In den Helm kacken, Bauschaum im Spind, Führungslos: Krisenstimmung bei Freiwilliger Ortsfeuerwehr in Halle
Sie ist zum Helfen da – doch eine Freiwillige Feuerwehr in Halle braucht nun selbst dringend Hilfe. Bereits vor der Corona-Krise haben uns Mitglieder der Wehr aus dem Abschnitt Süd von bedenklichen Zuständen berichtet. Doch die Situation hat sich seither offenbar noch verschlechtert, wie ein aktuelles Schreiben zeigt.
Auf die Namensnennung verzichten wir vorerst. Wir haben die Stadtverwaltung um ein Statement zu den Vorwürfen gebeten. Eine Antwort steht bislang aus. Denn Mitglieder hatten sich auch an die Stadt gewendet und um Hilfe gebeten. Allerdings ohne Erfolg.
Und die Liste an Vorwürfen und Vorkommnissen umfasst einige bedenkliche Punkte. So befand sich offenbar in einem Fall ein Kothaufen in einem Feuerwehrhelm, in einem anderen Fall wurde ein Spind mit Bauschaum zugeklebt.
Der Disput hat sich offenbar zwischen dem aktuellen Wehrleiter und aktiven Kameraden hochgeschaukelt. Eigentlich hätte schon Anfang des Jahres in einer Hauptversammlung eine neue Wehrleitung gewählt werden sollen. Doch diese Versammlung hat bis heute nicht stattgefunden. Kameraden und die amtierende Wehrleitung würden unterschiedliche Ziele verfolgen, die Wehrleitung reagiere inzwischen nicht mehr auf Nachfrage von Mitgliedern.
Aktuell sei man regelrecht führungslos, „welches in einem ungeordneten Einsatzgeschehen und unproffessionellen Auftreten der einst geschätzten Löscheinheit zur Lachnummer mutiert“, heißt es in einem Schreiben an die Medien. „Es lässt den Verdacht zu, dass das Aussitzen dieser Problematik, die Unfähigkeit der Wehrführung überdecken soll, um eine Absetzung möglichst lang hinaus zu zögern.“
Ein neuer Wehrausschuss sollte eigentlich in direkter Zusammenarbeit mit der Wehrleitung die Wehr zur Jahreshauptversammlung führen und mögliche Kandidaten vorschlagen. Auch sollten Mitglieder des Wehrausschusses ausgebildet werden, um einen möglichen Nachfolger zu stellen. Dies sei aber von der Wehrleitung versäumt worden. Lehrgangsplätze seien zum Teil nicht gemeldet oder Teilnehmer nicht rechtzeitig angemeldet worden.










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