sprit und Lebensmittel auch.
Wenn die dbh-Leser mir jeden Monat 200€ überweisen, bin ich zufrieden. 😊
Die armen Hausärzte, nagen sicherlich arg am Hungertuch! Sorry, aber kein Mitleid. Alle leiden zur Zeit. Forderten alle einen Inflationsausgleich, würde wahrscheinlich alles zusammenbrechen. Die Devise lautet, nicht so viel rumheulen.
Haben die nicht mit der Impfung genug Geld gescheffelt?
Jammern auf hohem Niveau! Der Ärzteschaft geht es ja wohl finanziell eindeutig besser als der übergroßen Mehrheit im Lande!
Dafür hsben die auch jahrelang studiert.Wenn man nichts in der Birne hat kommt Neid auf.
Die Tatsache dass jemand studiert hat, sagt weder etwas über Intelligenz aus noch darüber ob jemand über ein ‚Mehr‘ an Wissen verfügt! Ich kenne viele Menschen in allen möglichen Berufen, teils gelernte Facharbeiter teils Menschen die aus anderen Berufen gewechselt haben! Die meisten sind intelligente und absolute Fachleute! Aus der reinen Tatsache dass jemand etwas studiert hat, läßt sich jedenfalls keine Besserstellung ableiten, weder finanziell noch persönlich.
Genau! Schließlich verfügt ein Großteil unserer Regierung über keinerlei relevante Bildungsabschlüsse und weiß trotzdem alles besser als der Rest der Welt.
Da irrst du dich gewaltig.
Ach noch ne Frage: wer hat eigentlich Ihr Studium bezahlt? Ich tippe mal auf den Steuerzahler! Erst also jahrelang auf Kosten anderer studieren, dann sich als Privater oder hochbezahlter Angestellter aus den Sozialsystem verabschieden und zu den Privaten wechseln und dann noch abfällig über die ablabbern die das eigene Studium bezahlt haben! Top!
Zahlen Private hochbezahlte Angestellte eigentlich Steuern?🤔
Mein Opa hat mein Studium bezahlt.
Die sollen erstmal ihre Praxen wenigstens 36 Stunden pro Woche offenhalten.
Unglaublich was man da an work life Balance so sieht. Mit starker Tendenz zum life… 😀
Aber ja, ob man nun 180.000 vor Steuern oder nur 160.000 verdient scheint denen egal zu sein.
Da können die auch mal bissel Heizkosten tragen ohne zu verarmen.
Wenn die Bundesregierung das Budget der Hausärzte kürzt, müssen halt die Eigenanteile der Patienten erhöht werden. Wer gut behandelt werden will, der muss halt zuzahlen. Auch Ärzte haben nichts zu verschenken.
Ich hoffe die Ärzte demonstrieren vor der Tür des Gesundheitswesen von Frau Grimm Penne. Damit Frau Grimm Penne die Sorgen der Ärzte wahr nimmt.
Die „Sorgen der Ärzte“ sind fast immer dem eigenen exorbitant hohem Einkommen gewidmet.
Nie den Patienten.
Gern schicken die dann auch zum „demonstrieren“ ihre Mindestlohn bezahlten Arzthelferinnen auf die Strasse, damit sie nicht selbst raus müssen und sich um die Finanzierung der 12. Eigentumswohnung kümmern können.
Was hast denn du für Hausärzte ? Meine Hausärztin ist für den Patienten da und wenn sie mehr verdient wie ich, dann gönne ich es ihr.
Sorgen der Ärzte ,nur kein Neid .
Das sind teilweise inakzeptable Kommentare. Was ein Arzt arbeitet, kann niemand beurteilen, der selbst nicht in diesem Beruf tätig ist. Es sind nicht nur Sprechstunden zu leisten. Es gibt noch viel mehr drumherum, aber das sieht niemand. Klar, Studium bezahlt, aber dafür arbeiten wir nicht nur 40 h/Woche und zahlen auch mehr Steuern, welche der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Es ist ein Wahnsinn solche Diskussionen zu führen. Es steht jedem frei Medizin zu studieren!!! Nur zu!!! Das ist sicher die Garantie für Reichtum und viel Freizeit. Warum nicht Inflationsausgleich? Was ist daran falsch? Was das Pflegepersonal, der Rettungsdienst und die Ärzte leisten, soll auch gerecht vergütet werden. Viele im öffentlichen Dienst haben eine Coronaprämie bekommen, aber die unmittelbar betroffenen sind leer ausgegangen. Das nenne ich gerecht. Ärzte und alle im Gesundheitssystem Angestellten geben ihr Bestes um eine top medizinische Versorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Denen gilt es Wertschätzung und Respekt entgegen zu bringen. Rund um die Uhr gewährleisten sie die medizinische Versorgung (Notaufnahmen, Rettungsdienst, KV-Dienste). Natürlich sollen diese Leute ausreichend verdienen ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Was kann man nur tun, wenn man Kommentare im Internet einfach nicht akzeptieren will?