Heute ist Welt-AIDS-Tag: Kampagne mit Gesicht aus der Region
Bereits Anfang November 2023 startete die Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ zum diesjährigen Welt-AIDS-Tag. Dieser findet seit über 30 Jahren traditionell am 1. Dezember statt und bekräftigt die Rechte von Menschen mit HIV weltweit. Er ruft zur Solidarität mit HIV-positiven und AIDS-kranken Menschen sowie zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Auch wird im Zuge dessen all denen gedacht, die seit der AIDS-Krise an den Folgen einer HIV-Infektion verstorben sind.
Auch in diesem Jahr wurde die Kampagne wieder durch die Deutsche Aidshilfe, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Deutsche AIDS-Stiftung ermöglicht. Sieben Personen mit HIV geben als authentische Kampagnenmodells einen Einblick in ihre Lebenswirklichkeiten. Dabei stehen der ungewöhnlich normale Alltag mit der Infektion sowie soziale Widerstände im Fokus. Das Spektrum reicht von der prominenten Drag Queen Barbie Breakout („Diskriminierung kannst du dir abschminken!“) über den Koch Abbas („Vorurteile? Da mach ich nicht mit!“) bis hin zum Sozialarbeiter Thomas (Diskriminierung online? Block dich doch selbst!“).
Besonderheit in diesem Jahr: Auch der gebürtige Hallenser und Mitarbeiter der Halleschen AIDS-Hilfe, Denis Leutloff, zeigt im Rahmen der aktuellen Kampagne Gesicht. Sein positives Coming Out hatte der heutige HIV-Aktivist bereits vor zehn Jahren im Rahmen der Welt-AIDS-Tag-Kampagne 2013. „Seit meiner Diagnose und der Kampagnentätigkeit hat sich im HIV-Bereich und in meinem Umgang mit meiner Infektion so einiges verändert. Deshalb ist es mir wichtig, die Kampagne erneut zu unterstützen und damit auch auf das letzte Jahrzehnt zurückzublicken.“ Beide Plakatmotive zeigen Denis als aktiven Sportler, denn unter Therapie können Menschen mit HIV heute ein gesundes und sportliches Leben führen.
Wie die Studie „Positive Stimmen 2.0“ unlängst gezeigt hat, stellt für Menschen mit HIV heutzutage nicht die Infektion selbst die größte Herausforderung dar, sondern die erlebte Benachteiligung. Auch für Denis gehört Diskriminierung noch immer zu seinem Alltag. „Berührungsängste durch Unwissenheit führen zu Stigmatisierung und Diskriminierung. Dagegen möchte ich mit der Kampagne vorgehen.“ Genau deshalb zeigt das Plakatmotiv Denis selbstbewusst und in kämpferischer Pose. Diskriminierung nimmt Denis weder im Alltag noch im Sport hin.
Wie äußert sich denn diese Diskriminierung? Woher weiß denn irgendwer, dass das Gegenüber HIV-infiziert ist? Das sieht man doch niemandem an?
Dito! Außerdem, wenn man sich mal ehrlich macht, hat der Kampf gegen HIV auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun. Vielleicht auch immer erstmal nachdenken bevor Mann/Frau Sex hat bzw. bestimmte Praktiken auslebt. Also kurz gesagt lieber erstmal mit dem Hirn denken als mit anderen Körperteilen!