Jom haScho’a: 6 Kerzen für die Holocaustopfer – und eine weitere für heutige Terroropfer
Die Jüdische Gemeinde in Halle hat am Donnerstag an die Opfer des Holocausts im dritten Reich erinnert.
Denn auch 2.092 jüdische Bürger aus dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts, darunter viele Hallenser, kamen in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ums Leben. Ihre Namen wurden auf dem jüdischen Friedhof am Wasserturm verlesen.
In der Synagoge selbst fand die Gedenkveranstaltung statt. Sechs Kerzen wurden während der Veranstaltung entzündet, darunter von Halles Bürgermeister Egbert Geier und einem Vertreter der Landesregierung. Die erste Kerze gedenkt der Partisanenopfer. Die zweite Kerze erinnert an die ermordeten Kinder. Die dritte Kerze wird zum Gedenken an die Auslöschung ganzer Gemeinden entzündet. Die vierte Kerze ehrt die Minderheit tapferer Menschen, die Juden trotz Gefährdung ihres Lebens und des Lebens ihrer Familien halfen. Die fünfte Kerze wird für Israel angezündet. Die sechste Kerze gedenkt der sechs Millionen Juden, die Opfer des Nazi-Terrors wurden.
Max Privorizki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, zündete zudem eine siebte Kerze an in Gedenken an die Opfer heutiger Terrorakte. Auch heute gebe es Menschen, die denke ihre Religion, Hautfarbe oder Nationalität seien mehr Wert als andere Menschen. „Dieser Hass verbindet damalige Nazis mit heutigen Terroristen“, so Privorozki, der auch an die Attentate von Neuseeland und Sri Lanka erinnert. Die Kerze sei für alle Opfer gedacht, egal ob jüdische, muslimische, christliche oder atheistische Menschen.
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