“Innovatives Stadtquartier” für 200 Mio Euro: Das hat Halle mit dem RAW-Gelände vor
Das brachliegende Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes (RAW) neben dem Hauptbahnhof in Halle (Saale) soll zu einem innovativen Stadtquartier Wohnen, Arbeiten, Gründen und Forschen entwickelt werden. Die Finanzierung soll aus dem Kohleausstiegs-Programm der Bundesregierung erfolgen.
Man wolle die Lage zum Riebeckplatz und die Potentiale der ICE-Sprinterstrecke vollumfänglich nutzen, sagte Robert Weber, Geschäftsführer der stadteigenen Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH (EVG).
“Halles neuer Osten” solle ein hochattraktives Arbeitsumfeld für IT- und Softwareexperten bieten. Büro- und Produktionsflächen sollen auf die Bedürfnisse der IT-Branche zugeschnitten werden. Geplant ist eine Mischung aus Büro- und Gewerbeflächen, Seminar- und Kongresszentrum, Gastronomie und Handel. Ziel sei die Schaffung eines zentralen Kerns für eine schnellere Entwicklung und Vermarktung innovativer Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Kommunikation, IT-Sicherheit und E-Business, so Weber.
Ein möglicher Ankernutzer könnte eine Bundesbehörde zum Thema Cybersicherheit sein. Auch ein Fraunhofer-Institut und ein Institut für Informatik der Martin-Luther-Universität wären denkbar. Weiterhin stellt sich die Stadt Gewerbe- und Büroflächen mit dem Schwerpunkt IT, Gründerzentrum für innovative IT-Startups (IT-Inkubator), ein Kongress- und Veranstaltungszentrum, Handel und Gastronomie, eine Innovationswerkstatt Handwerk zur Förderung technologieorientierter Handwerksbetriebe sowie ein Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern vor.
Das alte Heizkraftwerk des RAW soll zu einer Erlebniswelt “Mitteldeutsche Industriekultur” werden. Man wolle Industriekultur sichtbar machen, so Weber. Aktuell fehle in Sachsen-Anhalt ein Ort, der an die Industriekultur erinnere. Hier soll auch Platz sein für Ausstellungen, Multimedia-Formate und eine Kunsthalle.
Rund 200 Millionen Euro sollen in das Quartier fließen. Noch gehört das 26 Hektar große Areal dem Bundeseisenbahnvermögen. Die Stadt ist aber bereits seit einem Jahr in Verhandlungen zu einem Erwerb, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand. “Ich hoffe, wir kommen dieses Jahr zum Abschluss.”
In den Verhandlungen geht es auch um die zahlreichen Altlasten auf dem Gelände, die vor einer Bebauung natürlich erst einmal beseitigt werden müssen. Mit der Entwicklung des Holzplatzes habe man bereits Erfahrungen gesammelt, so Wiegand.
Projektsteuerer Jens Rauschenbach weist darauf hin, dass die Revitalisierung von Industrieflächen ausdrücklich im Förderprogramm vorgesehen ist. Auch der Erwerb sei förderfähig. Man sehe nun die einmalige Chance, diese Gebiet zu “entseuchen”, so Rauschenbach. Mit Blick auf den Holzplatz sagte er, die Schadstoffbelastung am RAW-Gelände mache in etwa die zehnfache Menge des Holzplatzes aus.
Ein Beispiel nimmt sich die Stadt an Leverkusen. Dort wurde bereits das Areal des ehemaligen RAW Opladen entwickelt.
Klimafreundliche Alternative wäre eine Grüninsel mitten in der Stadt. Wo bleibt FfF? Eine Maßnahme mit großer Wirkung zum kommunalen Klimaschutz, die auch noch bezahlbar ist.
Es ist schon lustig, wenn derjenige, der hier ständig auf mehr Autoverkehr, breiteren Straßen und mehr Parkplätzen beharrt, plötzlich seine Liebe zum Klimaschutz und zu Grünflächen entdeckt.
Woran könnte das liegen? Nicht etwa daran, dass manche jede Idee der Stadt Halle aus Prinzip schlecht reden?
Es ist schon lustig, wenn die Klimaschützer ihre Zeit in vielen Arbeitskreisen verplempern, nutzlose Konzepte produzieren und viele Maßnahmen sammeln, die ohne Geld von Bund und Land eh nie kommen. Liegt das Heft des Handelns mal ausnahmsweise vor Ort (Charlottenviertel oder jetzt RAW), sind sofort schöne Pressemitteilungen wichtiger als Klimaschutz.
Und wer soll dort wohnen am Ende der sich lang hinziehenden Straße, noch dazu bei der Geräuschkulisse von ratternden Güterzügen, Loktuten, Lausprecherdurchsagen, Bremsenquietschen ? freiwillig wird dort sicher niemand hinziehen.
Na Eisenbahnfreunde. Es gibt bestimmt genügend Leute, die sehr gerne mit Blick auf eine verzweigte Bahnstrecke wohnen. 🙂
Nicht ohne Grund gibt es die https://www.wgeisenbahn.de/
wohnen die nicht schon in der Kasseler Straße ?
Klingt gut, nur, was kommt in die Sprechblase beim Fraunhofer?
Ich vermisse eine Fläche, wo sich die Hallenser*Innen genderneutral gegenseitig mit rosa Wattebäuschen bewerfen können.
„Aktuell fehle in Sachsen-Anhalt ein Ort, der an die Industriekultur erinnere.“
Wie wär es mit Pfännerhall Braunbedra
https://www.pfaennerhall-geiseltal.de/
oder mit Feropolis oder Röhrigschacht Wettelrode oder usw. usf.
Das Thema Bundesbehörde für Cybersicherheit dürfte gegessen sein.
Frauenhofer und MLU wissen von ihrem Glück?
Aber schön zu lesen, dass die Grundwasserschäden demnächst beseitigt werden.
Wer träumt da? Eine Aufzählung von Orten der Industriekultur ist weit umfassender als dieser Text. Der kleine Ausschnitt s. oben. Bevor Pläne gemacht werden, sollte eine Abgleichung mit dem gesamten Thema Industriekultur in Sachsen-Anhalt, noch besser in Mitteldeutschland erfolgen.
Nur so ist bei einem so großen Projekt eine erfolgreiche Umsetzung und Perspektive möglich!