“Heinrich Pera”-Hospiz in der Südstadt durch Bischof Feige gesegnet

Bereits seit einem Jahr ist das “Heinrich Pera”-Hospiz in der Kiewer Straße im halleschen Süden tätig. Am Donnerstag wurde es nun durch Bischof Gerhard Feige vom katholischen Bistum Magdeburg gesegnet. 12 schwerkranke Menschen werden hier in ihren letzten Lebenstagen begleitet. Neben 39 hauptamtlichen Mitarbeitern, viele allerdings nur in Teilzeit, sind auch rund 100 Ehrenamtliche aktiv.
Los ging es 1996 mit 8 Betten in der Taubenstraße (Heute Heinrich-Pera-Straße) neben dem Elisabeth-Krankenhaus – die Klinik ist auch heute noch Gesellschafter. Zwar konnte in dem dortigen Objekt, einem Altbau, noch etwas Platz geschaffen werden. Doch ideal war der Standort nicht, sagt Hospiz-Chefin Kathrin Dietl. Denn die Gänge waren sehr eng, wodurch man nicht mal ebenso die Pflegebetten transportieren konnte. Wer den Garten aufsuchen wollte. musste mobil sein. Seit dem Jahr 2014 wurde deshalb ein neuer Standort gesucht. Und im Jahr 2019 hat dann die Stadt das Grundstück in der Südstadt zur Verfügung gestellt. Das ist zwar nicht mehr neben dem Krankenhaus – aber verkehrsgünstig gut angebunden, sagte Kathrin Dietl. In den neuen Räumlichkeiten, die auch mehr Licht haben, könne man die Vielseitigkeit von Peras Ideen in der täglichen Arbeit umsetzen. Ein Hospiz sei “keine Verwaltung des Sterbens”, betonte Dietl.
Bischof Feige, gebürtiger Glauchaer, kannte Pfarrer Heinrich Pera als Mitbegründer der Hospizbewegung persönlich. “Damals war es Pionierarbeit”, sagte Feige zur Arbeit Peras. Von den Hospiz-Beschäftigten wollte er wissen, was denn die Ehrenamtlichen motiviert, im Hospiz zu helfen. Die Motive seien unterschiedlich, sagte eine Frau: Sinnvolle Tätigkeit für Rentner, Medizinstudenten, eigene Erlebnisse mit Tod und Sterben. Und weil das Thema Hospiz mittlerweile nicht mehr tabuisiert ist, stellen sich auch immer mehr jüngere Menschen als Helfer bereit, so Kathrin Dietl. Dafür tut aber das Hospiz auch einiges. Es gibt “Letzte Hilfe”-Kurse mit der Volkshochschule, man gehe in die Grundschulen, hallesche Schulen halten ihren Religions- und Ethik-Unterricht im Hospiz ab.
Ein Großteil der Finanzierung erfolgt durch die Kranken- und Pflegekassen. Die Trauerarbeit ist hingegen spendenbasiert. Einen eigenen Arzt hat das Hospiz nicht. Die Patienten – im Hospiz werden sie Gäste genannt – bringen ihre eigenen Hausärzte mit. Aber natürlich gibt es auch eine palliativmedizinische Betreuung. Im Jahr werden 160 Personen im Hospiz betreut. Im Durchschnitt bleibt ein Mensch 23 Tage, manche aber auch nur 3 bis 4 Tage bis zu ihrem Tod. Hier spiegelt sich auch die Tatsache wieder, dass es heute viel mehr ambulante Hospizangebote gibt. Das hallesche Hospiz verfügt auch über ein Angehörigenzimmer. Man kann aber auch Liegen mit ins Zimmer des sterbenskranken Menschen stellen.
Heinrich Pera ist am 2. März 2004 gestorben. Sein Grab befindet sich auf dem Laurentiusfriedhof, die Stadt will es zum Ehrengrab ernennen. Anlässlich seines Todestages sollen Kränze niedergelegt werden, sagte Walter Asperger, einst Chefarzt des Krankenhauses St. Elisabeth & St. Barbara und heute Vorsitzender des Heinrich-Pera-Vereins.







Heinrich Pera, einer der liebsten Menschen die ich je kannte.