Jubiläum in der Stadtteilbibliothek: Buchpaten-Initiative wird 15 Jahre alt
„Das Projekt ‚Werden Sie Buchpate‘ ist den Kinderschuhen entwachsen und hat sich etabliert.“, sagte Thomas Felke, ehemaliges Mitglied im Landtag von Sachsen-Anhalt und ehemaliger Stadtrat in Halle (Saale), zum 15-jährigen Jubiläum der von ihm ins Leben gerufenen Buchpaten-Initiative.
Auch im Jahr 2006 war die Haushaltskonsolidierung schon in aller Munde und, damals wie heute, fielen zuerst freiwillige Leistungen der Kommunen dem Rotstift zum Opfer. Hier wollte Felke helfen und kam durch seine private Leseleidenschaft schnell auf das Thema Bücher und Bibliotheken. Felke wurde auf ein Projekt in Brandenburg aufmerksam, durch welches Bibliotheken unterstütz wurden, holte sich dort Anregungen und Ideen. Schon im Januar 2007 konnte er dann seine Buchpaten-Initiative in Halle (Saale) starten. Von Beginn an wurde er hier nicht nur von vielen Privatpersonen, sondern auch von der Thalia-Buchhandlung unterstützt. „Es ging wirklich rasant los.“, so Felke zum Start des Projektes.
Da man ohne Unterstützer nicht weit kommt, suchte Felke diese und gewann Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen, Wohnungsgesellschaften und den Verein „Freunde der Stadtbibliothek“ für seine Idee. Gemeinsam wurden in den vergangenen 15 Jahren unzählige Aktionen wie Bücher- und Kuchenbasare organisiert um Spenden für die Anschaffung neuer Bücher zu sammeln. Von diesen Spenden konnten bisher mehr als 1.400 Bücher und inzwischen auch immer mehr digitale Medien angeschafft und der Stadtteilbibliothek-West in Halle-Neustadt zur Verfügung gestellt werden. Er habe durch das Projekt sehr oft live erlebt, wie wichtig die Bibliothek für den Stadtteil ist: „Die Stadtteilbibliothek ist ein kultureller Leuchtturm in Halle-Neustadt:“
Zur Feierstunde hatte Felke auch gleich einen neuen Unterstützer mitgebracht: Guido Schwarzendahl, Sprecher des Vorstandes bei Bauverein Halle & Leuna eG, überreichte einen Scheck über 500€ für das Projekt. Schwarzendahl sagte, er sei als Kind viel in Bibliotheken gegangen, doch irgendwann habe er sich auch Buchhandlungen verlegt. Durch seine Tochter sei er jetzt wieder vermehrt mit dem Thema in Berührung gekommen und so sei die Antwort auf die Bitte um Unterstützung sehr schnell mit einem ‚Ja!‘ beantwortet worden.
Als zweitgrößtem Vermieter in Halle-Neustadt sei dem Bauverein dieser Stadtteil besonders wichtig, so Schwarzendahl. Bibliotheken seien ein sehr wichtiger Ort um Kinder an das Thema Bücher heranzuführen. Hier sei vor allem die Kostenfreiheit ein wichtiger Aspekt. „Das Angebot muss da und nah sein.“, so Schwarzendahl, und weiter „Bücher gehören zum Leben, Bücher begleiten jeden von uns durchs Leben. Bücher sind ein Teil jeder Kultur.“
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