Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt schimpft über die Verhandlungen mit den Krankenkassen: Angebot eine absolute Frechheit
Die begonnenen Honorarverhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen sind aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) in der ersten Runde äußerst enttäuschend verlaufen. Es geht um den Orientierungswert für 2025 und damit um die Vergütung ärztlicher und psychotherapeutischer Leistungen. „Die Krankenkassen haben ein an Unverschämtheit nicht zu überbietendes Angebot von 1,6 Prozent Zuwachs vorgelegt“, so Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der KVSA. Begründet worden sei dies mit drohenden finanziellen Belastungen, die durch verschiedene Reformvorhaben und andere gesetzgeberische Maßnahmen auf die Krankenkassen zukommen würden.
Dr. Jörg Böhme: „Die Praxen sollen wieder einmal darunter leider, weil die Krankenkassen steigende Kosten in anderen Bereichen befürchten. Das geht so nicht. Die Kostensteigerungen der Praxen müssen endlich vollständig ausgeglichen werden. Das Angebot der Krankenkassen ist eine Frechheit und spiegelt die Entwicklung der Kosten in den Praxen in keinster Weise wider.“
„Das Ergebnis muss ein Prozentsatz sein, der die Kostensteigerungen der Praxen tatsächlich abfedert und die weiter auseinanderdriftende Finanzierungsschere zwischen ambulantem und stationärem Bereich endlich beendet“, fordert der KVSA-Vorstandsvorsitzende. „Wie bitteschön sollen junge Mediziner dann noch motiviert sein, nach dem Studium vertragsärztlich tätig zu werden, beziehungsweise ältere Mediziner länger als eigentlich nötig zu arbeiten, damit die zur Verfügung stehende Arztzeit nicht immer knapper wird“, fragt er Richtung Krankenkassen. „Steigende Personal-, Praxis- und Investitionskosten, die Inflationsrate, budgetierte Leistungen: Die Praxen brauchen dringend finanzielle Entlastungen. Der Orientierungswert muss dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“
Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, deren Aufgaben und Befugnisse sich aus dem Sozialgesetzbuch V (SGB V) ergeben. Alle vertragsärztlich Tätigen sind kraft Gesetzes Pflichtmitglieder bei der KVSA. Derzeit hat sie ca. 4.300 Mitglieder: Diese behandeln ihre Patienten hausärztlich, fachärztlich oder psychotherapeutisch und erfüllen so den gesetzlichen Auftrag, eine flächendeckende wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung in Sachsen-Anhalt sicherzustellen.
Die KVSA vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber den Krankenkassen als ihren Vertragspartnern und gegenüber der Politik. Sie bietet allen Mitgliedern einen umfassenden Service von der Abrechnung der Leistungen über die Sicherung entsprechender Zahlungsflüsse bis zu umfangreichen Beratungs- und Dienstleistungsangeboten.
Ist immer lustig, wenn Multimillionäre bzw deren Standesvertretungen rumheulen wegen „nur“ 1,6% Zuwachs.
Es muss ja wohl immer noch auskömmlich sein, sonst würden nicht so viele Ärztinnen halbtags arbeiten.
Das ist ja der dümmste Kommentar seit langen.
begreift er/sie/es sicher nicht
… dann erklärt es doch! Als Patient sehe ich nur, dass die meisten Facharztpraxen tatsächlich nur noch tageweise Sprechstunden anbieten, also scheint es doch „zu reichen“ und es geht doch hier um die Praxen nicht um die angestellten Mitarbeiter, oder ?!
Sprechstunden sind alles, was eine Arztpraxis macht?
Nur weil du so Bildungsarm bist und keine Ahnung hast, worüber du dich aufregst, verbreitest du Falschinformationen im Internet, von wegen die gehen nur Halbtags.
Bitte nutze dieses Angebot, es ist kostenlos für dich, du hast es bitter nötig!
https://grundbildung-halle.de
und ihr schmeißt hier nur so mit Beleidigungen um euch, große Leistung! Statt „uns“ Bildungsarme abzuholen…….aber lassen wir das.
Nur mal zur Erklärung, ich habe weder beleidigt noch behauptet, das Sprechstunden alles sind und aufgeregt habe ich mich auch nicht, sondern hinterfragt. Aber das scheint hier der falsche Rahmen zu sein, habe ich gelernt.
Ja, da wäre Google die bessere Wahl.
„Es muss ja wohl immer noch auskömmlich sein, sonst würden nicht so viele Ärztinnen halbtags arbeiten.“
Du kannst nun natürlich behaupten, du hättest das nicht geschrieben. Aber nach so einer Aussage ist alles klar.
Einfach mal in das Feld Name einen Namen eintragen und dabei bleiben.
Die Kassen haben kein Geld mehr . Warum ?
Weil hier unter anderem leider eine Anspruchsmentalität herrscht, jeder möchte gern am besten alles haben…..blöd nur, dass wir vom Solidarprinzip leben und die Gelder mehr als begrenzt sind. „Ich zahle Beiträge, also steht mir x,y auch zu …..“
Und dabei ist unser Sozialsystem gar nicht mal so schlecht, wenn man mal über den Tellerrand hinaus schaut.
„„Wie bitteschön sollen junge Mediziner dann noch motiviert sein, nach dem Studium vertragsärztlich tätig zu werden, beziehungsweise ältere Mediziner länger als eigentlich nötig zu arbeiten, damit die zur Verfügung stehende Arztzeit nicht immer knapper wird“, fragt er Richtung Krankenkassen.“
Welche Vertragsarztsitze sind denn bspw. in Halle nicht beschränkt?
Warum tritt die Kassenärztliche Vereinigung nicht einfach aus dem Vertrag mit den Krankenkassen aus und behandelt Patienten nur noch auf Rechnung? Die Rechnungen können ja dann die gesetzlich Versicherten bei ihrer Krankenkasse einreichen, wie es auch bei den Privatversicherten üblich ist.