IG Metall: Fünf Jahre nach dem Terroranschlag in Halle – Mahnung, Gedenken und entschlossener Einsatz gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus
Der 9. Oktober 2019 markiert einen schmerzhaften Einschnitt für viele Menschen in Deutschland, insbesondere für die jüdische Gemeinschaft. An diesem Tag versuchte ein schwer bewaffneter rechtsextremer Täter, in die Synagoge von Halle einzudringen und ein Massaker unter den Gläubigen des Jom-Kippur-Gottesdienstes zu verüben. Die robuste Eingangstür hielt stand und verhinderte so ein unvorstellbares Blutbad. Doch der Täter verfolgte weiter seine Massakerpläne und erschoss eine unbeteiligte Passantin und den Gast eines Imbisses einige hundert Meter weiter.
Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, zeigt sich auch nach fünf Jahren tief betroffen: „Der Anschlag in Halle war nicht nur ein feiger Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland, sondern auch ein direkter Anschlag auf die Grundpfeiler unserer Gesellschaft – auf Toleranz, Vielfalt und das friedliche Miteinander. Er zielte darauf ab, Angst zu schüren und sich gegen unsere pluralistische Demokratie zu stellen. Unsere moralische und gesellschaftliche Pflicht ist es, Antisemitismus und Rechtsextremismus entschieden entgegenzutreten.“
Auch fünf Jahre nach dem Anschlag hat sich die Bedrohung durch Antisemitismus nicht verringert – im Gegenteil. 2023 erreichte die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland mit über 5.000 Fällen einen traurigen Höchststand. Bereits im ersten Quartal 2024 wurden fast 800 weitere antisemitische Vorfälle registriert. Diese alarmierenden Zahlen sind nicht nur Statistik; sie zeigen, dass Hass und Angriffe auf Jüdinnen und Juden sowie antisemitische Verschwörungserzählungen weiterhin zunehmen.
„Das Internet und soziale Netzwerke fungieren zunehmend als Katalysatoren für Hass und Hetze“, warnt der Metaller. „Verschwörungserzählungen, die sich gezielt gegen jüdische Menschen richten, verbreiten sich rasend schnell, und allzu oft wird dies unter dem Vorwand der ‚Meinungsfreiheit‘ gerechtfertigt. Antisemitismus ist kein Randproblem, sondern eine reale Bedrohung für unser demokratisches Zusammenleben.“
Der Anschlag in Halle war nicht nur ein terroristischer Akt, sondern Ausdruck eines erstarkenden Rechtsextremismus, der zunehmend selbstbewusst und unverhohlen auftritt. „Es ist erschreckend, wie rechtsextreme Parolen immer weiter in den öffentlichen Diskurs eindringen“, so der Bezirksleiter der IG Metall. „Und das nicht nur in einschlägigen Kreisen, sondern auch in Teilen des politischen Spektrums, die solche Ideologien dulden oder verharmlosen.“
Dieser Entwicklung müsse mit Entschlossenheit begegnet werden. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit als vermeintlich legitime Meinungen getarnt werden“, fordert der Gewerkschafter. „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung – in der Politik, in der Zivilgesellschaft und am Arbeitsplatz – klar Stellung zu beziehen.“
Für den Bezirksleiter liegt der Schlüssel im Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus in der politischen Bildung, insbesondere bei jungen Menschen. „Nur wer die Geschichte kennt und versteht, wie Diktaturen entstehen und wie Menschen manipuliert werden, kann sich gegen Hass und Hetze wehren. Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen müssen daher gestärkt werden, anstatt sie dem Rotstift zu opfern.“
Neben der Bildung spielt die Erinnerungskultur eine zentrale Rolle. „Die Verbrechen des Holocaust dürfen nicht verblassen. Sie müssen Teil unseres kollektiven Gedächtnisses bleiben“, betont der Metaller. „Es ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass ‚Nie wieder‘ nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt. Gerade in einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen unter uns weilen, ist es umso wichtiger, ihre Geschichten weiterzutragen.“
Auch im digitalen Raum müsse es endlich Konsequenzen geben. „Hass und Hetze im Internet schaffen den Nährboden für Taten wie den Anschlag von Halle. Der Staat darf hier nicht länger tatenlos zusehen. Wir brauchen eine Null-Toleranz-Politik gegen antisemitische Inhalte – online und offline.“
Der 9. Oktober 2024 ist nicht nur ein Tag des Gedenkens an die Opfer von Halle. Er ruft uns alle dazu auf, wachsam zu bleiben und aktiv gegen jede Form von Hass und Ausgrenzung einzutreten. „Es reicht nicht aus, nur zu erinnern“, schließt der Bezirksleiter der IG Metall. „Wir müssen handeln – jeden Tag. Für eine Gesellschaft, die auf Respekt, Solidarität und Menschlichkeit gründet.“
Kein Wunder bei der Politik , genug gedacht
Und gegen den linken Antisemitismus spricht sich die Gewerkschaft nicht aus? Sie sollte eh lieber für die Gesundung der deutschen Autoindustrie arbeiten, mit so überzogenen Löhnen, dass da langsam die Lichter ausgehen.
Ausgedachter Antisemismus ist bestimmt auch traumatisch für dich.
Ws hier plötzlich für Gruppen aus den Löchern gekrochen kommen und meinen, ihren Senf dazugeben zu müssen. 🙄
Wieder ein Wunder an Selbstreflexion. 👍