Kameralistik statt Doppik? Hauptausschuss diskutiert über Haushaltsaufstellung

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2 Antworten

  1. Emmi sagt:

    Herr Bönisch, damals zugestimmt und jetzt zur erneuten Profilierung auf einmal dagegen. Super Politiker. Kann er doch auf kurzem Wege direkt mit seinem Parteikollegen und Landesvater klären

    • Umgeschaut sagt:

      Als ob der sich mit dem Underdog Bö abgibt…

    • Alt-Dölauer sagt:

      Ach Emmi, sei doch froh, wenn ein Politiker lernfähig ist, Fehler einsieht und versucht sie rückgängig zu machen. Die Linke hat das in 32 Jahren nicht geschafft. In der Sache hat er recht und man sollte auf das Land einwirken, das Gesetz zu ändern.

  2. Doppik_Michi sagt:

    Der Reformzug der EU die Buchhaltungsregeln europaweit zu harmonisieren (Stichwort EPSAS) lässt ja noch etwas auf sich warten. Es besteht also noch Hoffnung für das Land und die Kommunen einen weiteren Reformprozess zu ertragen.

    Wenn der Haushalt schlecht lesbar ist, dann strukturiert man diesen eben besser lesbar. Die KomHVO erlaubt die notwendigen Spielräume.

    Und natürlich steht das Anlagevermögen in der Bilanz. Es hat die Kommune im Interesse ihrer Steuerzahler errichten lassen. Das Geld ist häufig innerhalb von 1-2 Jahren ausgegeben. In der Kameralistik war es nun nach der Ausgabe vergessen – Ausnahme wenn es Kreditfinanziert ist, da dann ja Tilgung / Zinsen weiter laufen. Die Doppik zeigt neben den Schulden halt auch was gekauft wurde. Denn die Straße liegt dort und wird abgenutzt. Daher zeigt auch eher der Anlagenspiegel wie eine Kommune mit dem Vermögen umgeht. Abnutzungsgrade von 60-70% zeigen dann, das wohl bald erhebliche Mittel benötigt werden um das Anlagevermögen wieder auf Stand zu bringen. Denn wenn die Straße kaputt ist, muss sie irgendwann neu gemacht werden oder wird zu einer SUV-Erlebnisstrecke für die Bürger. Und natürlich mögen die Werte darin als „Nonsens“ betrachtet werden. Es geht aber darum, ob eine Kommune auf Substanz (=Innenfinanziert, das Anlagevermögen wird verzerrt) lebt oder die Dinge tut um alle Generationen fair und gleich zu belasten. Ist bei einer Firmenbilanz auch nicht anders. Dort stehen die Werte immer unter Annahme „Fortführung der Geschäftstätigkeit“. Denn im Insolvenzfalle wird kaum ein anderer Käufer den Wert aus den Büchern bezahlen, sondern nur einen Bruchteil. Es geht aber darum auch darzulegen, wo steckt das Geld inkl. Historie. Dieses beantwortet die Aktiva-Seite der Bilanz. Und die Passiva verrät halt aus welchen Quellen wurde es finanziert. Vielleicht sollte man also lieber mal über die anderen Bilanzpositionen kritisch blicken und die Politik mit Fragen beschäftigen. Denn dort stecken die Belastungen für zukünftige Generationen drin.

  3. D Koh sagt:

    Als ob die Stadträte in Halle überhaupt noch wissen was sie tun