Kaffeehaus Kurzhals am Böllberger Weg soll nach Sanierung wieder Anziehungspunkt werden – über 100 Jahre alter Brief der Erbin entdeckt

Mit der Entwicklung des neuen Wohnquartiers „Am Mühlwerder“ holt die GWG Halle-Neustadt den früheren Kaffeegarten Kurzhals aus dem Dornröschenschlaf. Für viele Hallenserinnen und Hallenser war das beliebte Ausflugslokal am Böllberger Weg über Jahrzehnte eine echte Institution. Seit Mitte der 2000er Jahre lag das Grundstück brach. Im Zuge der Bauarbeiten fanden Bauleute nun eine Originalschrift von der Kaffeegarten-Erbin Emilie Kurzhals aus dem Jahr 1907.
Die GWG plant die Eröffnung eines Restaurants mit Gartenlokal im Kastaniengarten und zwei historischen Sälen für Veranstaltungen im Sommer 2026. Ziel ist es, die historischen Gebäude denkmalgerecht zu sanieren, teilweise neu zu errichten und mit modernen Neubauten zu ergänzen. Komplettiert wird das Bauvorhaben um Gästeapartments und Ferienwohnungen, die besonders für Radreisende attraktiv sein dürften. Mit der direkten Lage am Saaleradweg, Fahrradstellplätzen und Ladestationen für E-Bikes werden hier ideale Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen. Das Wohnungsunternehmen rief dafür 2019 einen Ideenwettbewerb aus. Gemeinsam mit Architekten, Denkmal- und Stadtplanungsamt sind Konzepte für eine neue gewerbliche Nutzung entstanden. Federführend hat das „Atelier ST“ aus Leipzig die Entwurfsplanung übernommen.
Ein Betreiber für das Restaurant ist bereits gefunden. Jana Kozyk, Geschäftsführerin der GWG Halle-Neustadt blickt mit Vorfreude auf die Eröffnung im nächsten Jahr: „Mit dem neuen Kaffeegarten schafft die GWG einen einmaligen Ort, der sowohl für Bewohner als auch für Besucher ein Anziehungspunkt sein wird. Der neue Kaffeegarten schafft einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Belebung des ganzen Stadtviertels.“

Historischer Fund berichtet vom Leben der Familie Kurzhals
Bauleute fanden unter der alten Eingangstreppe zum Gasthaus im vergangenen Winter eine Glasflasche, die einen Brief enthielt. Nach Prüfung durch das Stadtarchiv Halle (Saale) stellte sich heraus: Die handschriftlichen Zeilen stammen von Emilie Kurzhals aus dem Jahr 1907. In der deutschen Kurrentschrift verfasst, berichtet die Kaffeegarten-Besitzerin und Witwe des Karl Kurzhals (Zeilenumbrüche und Worte im Original):
Die Treppenstufen sind gelegt
im Jahre 1907 von Frau Emilie
Kurzhals Wittwe es war eine
böse Zahl 1907 ein schlechtes Jahr
es ist der ganze Sommer veregnet,
welcher seid 30 Jahren vorher
nicht so schlecht gewesen ist, da
ist von der ganzen Welt daran
zu denken ich bin die Wittwe
von Herrn Karl Kurzhals
gestorben 1897, schon vor 10 Jahren
ich habe 6 Kinder Otto Paul
Gertrud Willy Fritz Charlotte
Kurzhals alles gute Kinder
und schreibe als Andenken diese …
Zeilen Frau Emilie Kurzhals
Bereits in den 1850er Jahren eröffnete die Böllberger Familie Kurzhals ein erstes Lokal vor Ort. Bis 1983 blieben zwei Gastbetriebe am Böllberger Weg und auf der Rabeninsel im Besitz der Familie. Diese und weitere Geschichten über das Leben rund um das alte Böllberg und das Gebiet am Böllberger Mühlwerder gibt es in den „Böllberger Geschichten – vom Leben am Mühlwerder“ (erschienen im Mitteldeutschen Verlag) nachzulesen, das die GWG 2022 anlässlich des ersten Richtfestes herausgegeben hat.
Kaffeegarten wird erneut ein Anziehungspunkt
Aktuell erhält das historische Gasthaus am Altböllberg 4 einen neuen Dachstuhl mit Ziegeleindeckung, während das Erdgeschoss erhalten und denkmalgerecht saniert wird. Hier entstehen zwei Veranstaltungssäle mit Platz für bis zu 100 Gästen. Auch der historische Musikpavillon und der alte Baumbestand im Kaffeegarten bleiben bestehen. Bis zu 300 Gästen werden die Bäume im Sommer natürlichen Schatten spenden. Im Juni 2025 wird bereits das Richtfest für die Bauleute begangen werden.
Parallel schreiten die Tief- und Hochbauarbeiten für drei Neubauten des Kaffeegarten-Ensembles planmäßig voran. In dem künftigen Restaurant im Erdgeschoss des dreigeschossigen Gebäudes werden bis zu 50 Personen Platz finden. Dessen Fertigstellung ist 2026 geplant. Zusätzlich werden 17 Gästeappartements und Ferienwohnungen sowie eine Gewerbeeinheit das Ensemble auf dem rund 5.000 Quadratmeter großen Grundstück abrunden. 12 Millionen Euro brutto investiert die Wohnungsgesellschaft in den neuen Kaffeegarten „Am Mühlwerder“.
Bauplanung für Hildebrand’sche Villa und Speichergebäude
Es ist geplant, die weiteren Bestandteile der Bebauung im neuen Wohngebiet „Am Mühlwerder“ bis 2029 abzuschließen. Der Neubau eines Wohngebäudes auf den Grundmauern des alten Speichers wurden gemäß dem Entwurf des Wettbewerbssiegers, dem halleschen Architekturbüro „Däschler Architekten und Ingenieure“ geplant. Auch für die Hildebrand‘sche Villa und das danebenstehende ehemalige „Beamtenwohnhaus“ wurden bereits weitergehende Planungen erstellt und Abstimmungen mit der Unteren Denkmalbehörde getroffen.
Vielleicht sollte die Stadt das Haus in der Großen Steinstraße 34 kaufen (notfalls enteignen) und der GWG übertragen. Die scheint eher am Gemeinwohl und der Stadtverschönerung interessiert zu sein und baut marode Dachstühle wieder auf statt sie abzubrennen.
„Vielleicht sollte die Stadt das Haus in der Großen Steinstraße 34 kaufen (notfalls enteignen)“
10010110,
vielleicht sollten Sie Ihre gesetzeswidrigen Forderungen („notfalls enteignen“) unterlassen und mal in sich gehen und überlegen, was Sie – genau Sie! – zum Erhalt der Großen Steinstraße 34 beitragen könnten.
Sie könnten zum Beispiel den Eigentümer bitten, Ihnen das Haus zu verkaufen und einen Kredit bei einer Bank aufnehmen, um das Haus originalgetreu zu sanieren und wieder zu vermieten.
Aber dafür müssten Sie tatsächlich mal handeln, statt sich moralisierend in Besserwisserei zu üben.
Bevor du den Mund aufmachst und von „gesetzwidrigen“ Forderungen schwafelst, solltest du dich vielleicht erstmal mit geltenden Gesetzen vertraut machen.
10010110,
ich habe mich mit den geltenden Gesetzen vertraut gemacht. Ihre ganz persönlichen Enteignungsfantasien sind und bleiben gesetzwidrig.
Von daher, sehr geehrter 10010110, versuchen Sie es selbst einmal mit handeln.
Ob das gesetzwidrig ist, entscheidet kein vorlauter Buchhalter im Internet, sondern die Justiz.
Vielleicht solltest du mal nicht über jedes Stöckchen von Nulli springen. Obwohl, ist irgendwie lustig 🙂 Vielleicht gehst du aber auch mal in dich und überlegst, was du- genau du!- für moralisierende, diffamierende und beleidigende Aussagen von dir gibst.
Es ist tatsächlich etwas schwierig im Kaffee mir dem Denkmalschutz. Darf es aber auch sein, dafür sucht man halt Lösungen. Das Ergebnis wird jedenfalls schick, das kann ich schon bestätigen.
Sie haben vollkommen recht. Das sehe ich auch so.
Die GWG tut was für die Stadt, für ihre Mieter und dem Allgemeinwohl .
Andere WG machen nicht so viel und kassieren nur die Miete
Ist ja auch ein städtisches Wohnungsunternehmen. Jetzt ,darfst du 3x raten, warum, weshalb, wieso. Gehe über Los oder frage einen Joker.
Klar interessiert mich als Kapitalanleger nicht , daß ganze Stadtteil.
Gewaltig Egon. Hört sich gut an.
Und es ist nicht im Zentrum der Innenstadt. Ganz mein Geschmack.
Wann kommt die Saalebar ,mit Liegestühlen ,in der Hafencity , ne Sophienhafen ?
Da wurden wir in den 80gern mal gerufen um eine Schlägerei zu schlichten.
Hat nicht lange gedauert die Strolche zu besänftigen.
War damals schon in die Jahre gekommen.
Wird sicherlich schön werden und wir werden da sicherlich mal einkehren wenn wir an der Saale spazieren gehen
Mal ein großes Danke an die GWG.
Zu DDR Zeiten gabs auch noch dieFähre rüber zur Rabeninsel.Dort gab es Gaststätten und wunderbare Spielplätze. Leider alles vorbei .Aber das was mann jezt sieht gefällt. Eine gute Entscheidung für die Anwohner undSpaziergänger.