IHK Halle-Dessau und Handwerkskammer Halle sprechen von „branchenübergreifender Wirtschaftskrise“ – niedrigster Konjunkturwert von 15 Jahren

In der Wirtschaft im Süden Sachsen-Anhalts steht durch die Corona-Auswirkungen eine negative Trendwende bevor. Davor warnen die Industrie- und Handelskammer IHK Halle-Dessau und die Handwerkskammer Halle. Beide haben zusammen mit den Kammern aus Leipzig eine Konjunkturumfrage erstellt. Durch die Corona-Eindämmungsmaßnahmen werde in Mitteldeutschland eine „branchenübergreifende Wirtschaftskrise“ hervorgerufen, heißt es. Bereits vor der Pandemie habe es eine gedämpftere, aber immer noch positive Konjunkturentwicklung gegeben. Nun habe der über Jahre hinweg anhaltende Wachstumsprozess des mitteldeutschen Wirtschaftsraumes ein abruptes Ende gefunden.
Der Konjunkturklimaindex für die mitteldeutsche Wirtschaft sinkt demnach von sehr guten 83 Punkten im Frühjahr 2019 auf aktuell -20 Punkte, den niedrigsten Wert seit 2005. Die konjunkturelle Entwicklung vollzieht in allen Wirtschaftsbereichen eine deutliche Abwärtsbewegung. Während die mitteldeutschen Unternehmen noch bis Februar 2020 eine freundliche Konjunktureinschätzung gaben, hat sich die Situation seitdem völlig verändert. Der über Jahre anhaltende Wachstumsprozess des mitteldeutschen Wirtschaftsraumes hat damit ein abruptes Ende gefunden.
Alle Branchen – mit Ausnahme der Bauwirtschaft – melden nunmehr einen Lageindikator nahe der Nulllinie und stark einbrechende Geschäftserwartungen. „Wir erwarten für 2020 sehr deutliche Umsatzeinbußen, und in der Folge auch rückläufige Beschäftigung in unseren Unternehmen“, sagte Handwerkskammerpräsident Thomas Keindorf.
IHK-Präsident Kristian Kirpal: „Im Sturzflug ist die Stimmung der regionalen Unternehmen sogar unter den Tiefststand der Wirtschafts- und Finanzkrise von vor elf Jahren zurück gefallen. Für viele Unternehmen ist die Situation längst existenzbedrohend. Eine schwere Rezession ist nicht mehr abzuwenden.“
Die Kammerpräsidenten verweisen auf die Langfristfolgen der weltweiten Coronakrise und fordern Hemmnisse und Erschwernisse für Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen sowie weitere Kostenbelastungen unbedingt zu vermeiden.
„Die Politik sollte jetzt Konjunkturimpulse insbesondere im Investitionsbereich setzen, um schnell wieder aus der Rezession herauszufinden. Gleichzeitig müssen zusätzliche Steuer- und Abgabenlasten für Unternehmen auf lange Sicht ausgeschlossen werden, um eine schnelle Erholung der Wirtschaft nicht abzuwürgen“, betonte IHK-Präsident Kirpal. „Ein deutliches Signal würde zudem eine Deckelung der Steuerbelastung von Unternehmen bei 25 Prozent im Zuge einer großen und überfälligen Unternehmenssteuerreform setzen.“
Handwerkskammerpräsident Keindorf forderte, der Berufsausbildung gerade in Krisenzeiten eine hohe Priorität einzuräumen. „Der Ausbildungsjahrgang 2020 darf nicht verlorengehen. Wir befürworten deshalb ausdrücklich die vorgesehenen finanziellen Hilfen für ausbildende Betriebe. Eine baldige Rückkehr zur Normalität bei Schulen und Ausbildung bleibt aber alternativlos.“ Die mitteldeutschen Kammern unterstützen die Landesregierungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt bei allen Maßnahmen für eine langfristig erfolgreiche Fachkräftestrategie für den mitteldeutschen Wirtschaftsraum, erklärte Keindorf.
Die beiden Präsidenten mahnen die Gestaltung von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen an, unter denen sich die Unternehmen in Mitteldeutschland weiterentwickeln können und die Region für Investoren attraktiv bleibt. Die Coronakrise dürfe den Blick jetzt nicht verengen. Die Belastungen aus der Energiewende müssten begrenzt und der Strukturwandel der mitteldeutschen Kohleregion vorangebracht werden.
Gab es hier denn vor Corona Wirtschaft, die den Namen verdient? Und wenn ja, wo?
Wie wäre es mal für mindestens 1 Jahr die Mitgliedsbeiträge zu erlassen, aktuell werden dafür gerade die Bescheide verschickt.
„Durch die Corona-Eindämmungsmaßnahmen werde in Mitteldeutschland eine „branchenübergreifende Wirtschaftskrise“ hervorgerufen, heißt es.“
Wieso wird die Eindämmungsverordnung eigentlich immer falsch benannt?
Es muss heißen: Verordnung zur Eindämmung von Demokratie und wirtschaftlicher Aktivität.
„Die mitteldeutschen Kammern unterstützen die Landesregierungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt bei allen Maßnahmen für eine langfristig erfolgreiche Fachkräftestrategie für den mitteldeutschen Wirtschaftsraum“
„Präsidenten mahnen die Gestaltung von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen an“…
die kammern und die präsidenten können tasächlich mehr tun als nur von unterstützung zu reden und zu mahnen.
wenn sie schon den bildungsrahmen wirtschaftspolitisch beeinflussen wollen, sollten sie mehr in politik und wirtschaft gehen und ein besseres netzwerk v.a. zur politik knüpfen. auf daß endlich die gesamtschule als allseits probates und adäquates mittel für eine gesunde gesellschaft und damit v.a. auch gesunden mittelstand gilt und als solches endlich wirklich gefördert statt geduldet und an kurzer leine gehalten wird! die „langfristig erfolgreiche Fachkräftestrategie “ sollte nicht zur zier auf einem konzeptblättchen oder in der zeitung gedruckt stehen, sondern endlich in praktikable echte maßnahmen gebracht und umgesetzt werden.
diese nutzlose, ja zerstörerische hypertrophe gymnasialförderung bringt ja dem handwerklichen und sonstigen mittelstand kaum etwas.
liebe ihk, liebe kammerpräsidenten, Sie können sofort etwas tun: stoppen Sie herrn tullner in seinem alleswasnichtgymasiumistkannkurzgehaltenoderzerstörtwerdenwahn! die aktuellen meldungen sagen ja, daß schon wieder die stunden/der unterricht für nichtgymnasien gekürzt werden soll. wo soll das hinführen???
„wo soll das hinführen???“
In die Bildungshölle.