Kein TV mehr ab 1. Juli? – Verwirrung um Flyer von PΫUR
In den letzten Tagen erreichten uns mehrere Hinweise auf eine Aktion des Unternehmens PΫUR. In einer Vielzahl von Briefkästen fanden sich Flyer auf denen zu lesen war, dass es für einen aktiven TV-Anschluss keinen dazugehörigen Vertrag gebe und das TV-Signal daher am 1. Juli abgeschaltet werde. Teilweise wurden mit dieser Aktion jedoch auch Haushalte angesprochen die entweder von einem anderen Anbieter versorgt werden, also sehr wohl einen bestehenden Versorgungsvertrag haben, oder gar nicht von PΫUR versorgt werden können. Daher sorgten diese Steckkarten bei den Betroffenen für einige Verwirrung.
Mario Gongolsky, Senior Manager Corporate Communications bei PΫUR, räumte auf Nachfrage von dubisthalle.de ein, „dass wir mit der Form der Ansprache über solche ‚Steckkarten‘ nicht sehr glücklich sind, weil der Inhalt der Karte zu viele Fragen offenlässt und somit für unnötige Irritation sorgt.“ Worum geht es also bei dieser Aktion?

Es gibt bei Kabelanschlüssen grundsätzlich zwei Abrechnungsmethoden. Zum einen kann man als Mieter die Kabelgebühren über eine Betriebskostenumlage mit der Miete bezahlen, hierbei ist man als Endverbraucher nicht direkt Kunde beim versorgenden Unternehmen: das Vertragsverhältnis besteht zwischen Versorger und Vermieter. Als Mieter wird man erst dann Kunde, wenn man zusätzlich HDTV, Pay TV, Telefon oder Internet bei PΫUR bestellt. Zum anderen gibt es das Einzelinkasso. Hier schließt jeder Mieter einen Vertrag über die Nutzung des Kabelanschlusses direkt mit dem Versorgungsunternehmen ab.
Wird nun die Abrechnungsmethode geändert, weil zum Beispiel der Vermieter wechselt, so kommt es regelmäßig vor, dass einige Mieter sich nicht um einen Vertrag mit dem Versorger kümmern oder es schlicht vergessen und so unfreiwillig zum sogenannten „Schwarzseher“ werden. „Wir weisen dann darauf hin, den Kabelanschluss zu bestellen, bevor wir die Wohnung einfach von der Versorgung abtrennen.“, so Gongolsky.
Diese Ansprache der Mieter wird seit einiger Zeit zentral von PΫUR gesteuert und erfolgt per Briefpost. In diesen Briefen wird der gesamte Hintergrund erläutert, was auf dem Flyer eben nicht geschieht. Gongolsky weiter: „Wir bevorzugen die Briefkommunikation gezielt mit den tatsächlich betroffenen Haushalten zum Thema Kabelfernsehen. Deshalb hatten wir unsere Produktberater darum gebeten, von eigenen Initiativen mit diesen Steckkarten abzusehen. Das hat im vorliegenden Fall bedauerlicherweise nicht funktioniert.“
Festzuhalten bleibt: wenn aus der Dose noch ein TV-Signal kommt und man keinen Versorgungsvertrag hat, sollte man als Mieter doch einmal selber aktiv werden bevor einen ein Flyer in helle Aufregung versetzt.











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