Ein Tag für die Zukunft: Halle feiert den Tag der offenen Tür bei der HAVAG – und begrüßt die neue Straßenbahngeneration TINA

Es war ein Tag voller Begegnungen, Erlebnisse und technischer Faszination. Der diesjährige Tag der offenen Tür bei der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) lockte am Samstag tausende Besucherinnen und Besucher auf das Gelände des Betriebshofes Freiimfelder Straße. Neben einem umfangreichen Rahmenprogramm für die ganze Familie stand vor allem eines im Mittelpunkt: die Präsentation der neuen TINA-Straßenbahnen – eine neue Ära für den öffentlichen Nahverkehr in Halle.
Ein starkes Signal: Die neue TINA fährt vor
Mit der feierlichen Übergabe der ersten vier Fahrzeuge der neuen Straßenbahngeneration TINA (Total Integrierter Niederflurantrieb) durch den Hersteller Stadler an die HAVAG begann ein neues Kapitel auf Halles Gleisen. Diese hochmodernen Bahnen, die in zwei Varianten geliefert werden – als rund 30 Meter langer MGT-M und als fast 45 Meter langer MGT-XL – ersetzen nach und nach die bisher eingesetzten Fahrzeuge des Typs MGT6D, die bereits seit über 30 Jahren im Einsatz sind.
Bis 2028 sollen insgesamt 56 neue Fahrzeuge ausgeliefert werden – 39 in der kürzeren und 17 in der längeren Ausführung. Ab August 2025 werden die ersten davon im regulären Linienbetrieb fahren. Für Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt ist das ein Meilenstein: Er lobte während der Übergabe die HAVAG und ihren im Vergleich zu vielen anderen Städten modernen Fuhrpark. Der wiederum sorge dadurch für eine höhere Effizienz und geringere Kosten für die Stadt. Im Jahr 1990 seien die Grundlagen für eine starke HAVAG gelegt worden, sagte Vogt. Er kommt ja quasi auch fast vom Fach, immerhin war Vogt jahrelang beim Verband deutsche Verkehrsunternehmen (VDV) tätig und auch in dem Bereich promoviert, sein Vater und seine Oma haben bei der Bahn gearbeitet. “Ich komme aus einer Eisenbahnerfamilie“, sagte Vogt.
Zukunft auf Schienen: Technik trifft Komfort
Was die TINA von bisherigen Modellen unterscheidet, ist nicht allein ihr äußeres Erscheinungsbild, sondern vor allem ihr Inneres – durchdacht bis ins kleinste Detail. Die Gestaltung der Fahrzeugfront folgt einer fließenden Linienführung, während großflächige Fenster in der Fahrerkabine für eine hervorragende Rundumsicht sorgen. Auch das Lichtdesign spielt eine Rolle: LED-Scheinwerfer an Front und Heck sowie beleuchtete Türtaster setzen nicht nur optische Akzente, sondern erhöhen auch die Sicherheit beim Ein- und Aussteigen.
Die neuen Straßenbahnen setzen auf ein vollständig stufenfreies Raumkonzept. Der Fahrgastraum wurde so gestaltet, dass keine Höhenunterschiede mehr überwunden werden müssen – ein echter Vorteil für Menschen mit Rollstuhl, Mobilitätseinschränkungen oder Kinderwagen. Die Einstiegshöhe liegt bei nur 290 Millimetern, was ein nahezu ebenerdiges Einsteigen ermöglicht.
Im Inneren überzeugt die Bahn mit einer durchdachten Raumaufteilung: Breite Gänge sorgen für einen angenehmen Fahrgastfluss, extrabreite Türen mit 1,5 Metern ermöglichen ein zügiges und komfortables Ein- und Aussteigen. Große Panoramafenster durchfluten den Innenraum mit Tageslicht und erzeugen eine helle, offene Atmosphäre. In Kombination mit der modernen LED-Beleuchtung entsteht ein Raumgefühl, das deutlich über den Standard hinausgeht.
Auch das Thema Klimatisierung wurde neu gedacht: Ein innovatives System sorgt ganzjährig für angenehme Temperaturen im Innenraum, reguliert die Luftfeuchtigkeit und verhindert ein unangenehmes Aufheizen an heißen Sommertagen. Die verwendete Drehgestell-Technologie verbessert den Fahrkomfort erheblich – selbst in Kurven oder bei höherem Tempo läuft die Bahn ruhig und leise.
Sicherheit, Effizienz und Barrierefreiheit – Für alle gedacht
TINA ist nicht nur komfortabel, sondern auch sicher. Ein umfassendes Fahrerassistenzsystem mit Radar und Kameratechnologie warnt vor Kollisionen und unterstützt das Fahrpersonal im Alltag. Zusätzlich wurde der Innenraum mit zahlreichen Haltestangen und Festhalteschlaufen ausgestattet, die den Fahrgästen in allen Bereichen – insbesondere an Türen und Übergängen – sicheren Halt bieten. Fahrgastinformationsanzeigen an jeder Tür sorgen für Orientierung und Transparenz.
Auch für das Fahrpersonal wurde an vieles gedacht: Die Fahrerkabine wurde ergonomisch gestaltet, mit einer modernen, bildschirmgestützten Steuerungstechnologie ausgestattet und bietet mit einer eigenen Einstiegstür bessere Arbeitsbedingungen. Zudem ermöglichen digitale Telemetriedaten eine effizientere Wartung, was nicht nur die Verfügbarkeit erhöht, sondern auch die Instandhaltung vereinfacht.
Die Fahrzeuge sind als Zweirichtungsbahnen konzipiert und verfügen über eine Faltrampe für Haltestellen ohne Bahnsteig – eine zusätzliche Maßnahme zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Auch eine Videoüberwachung mit Abdeckung toter Winkel ist installiert – das erhöht nicht nur die Sicherheit für Fahrgäste, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer.
Man habe mit der HAVAG für die Gestaltung sehr sehr eng zusammengearbeitet, sagte ein Vertreter des Herstellers Stadler, natürlich im schweizerdeutsch. Vorschläge seien immer konstruktiv und auf Augenhöhe erfolgt. Mit den neuen Bahnen wolle man die mobilität in Halle sicherer, komfortabler, aber auch zugänglicher für alle Personen gestalten. Die Bahnen sind im Fahrgastraum komplett stufenfrei. “Ich kann Ihnen versichern: das Warten auf den August lohnt sich.” Denn dann werden die ersten TINAs in den Linienbetrieb gehen.
Technikbegeisterung trifft Familienfest
Der Tag der offenen Tür war mehr als eine Technikschau. Die HAVAG verwandelte ihr Betriebsgelände in ein Erlebnisareal, das für alle Altersgruppen etwas bot. Während technikinteressierte Gäste die Werkstätten, Führerstände und die Waschanlage besichtigen oder eine kurze und eine lange TINA von innen erleben konnten, kamen auch Kinder voll auf ihre Kosten: Mit Hüpfburgen, einer „Zauberlehrstunde“ à la Harry Potter, einer eigens eingerichteten HAVAG-Kinderbaustelle sowie Spiel- und Bastelstationen war für Spaß gesorgt. Auch alte Fahrzeuge aus dem Museumsbestand waren zu sehen.
Ein weiteres Highlight war der Auftritt von „Der Klassiker“, der seine selbstgebaute TINA aus über 2.000 Klemmbausteinen präsentierte – zur Freude vieler junger (und junggebliebener) Fans. Beim Souvenirverkauf gab es u.a. TINA-Kissen, LEGO-E-Busse und das Monopoly-Spiel in der „Halle“-Edition. Auch eine Verlosung lockte mit tollen Preisen.
Gleichzeitig informierte die HAVAG über ihre Ausbildungs- und Jobangebote, das städtische SmartCity-Konzept und die digitalen Mobilitätsangebote der movemix-Familie. Besucher konnten sich an einer Teststrecke für movemix_bike ausprobieren oder in der Ansagestation eigene Durchsagen einsprechen und so selbst in die Rolle der Straßenbahnstimme schlüpfen. Die „Mein HALLE“-App-Familie der Stadtwerke wurde ebenso vorgestellt wie das Engagement des Fahrgastbeirats, der aktiv Ideen der Bevölkerung aufnimmt und zur Weiterentwicklung des Nahverkehrs beiträgt.
Von der Idee zum Vorbild – Beteiligung wird großgeschrieben
Bürgermeister Egbert Geier erinnerte in seiner Rede daran, wie frühzeitig Halle sich für die neue Fahrzeuggeneration entschieden habe. Schon 2022 wurde im historischen Straßenbahndepot der Vertrag mit Stadler unterzeichnet. Dass man dabei den Fahrgastbeirat von Anfang an einbezog, sei „ein Paradebeispiel für gelebte Beteiligung“, betonte Geier. „Die HAVAG zeigt, wie moderner Nahverkehr funktionieren kann – mit Dialog, Technik und Weitblick.“
Der nächste Halt: Zukunft
Mit dem Einzug der neuen TINA-Fahrzeuge bekommt Halle nicht nur technisch modernste Straßenbahnen – sondern auch ein Symbol für eine Stadt, die Mobilität neu denkt. Ab August heißt es für Fahrgäste: einsteigen, wohlfühlen, vorwärtskommen. Der neue Standard für öffentlichen Nahverkehr wird hier nicht mehr nur diskutiert – er rollt bereits auf den Gleisen.


















Vogt schmückt sich jetzt mit den Blumen, die Geier erst gepflanzt hat.
Der Betriebshof wurde unter Rive gebaut. Der hat quasi das Beet angelegt.
Ach was, geht alles auf den „Big Bang“ zurück (wenn man daran glaubt).
Du tippst einen Schwachsinn zurecht.
Nur Hetze und Heuchelei.
Wie oft wurdest du schon vor deinen Schädel gehauen?
Politiker sind immer für alles verantwortlich, was während ihrer Amtszeit passiert – egal, ob das die häufigen Skandale sind, die dann auf den aktuellen Amtsträger zurückfallen – oder die seltenen gelungenen Ideen …